„Was denn, schon wieder Festival?“Domenico vom Chili-Shop „Greenhouse“ in Diamante – ohne seine peppige Perücke ein perfektes Double für Peter Gabriel – hatte seinen Laden und sich selbst mal wieder extra scharf herausgeputzt. Untrügliches Zeichen, dass wieder ein Jahr wie im Fluge vergangen ist und das alljährliche Peperoncino Festival anstand. „Quindici anni tutti piccanti“ – fünfzehn total verschärfte Jahre war das diesjährige Motto, denn das feurige Fest fand 2007 bereits zum 15. Mal statt, und es war noch ausgedehnter als in den Vorjahren. (Update 2008: Nicht viel Neues gegenüber 2007 – außer, dass der Sonntag (letzter Festival-Tag) wegen Regens sprichwörtlich ins Wasser fiel und abgesagt werden musste). Auch 2009 gabs nicht viel Neues zu berichten
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In der Hauptstraße von Diamante kündigte schon seit Tagen ein extra für das „Fünfzehnjährige“ frisch hergestellter Riesen-Chili das heiße Ereignis an. Das Verkehrszeichen daneben lässt die Größe erahnen. Schade, dass der Monster-Chili nicht in unser Auto passt – das Teil würde sich auch in unserem Garten gut machen… |
Auch die Stadtväter haben inzwischen den touristischen Wert erkannt, europäische Hochburg des Chili-Kults zu sein. Am Ortseingang grüßt daher jetzt das Schild: „Diamante – Stadt der Wandmalereien.. und des Peperoncino“.Darunter eine große rote Schote – das sieht man in der Tat nicht allerorts! |
Vorm Festival ein keiner Exkurs
Wieder mal waren wir ein paar Tage vor dem Festival eingetroffen, weil wir noch diverse Termine hatten. So hatten wir zum Beispiel einen arbeitsreichen Tag mit unseren Schoko-Partnern Dolci Pensieri, deren Fertigung sich in Rende, etwa eine Autostunde südöstlich von Diamante befindet. Verschiedene Pepperworld-Produktideen, die wir schon zuvor per Telefon und Mail diskutiert hattern, galt es zu testen und fertig zu entwickeln. Die eine Idee hat mit Feigen zu tun, mit Chilis, und natürlich mit Schokolade. |
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In Kalabrien wächst eine ganz besondere Feige: Die Früchte der „Fichi di Cosenza“ sind hellfleischig, saftig und kleiner als andere Sorten. Reif bekommen sie die Farbe von Honigmelonen, und ähnlich aromatisch-süß sind sie auch. |
Dank der Sonne und des Seewindes werden die Feigen hier oft luftgetrocknet, aber traditionell gibt es noch eine weitere Art der Konservierung: Die Früchte werden bei etwa 180 °C im Ofen „gebacken“. Dabei durchlaufen sie eine interessante Metamorphose – der Zucker beginnt zu karamelisieren, die Früchte bekommen eine tolle Konsistenz und ein feines Aroma – etwas mit Biss und viel Geschmack.Schon seit längerem bietet Dolci Pensieri diese Feigen an – „pur“, aber auch mit knackiger Schokolade umhüllt. Nun kam uns die Idee, mit Chili für zusätzlichen „Biss“ zu sorgen. Warum nicht die Feigen vor dem Tauchen in Schokolade mit einer dunklen Schokocreme füllen, die mit einem Hauch Habanero „aufgepeppert“ ist? Schließlich fertigt Dolci so eine Creme ja bereits für Pepperworld als Brotaufstrich.Die „Metamorphose“ von der frischen Frucht
übers Backen bis zum fertigen Leckerbissen. |
Antonio Rao von Dolci Pensieri mit einer Ofenladung frisch gebackener Cosenza-Feigen. Nach ein paar Stunden Experimentieren waren die ersten Prototypen fertig – außer Habanero-
Schokocreme schlugen wir vor, für zusätzlichen „Crunch“ noch eine geröstete Mandel hineinzutun. Gesagt, getan – das Ergebnis kann sich schmecken lassen und sind exklusiv im Pepperworld Hot Shop erhältlich – damit beim Transport nichts schmilzt, aber nur während der kühleren Monate. |
Das Neueste bei Niní
Zurück in Diamante stand Café Niní auf dem Programm, der beliebte Anlaufpunkt auf der Uferpromenade. Inhaber Nini Belcastro gilt als „Beethoven der Eishersteller“, denn während der berühmte Komponist vieles schrieb, ohne es hören zu können, kreiert der gebürtige Kalabrese eine sensationelle Eisspezialität nach der anderen, ohne die meisten jemals selbst probieren zu können – Laktoseintoleranz, Milchzuckerunverträglichkeit also! |
Neben seinen Eiskreationen tut sich der Besitzer des Cafés, von dem es mittlerweile auch eine „Filiale“ in Rom gibt, durch pikante Cocktails hervor – jede Saison überrascht er mit mindestens einem neuen Drink auf der Karte.Schon wieder eine Metamorphose – der diesjährige Cocktail heißt „Metamorphos“. Er besteht aus Bier, das sich durch Zugabe von Heidelbeerlikör (!), gemahlenen Peperoncini und ein paar weiteren Zutaten in ein interessantes Getränk verwandelt. Mischen possible…
Hier sehen wir Piet aus Norderstedt beim Verkosten des neuen Cocktails. Piet war mit seiner Freundin Irene aus Hamburg zum Festival angereist, nachdem die beiden darüber in dieser Beitragsserie gelesen hatten.
Sowohl Piet als auch Harald konnten sich aber mehr mehr für den „Afro“-Cocktail erwärmen sowie den ebenfalls neuen „DaiquiriPic“; Metamorphos könnte noch ein wenig mehr Pepp bekommen, war die einhellige Meinung. Piet schoss übrigens auch das scharfe Foto von Domenico zu Beginn dieser Seite.
Dem Thema „Pikante Cocktails“ widmen wir in Kürze einen eigenen Beitrag – schieben Sie schon mal frische Eiswürfel in die Truhe! |
Interessant sind auch stets die Aktionen, mit denen Nini seine Kreationen bewirbt – in diesem Set über dem Eiscrem-Tresen führt „Pepper Chili“ Regie – der Streifen heißt „La Palla di Eros“. Der Liebespfeil, das ist ein dunkles Schoko-Eis mit einer guten Portion Peperoncino darin. |
Pepper-Papst und Pepper-Puppen
Mit den „Nordlichtern“ schauten wir uns dann an, wie Diamantes Geschäftswelt dieses Jahr fürs Festival dekoriert hat. Hier ein paar Eindrücke… |
Vor einem Eiscafé posierte eine peppig dekorierte Puppe – erinnerte uns aber irgendwie mehr an „Frau Antje“ aus Holland.
Wenn eine Metzgerei schon einen Chili im Firmenschild hat und zudem die scharfen Schoten massiv von der Decke baumeln, fühlt sich der Chilifan fast automatisch hineingezogen. Hier haben wir eine salsiccia piccante mitgenommen, eine scharfe Salami mit peperoncino und Fenchel gewürzt.
Ein kleiner Ausflug ins benachbarte Belvedere Marittimo. In diesem Lampenladen gibts den sagenhaften Chili-Kronleuchter, den wir in unserem 2005er Bericht vorstellten. Und in diesen Leuchter hatte Irene sich verliebt und wollte ihn unbedingt mit nach Hamburg nehmen. Also sind wir mal mit ihr hingefahren.
Zum Glück war das gute Stück vorrätig, und per Trittleiter konnte Irene es aus nächster Nähe betrachten. Mit den speziell für diesen Leuchter mundgeblasenen Glas-Chilis ist dies zweifellos eine angemessene Beleuchtung fürs gepflegte Chilihead-Heim. Noch am selben Tag konnten wir das tolle Teil bruchsicher und kompakt verpackt abholen und für die beiden Bahnreisenden in unserem Auto mit nach Hause nehmen. |
Diese Parfümerie wagt den Brückenschlag vom Pepper zum Papst. Wenn das der „Pope of Peppers“ wüsste! Präsentiert wird allerdings Paul. Benni nicht scharf genug?
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Italien und Mexiko – nicht nur dieselben Flaggen-Farben |
Italien und Mexiko haben nicht nur dieselben Flaggen-Farben – beide Länder haben auch ausgeprägte Chili-Regionen. In Italien ist dies Kalabrien, in Mexiko unter anderem Yucatan, die Heimat der Habaneros.Absoluter Experte für Habaneros ist Dr. Tomas Gonzales – zusammen mit einer Delegation mexikanischer Habanero-Produzenten war er als Ehrengast auf dem Festival. Die Mexikaner hatten einen Info-Stand, und Tomas hatte einen Vortrag über die Chilis seiner Heimat im Gepäck. Gut, wenn man immer sein Notebook dabei hat – dank USB-Stick konnte ich den Powerpoint-
Vortrag vom Meister persönlich kommentiert schon vorab im Hotel anschauen und habe viel Neues gelernt – in Kürze folgt ein PW-Artikel… |
Habanero-Fachsimpelei mit Tomas Gonzales (l.)
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Nun aber zum Peperoncino Festival…
Natürlich gabs wieder das alljährliche Chili-Wettessen. Vorjahressieger Aurelio Schiavo war auch wieder dabei, und er konnte seinen Titel durch zügiges Vertilgen von 560g scharfer gehäckselter Chilis verteidigen. Wir haben uns das Wettessen aber nicht angeschaut, da sinnigerweise zeitgleich der Vortrag vom Habanero-Professor Tomas Gonzales angesetzt war; außerdem wird’s etwas langweilig, wenn man es ein paarmal gesehen hat…
Update 2008: Zum dritten Mal war Rekord-Scharfesser Aurelio Schiavo dabei, und auch diesmal musste er sich mächtig ins Zeug hängen, seinen Titel zu verteidigen. Ein jüngerer Teilnehmer erwies sich als sehr ehrgeizig und lag lange immer einen Teller vor Aurelio, bis die anwesenden Ärzte ihn wegen eskalierenden Blutdrucks aus dem Rennen nehmen mussten. Letztendlich siegte Aurelio zum dritten Mal, diesmal mit genau 600g. Hoffentlich hat er auch „den Tag danach“ genossen 😉 |
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Hunderte Buden und Verkaufsstände säumten wieder die Uferpromenade, den Ortskern und diesmal sogar die Randgebiete, da das Festival langsam aus allen Nähten platzt. Zwar sieht man auch hier inzwischen Stände mit Schmuck, Ledergürteln und ähnlichem, was auch bei uns auf Märkten angeboten wird. Im Mittelpunkt stehen aber zum Glück nach wie vor die „Prodotti Tipici Calebresi“, die typischen Produkte der Region. Ob luftgetrocknete Wurst, Schinken, Kuh- oder Schafskäse – vieles wird hier im Süden mit einer kräftigen Portion Peperoncino gewürzt. Besonders früher, als es noch keine Kühlung gab, trug dies auch zur Konservierung bei. |
Besonders beliebt sind scharfe Peperoncini eingelegt in Öl, im Ganzen, aber häufig als Püree oder zu Ringen geschnitten. In dieser Form mischt man sie unter Pasta oder genießt sie auf Bruschetta, knusprig geröstetem Weißbrot, als Antipasti.Überall gabs derlei zu probieren, und nicht immer fiel es leicht, sich auf die scharfen Sachen auf den Tellern zu konzentieren 😉
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Gerade wenns um Chilis geht, kokettiert man in Süditalien gerne damit, dass die scharfen Schoten gewisse Eigenschaften als „Steh-Hilfe“ hätten. Der Herr auf dem Bild links bemühte sich nach Kräften, das Ganze mit einem Augenzwinkern ein wenig zu visualisieren. Aber sollte der Chili da nicht besser nach oben zeigen?
Dabei helfen womöglich einige andere Produkte, die wir gesichtet hatten 😉
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Augsburger Puppenkiste für Erwachsene |
Am darauffolgenden Abend hatte der Kollege das Prinzip dann auch schon unter Zuhilfenahme von Bindfaden weiter verfeinert; Augsburger Puppenkiste für Erwachsene sozusagen.Wo wir schon bei „Schweinereien“ sind – das Borstentier ist der favorisierte Fleischlieferant in Süditalien. Neben Würsten und Speck ist auch der kräutergefüllte Rollbraten geschmacklich nicht zu verachten; traditionell mit Kopf präsentiert. Nicht jedermanns Geschmack dürfte die weitere Dekoration treffen…
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Bis spät in die Nacht spielten hervorragende Rock-, Jazz- und Folk-Gruppen auf verschiedenen Bühnen. Wie das gesamte Festival übrigens ohne Eintritt. |
Aber nicht nur fürs leibliche Wohl war gesorgt – wie immer gab es ein umfangreiches Kulturprogramm mit Kunst, Kino und Musik.
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Natürlich war auch Massimo Biagi wieder dabei. Über 200 Chili-Sorten hatte der Chili-Professor aus Pisa diesmal exakt zum Festival reif bekommen, um die Schoten zu präsentieren und zu verkaufen. Hier hat er gerade Besuch von unseren norddeutschen Chilifreunden, die ihr Glück kaum fassen konnten – so viele Pepper-Sorten auf einmal bekommt man sonst auch in der Tat sehr selten zu Gesicht.Wenn Massimo etwas genervt wirkt, hat das seinen guten Grund – statt wie sonst auf der Promenade stellte man ihm sein Zelt diesmal auf die Piazza vor dem Rathaus – direkt neben einen Betrieb mit Dauermusik in Disko-Lautstärke, der Gespräche weitgehend unmöglich machte. Und gerade der Erfahrungsaustausch zwischen Massimo und den Chilifans ist hier der Clou. |
Über Mangel an Publikum brauchte sich der Pisa-Professor aber trotzdem nicht beklagen.Auch lokale Gärtnereibetriebe präsentierten ein buntes Sortiment an Chili-Pflanzen und -Schoten, auch wenn Massimo Biagis Vielfalt an Sorten ungeschlagen bleibt.Den mexikanischen Gästen zu Ehren hatte Massimo außerdem eine superleckere und feurige Habanero Salsa frisch zubereitet, die sich wirklich sehen lassen konnte – auch Tomas Gonzales war davon begeistert. |
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Im „Nonfood“-Bereich war es schön zu sehen, dass neben vielem industriell Gefertigten auch wirklich originelle kunsthandwerkliche Artikel präsentiert wurden, wie etwas diese liebevoll bemalten Chili-Teller. |
Sehr originell auch die diversen Chili-Wichtel von Nuova Ceramica aus Belvedere Marina.
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Von den Künstlern Giuseppe und Daniela und ihrer Kreativität waren wir derart begeistert, dass wir unser Pepperworld-Maskottchen in Auftrag gaben – siehe Beitrag „The Making of Pepper Sam„. |
Das Schöne am Peperoncino Festival ist, dass man auch alle möglichen Leute trifft, mit denen man sich aus Entfernungsgründen sonst meist nur per Email unterhält. Fürs Familienfoto posiert hier Harald mit seinen Chili-Freunden Tomas Gonzales (links) und und rechts Claudio Dal Zovo, der in seinem Garten in Verona bemerkenswerten Chili-Anbau betreibt. |
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Noch einer fürs Album… Tomas Gonzales und Rosa-Nidia hätten diesen Chili-Weihnachtsbaum am liebsten mitgenommen, aber er passte einfach nicht ins Gepäck…Stattdessen hat die nette Gattin des Habanero-Professors einen hübschen Peperoncino-Anhänger bekommen. |
Kalabrien lernt über Habaneros – aus erster Hand
Um das zahlreich erschienene Publikum auf den Habanero-Vortrag einzustimmen, gab es zunächst folkloristische Darbietungen aus Mexiko – zunächst Musik, dann stimmungsvolle Tanzeinlagen in Originaltrachten. Trotz italienischem Bier fühlte man sich tatsächlich ein wenig nach Mexiko versetzt.
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Von der Aussaat bis zur Ernte und Verarbeitung erklärte Tomas die verschiedenen Kultivierungsarten von Habaneros und stellte auch die verschärften kulinarische Leckereien der Region vor. Unsere Freundin Nunzia Bruno übersetzte den englischen Vortrag des Professors routiniert
live ins Italienische. |
Dann folgte ein mit vielen Bildern lebendig illustrierter Einblick in Leben und Landschaft von Yucatán, der Halbinsel mit gleichnamigem Bundesstaat im Golf von Mexiko. Touristen lieben diesen Teil des Landes wegen seiner tollen Badestrände und der berühmten Maya-Ruinenstätten. Chiliheads wissen natürlich, dass hier die Wiege der Habaneros liegt, und der Anbau der scharfen orangenen Früchte ist in der Tat ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Man denkt hier für Yucatan Habaneros sogar über Gebietsschutz nach, so wie ihn die Chilis einiger anderer Länder genießen (z. B.Pimentón de la Vera oder Piment d’Espelette).
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So richtig scharfe Habanero Salsa heißt in Yucatan übrigens „xni-pec“ (ausgesprochen „schniepeck“). Der alte Maya-Begriff bedeutet „Hundenase“ und spielt auf die feuchte Triefnase an, wenn genug Habbis in der Salsa sind. Zu Yucatan und seinen Habaneros folgt wie gesagt noch ein separater Pepperworld-Beitrag.Alle waren froh, dass Tomas Gonzales überhaupt anreisen konnte, denn kurz zuvor wütete Hurricane „Dean“ über die mexikanische Halbinsel. Sowohl Tomas als auch die Yucatan-Habanero-Plantagen blieben vom Hurricane zum Glück verschont. |
Zurück zu den Peperoncini… |
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Eine andere Chili-Sorte ist Pellegrino – diese italienische Neuzüchtung basiert auf einem kalabrischen Peperoncino und wartet mit unzähligen schlanken knallrot abreifenden Schoten auf. Benannt wurde diese Sorte vom Züchter Mario Dadomo zu Ehren des beliebten süditalienischen Kabarettisten und Entertainers Gianni Pellegrino. Da Pellegrino, der auch alljährlich das Chili-Wettessen moderiert, klein und quirlig ist und für seine scharfe Zunge bekannt ist, scheint diese Ehre angemessen. Gianni selbst hatte die nach ihm benannte Sorte noch nicht zu Gesicht bekommen und war um so erfreuter, als wir ihm ein Exemplar aus unserem Garten mitbrachten. Hier posiert er mit dem Namensvetter und seinem legendären Kopfschmuck.Pellegrino-Saat ist übrigens im Pepperworld Hot Shop erhältlich. |
Unsere Restaurant-Empfehlung 2007Seit Jahren immer wieder Spitze hinsichtlich Speisen und Service erlebten wir Palmino Raffos „Sabbia d’Oro“, siehe hier. Unsere diesjährige Restaurant-Neuempfehlung liegt nur wenig davon entfernt die Küste hinauf: Das „Ristorante Al Rudere“. Postalisch zählt es zu Belvedere Marittimo, aber es liegt praktisch am südlichen Ende von Diamante, an der Staatsstraße 18 (SS18). |
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Absolutes Highlight sind hier die leckeren Fischgerichte (besonders vom Grill!), lecker auch die im „Boot“ servierten Pasta-Spezialitäten (auf Wunsch natürlich auch „piccante“). Tel. (+39) 0985-808876. |
Gepflegt wohnen in Diamante |
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Mittlerweile wurde auch die Region um Diamante vom Bauboom eingeholt. Allerdings wird hier nicht wie in einigen anderen Regionen der Strand zugepflastert; vielmehr geschieht dezent die Bebauung der weiter oben gelegenen Hänge, die in diesem Sommer übrigens auch hier nicht ganz vom Feuer verschont blieben. Am südlichen Rand der Stadt enststand gerade diese Villensiedlung (siehe Pfeil). Neugier trieb uns den Hang hinauf, und Renate brauchte nicht lange, sich ein gerade fertig gestelltes Domizil auszusuchen. |
Zwischenstopp-Empfehlung für die Heimreise
OK, träumen darf man ja, oder? Irgendwann heißt’s natürlich immer, zurück nach Hause zu fahren. Wer mit dem Auto angereist ist, hat nach Deutschland vom Südzipfel Italiens eine lange Fahrt vor sich und ist mit einem Zwischenstopp gut beraten. Ein ordentliches Stück geschafft hat man, wenn man bis Perugia in der Region Umbrien kommt. Diese Stadt hat viel mit Schokolade zu tun (siehe unseren Eurochocolate-Bericht), und so wundert es einen kaum noch, dass es hier das „Chocohotel“ gibt, ein Hotel, in dem sich alles, wirklich alles um Schokolade dreht. Klar, das wir hier unseren Übernachtungsstopp einlegten, oder? |
Schon von außern ist das Hotel in Brauntönen gehalten. In der Eingangshalle dann die erste Überraschung – eine Badewanne, gefüllt mit Schoko-Brocken! Sowas erscheint einem sonst allenfalls im Traum.An der Rezeption bekommt man mit seinem Zimmerschlüssel eine Tafel Schokolade in die Hand gedrückt – eine nette Geste, die bei Schokoholikern wie uns gut ankommt.An jeder Hotelzimmertür prangt außer der Zimmernummer ein anderes Schokoladenpapier; Sammlerstücke aus aller Welt.Im Zimmer grüßt der „Chocodesk“, ein Schreibtisch mit Glassplatte und individueller Deko – in unserem Raum eine Sammlung gediegener Kakaotassen.Selbstverständlich gibts im Chocohotel auch einen Shop, in dem man außer edlen (und teuren) Schokoladen so ziemlich alles kaufen kann, was mit dem Thema zu tun hat. Links sehen Sie Kakao-Haarshampoo; in hell und dunkel erhältlich, je nach Haartyp. Noch mehr gefallen hat uns allerdings der Nussnougat-Badeschaum…Hotel-Info: www.chocohotel.itUpdate 2011: Das Abend-Restaurant hat uns leider wiederholt durch grottenschlechten Service enttäuscht. |
Viele Gerichte auf der Karte des hauseigenen Restaurants drehen sich narürlich auch um Schokolade. Und das Frühstücksbüffet – jeder Tisch mit getrockneten Kakaofrüchten dekoriert – lockt mit schoko-gefüllten Hörnchen, Schokoladenkuchen, Chocolate Muffins.
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