Chili News aus Bella Italia
Die Pepperwelt-Gründer Harald und Renate Zoschke sind mal wieder umgezogen und wohnen jetzt in Bella Italia. Hier berichten sie darüber, was bei ihnen chilimäßig so passiert.
Januar 2014 – Nach zehn Jahren in Kressbronn am Bodensee sind Renate und ich mal wieder umgezogen: Einen See weiter südlich, nach Bardolino an den Gardasee, der von Münchnern auch gerne als „südlichster bayerischer See“ bezeichnet wird (außerhalb der Saison ist er allerdings fest in einheimischer Hand). Den Vertrieb unserer Bücher erledigt seit Ende letzten Jahres die Druckerei direkt. In Bella Italia liegen wir aber auch nicht auf der faulen Haut – CHILI BARBECUE soll in Bälde in einer italienischen Ausgabe erscheinen, wir arbeiten an einem neuen Buch (hat wie nicht anders zu erwarten unter anderem mit Chilis sowie italienischer Küche zu tun), und wir kümmern uns natürlich weiterhin um diese Website hier. Mit viel Enthusiasmus werkeln wir an pepperworld.com jetzt bereits im 18. Jahr. Einige unserer Fans und Leser waren noch gar nicht geboren, als wir im Februar 1997 die PW-Domain aufschalten ließen!
Februar 2014 – Im Haus gibts noch viel zu renovieren, daher ist es derzeit angenehm, öfter mal auswärts essen zu gehen. Erfreulicherweise hat das Restaurant der Manerba Brewery nicht nur hervoragende Biere, sondern zurzeit gerade „Mexikanische Wochen“. Hähnchen-Fajitas, Enchiladas, Chili con carne, Nachos, Hähnchen in Mole, Chiles Rellenos und andere Leckereien stehen auf der Karte, zu zivilen Preisen. Herz, was willst Du mehr?
Mexikanische Wochen in Italien: Diese Grichte haben wir probiert
Wir entscheiden uns für Hähnchen-Fajitas, Hähnchen in Mole Poblano und Chile Relleno. Letzterer war – warum auch nicht? – ein gigantischer ofengeschmorter Gemüsepaprika mit einer raffinierten Füllung aus Chorizo-Wurst, Zwiebeln, Ei, Käse und Chilis; unbedingt was zum „Nachbauen“. Serviert wurde das Monsterteil auf einer sehr leckeren offenbar ebenfalls hausgemachten Salsa mit überraschender Schärfe und tollem Geschmack. Dieselbe Salsa begleitete auch die Fajitas. Normalerweise kommen Fajita-Fleisch und die weiteren Zutaten brutzelnd in einer Eisenpfanne auf den Tisch; hier waren sie schon in eine Tortilla eingeschlagen. A pro pos Tortillas – besonders hier in Norditalien ist die Piadina sehr beliebt, die für dieses dünne Fladenbrot verwendeten Zutaten sind praktisch dieselben wie für Weizenmehl-Tortillas: Weizenmehl, Wasser und Salz. Überhaupt sind die Piadine weitgehend mit Tortillas identisch, und da sie in jedem Supermarkt frisch zu haben sind, steht auch unseren häuslich zubereiteten mexikanischen und Southwestern-Spezialitäten nichts im Wege (Tipp: Vom nächsten Italien-Trip welche in der Kühltasche mit nach Hause nehmen und einfrieren).
Ebenfalls sehr lecker und recht authentisch kam das Hühnchenfleisch in dunkler Mole daher, der in Mexiko viel verwendeten Soße, deren charakteristische Zutaten Ancho (Poblano) und Schokolade sind (siehe unser Mole-Rezept). Trotzdem hatte das Gericht durch Nüsse und Rosinen in der Soße eine interessante italienische Note bekommen („merk“). Dazu die phantastischen Biere diese Mikrobrauerei. Besonders gut schmeckten mir „Lupululà“ und „Hop’n’Roll“, ein American Style Pale Ale, für das sogar spezieller US-Hopfen aus Oregon und dem Bundesstaat New York verwendet wird. Saulecker! Generell lässt sich feststellen, dass die Italiener in Sachen Bier nicht nur gut aufgeholt haben, sondern mit leckeren Varianten überraschen, wie man sie im Bierland Deutschland nur schwerlich findet. Dazu muss man natürlich die kleineren Brauereien (auf)suchen, denn derlei Biere gibts selten im Supermarkt. Einen Eindruck der ansehnlichen italienischen Microbrew-Szene liefert diese Website hier, in der man auch nach Regionen suchen kann. Da gibts für den Schreiber dieser Zeilen noch viel zu testen. 😉
März: Chili-Exotensaat im Supermarkt…
Chili-Saat aus dem Baumarkt
In Deutschland sind Chili-Saatspezialitäten fast aussschließlich bei Saat- und Chili-Versandhändlern zu haben. In Italien ist man da einen Schritt weiter, inzwischen selbst hier im Norden: Im „Iper“-Supermarkt in Lonato entdeckten wir ein buntes mannhohes Papp-Display mit informativer Scoville-Skala und Saat für rund ein Dutzend Chili-Varianten. In mit Fotos bedruckten Saattüten findet man hier Klassiker wie Jalapeno und Orange Habanero, aber auch Exoten und Neuheiten wie Saltillo, Aztec, Yucatan und Jamaican Rosso (dem Bild nach dunklere Früchte als Caribbean Red). Leider ist in dem Supermarkt Fotografieren ausdrücklich untersagt, daher leider kein Bild von diesem sehr ansprechenden Display, das sofort ins Auge springt.
Einige dieser Sorten hatten wir auch schon kurz vorher bei OBI Italia gefunden; Saltillo, Yucatan und Jamaican Rosso sprießen bereits in unserer Saat-Anzuchtbox.
Chili-Aussaat bei den Pepperweltlern… im März immerhin schon draußen
Generell waren wir wegen des Umzugs dieses Jahr etwas später dran mit der Aussaat, nämlich erst am 12. März. Allerdings haben wir schon öfter so spät ausgesät, nämlich immer dann, wenn wir auf der Fiery Foods & BBQ Show in New Mexico waren, die immer Anfang März stattfindet.
… und Chilipflanzen-Vielfalt im Gartencenter
Um so erfreuter waren Renate und ich, als wir schöne schon weit fortgeschrittene Chili-Pflanzen im GartenmarktFlover in Bussolengo entdeckten. Eigentlich waren wir dort nur auf der Suche nach Gartenkräutern und Ideen für ein Hochbeet. Eine nette Sortenvielfalt lachte uns dort entgegen, alle mit Foto-Stickern. Hier einige, die wir dort gekauft haben:
Zusätzlich die Abkürzung: Vorgezogene Chilipflanzen aus dem Gartencenter
Insgesamt zählten wir drei verschiedene Cayenne-Varianten, Chocolate Habanero, Corno Giallo sowie Corno Rosso (also gelbe und rote hornförmige Paprika, gut zum Schmoren und Füllen), Cuoricino, Diavolicchio Calabrese (kleine scharfe rote Schoten), Etna (kleine scharfe Schoten mit abgerundeter Spitze und typisch süditalienischem Cluster-Wuchs), Eureka Multicolore (verschiedenfarbig abreifender Zierchili), Friggitello(süditalienischer Schmor-Chili, siehe unseren ausführlichen Friggitelli-Bericht), Fuoco della Prateria, Fuoco Nero,Habanero Orange, Habanero Red, Hot Lemon, Jalapeno, Lungo Calabrese, Naga Morich, Naso del Diavolo(Form wie der kalabresische Naso del Cane), Namenloser “Peperone da Riempiere, piccante” (gut zu füllender Chili, ähnlich Round of Hungary), Piacentino, Quadrato Giallo + Rosso (gelbe/rote Gemüsepaprika), Sigaretta,Stromboli (orangefarbene pikante Ziersorte), Tabasco, Tondo Calabrese (scharfe Kirschchili), Tondo Piccante(dito.), Topepo (noch ein Runder), Trinidad Scorpion klassisch in Rot und als Neuheit Trinidad Scorpion Gelb.
Da unsere eigene Aussaat ja schon in der Box war (siehe auch „Haralds Top 10“), haben wir nur ein paar Sorten mitgenommen, und zwar ein paar Jalapeno-Pflanzen (ein Muss), Tondo Calabrese (der pikante Kirsch-Klassiker)Piacentino (eine milde Landrasse, sehr schön zum Grillen), Corno Rosso (ebenfalls schön zum Grillen & Füllen) sowie den Schmor-Chili Friggitello. OK, und zum Stillen des Schärfebedarfs dann noch je ein Pflänzchen vonCalabrese Diavolicchio sowie Orange Habanero.
Während sich noch vor wenigen Jahren der Chili-Kult auf Süditalien konzentrierte (siehe unsere Kalabrien-Berichte), hat er inzwischen das ganze Land erfasst. So verwundert es auch nicht, dass man im Gartencenter sogar spezielle „Erde für Ess- und Zierchilis“ bekommt. Wir haben interessenhalber mal einen Beutel mitgenommen. Schaden kanns ja nicht… werden wir zum Umtopfen unserer Zöglinge verwenden.
Spezielle „Erde für Ess- und Zierchilis“ – dann kann ja nix mehr schief gehen!
Frische Chilis aus dem Supermarkt-Regal
Auch nett: Rote saftige (und gut peppige) Chilis vom Cayenne-Typ bekommt man das ganze Jahr aus Sizilien, und das zu durchaus erträglichen Preisen. Diese Packung hier hat mal gerade gerade 1,09 gekostet.
Sizilien liefert das ganze Jahr über passable Chilis preiswert
Besonders gefreut haben wir uns, als wir in einem „Simply“-Supermarkt frische Friggitelli entdeckten, und das Mitte März. Die Sorte nennt sich „Ringo“ und kommt aus Sizilien.
Auch aus Sizilien: Friggitelli (Schmor-Chilis) „Ringo“
Die Form der milden Schmorpaprika mit der Doppelspitze erinnert an grüne Chimayo-Chilis aus New Mexico. Was lag also näher, als mal eine Schote mit dem Gasbrenner abzurösten und zu testen, ob das Aroma dem sensationellen NuMex-Aroma nahe kommt? Die geblisterte Haut lässt sich nach kurzer Schwitzkur leicht ablösen (siehe auch unseren PW-Bericht zum Rösten von Chilis).
Testschote nach dem Rösten mit dem Gasbrenner
OK, an das geniale Aroma gerösteter New Mexicans kommt „Ringo“ nicht ran, aber bis unsere ausgesätenNuMex Heritage 6-4 Früchte tragen, eignen sich diese sizilianischen grünen Chilis ganz passabel, kulinarischen Southwestern-Entzugserscheinungen entgegenzuwirken. In Kürze ist also mal wieder Green Chile Stew angesagt (siehe Rezept), und die Friggitelli peppen schon mal das neumexikanische Sonntagsfrühstück auf.
Mmmmhhhh….. Sonntags-Omelett mit Frigggitelli
Die nächste Chili-Dröhnung gab es bereits am 23. März. An diesem Wochenende fand in Montichiari (nahe Brescia) die Verbrauchermesse „Vita in Campagna“ (Leben auf dem Lande) statt. Neben vielen ländlichen Tieren zu bestaunen gab es viele italienische Agrar-Erzeugnisse zu probieren — und eine Menge Chili-Pflanzen zu kaufen.
Wer noch nicht ausgesät hatte, wurde auf dieser Landmesse fündig
Auf der Messe gab es auch diverse Saatanbieter, die unter anderem auch jede Menge Chilis im Sortiment hatten. Selbst bizarre Exoten wie „Peter Pepper“ waren zu haben.
Chili-Saat für jeden Geschmack (kulinarisch und optisch)
Ein weiteres Highlight auf der Landmesse waren die diversen Grillanbieter; auch Italien hat die Liebe zum Barbecue entdeckt, was bei der ausgedehnteren Schönwetter-Saison auch nicht weiter verwunderlich ist.
In Italien gibt es diverse Grillhersteller
Grillhersteller Ferraboli (bild oben) hatte nicht nur Holzkohle- Gas- und Elektrogrills auf ihrem Stand, sondern auch dieses interessante kleine Gerät:
Taugt dieser Kastanien-Röster auch als Chili-Röster?
„Tosta Castagne“ ist ein kleines Gerät zum Rösten von Esskastanien (Maroni), die in Italien sehr beliebt sind. Das Gestell mit der rotierenden Edelstahl-Trommel setzt man auf einen Gasbrenner, angetrieben wird die Trommel von einem 1,5 V Grillspieß-Motor. Moment mal – das erinnert uns doch an etwas? Na klar, nämlich das hier. Genau! Das rotierende Teil sollte sich womöglich auch zum Rösten von Chilis eignen, zumal es sich auf den Sideburner eines Gasgrills setzen lässt. Das es relativ preiswert war, ging so ein Teil natürlich mit…. wir werden berichten, ob und wie es zum Chili-Rösten taugt.
Fortschritt in der Pepperworld-Anzuchtbox
Vierzehn Tage sind jetzt seit der Aussaat vergangenen – am 26. März sind nahezu alle Chilis aufgegangen.
Viel Erfolg im Anzuchtkasten
Mit einem weinenden Auge haben wir unsere Terassen-Hochbeete in Kressbronn am Bodensee zurückgelassen. Dafür beginnt die Chili-Saison hier am Gardasee früher, und mit Chance gibts im Winter nicht mal Frost. Also haben wir dem Rasen ein paar Quadratmeter abgetrotzt und mit den in der Region weit verbreiteten Natursteinen den Rahmen für ein neues Beet aufgeschlichtet.
Das neue Hochbeet, noch leer …
Dieses wurde dann mit knapp 1000 Liter guter Erde befüllt.
… und mit Pflanzerde befüllt
Nachdem der Nachbar-Kater das Beet gleich einmal als neues Katzenklo verstanden und entsprechend „eingeweiht“ hatte, wurden schon mal die Kauf-Chilis ausgepflanzt. Für Ende März nicht schlecht, oder?
Die ersten Chilipflanzen fühlen sich schon mal wohl
Praktischerweise befindet sich gleich neben dem Beet ein Wasseranschluss. Die ersten Kauf-Chilis blühen bereits; Tondo hat sogar schon kleine Früchte.
Ribs aus der Kugel
Nachdem von 164 (!) Umzugskartons mittlerweile die meisten ausgepackt sind, ist auch das Grillzubehör aufgetaucht. Als erstes gab es schöne fleischige Ribs aus der Rösle-Kugel, trocken mariniert mit dem Memphis Rub aus CHILI BARBECUE, angeräuchert mit Pecan-Woodchips.
Die ersten Ribs in unserem neuen Zuhause
Die gerubbten Ribs wurden natürlich indirekt gegrillt. Für die erste Stunde gabs den Rauch von den auf die Glut gestreuten Woodchips (mehr zum Räuchern mit Woodchips hier). Nach weiteren zwei Stunden wurden die Ribs mit einem guten Schuss Apfelessig-Apfelsaft-Mischung in Alufolie gepackt und nochmals eine Stunde gegart. Über die ganze Zeit ließ sich die Temperatur stabil bei etwa 130-140°C halten; gute Briketts zahlen sich aus. Das Ergebnis: Zart, saftig, smoky, leicht pikant, einfach lecker.
Und schon wieder ein Umzug…
… aber nur für unsere Chilipflänzchen. Mit ihrem ersten echten Blattpaar waren sie am 20. April bereit zum Pikieren. Ostervergnügen! Zum Glück hatten wir genug Töpfchen aus Kressbronn mitgenommen. Die meisten Pflanzen ziehen wir von unseren „Fress-Chilis“ NuMex 6-4 Heritage und Ancho Tiburon, und natürlich jede Menge „Jalas“ (Jalapeno Early, Jalapeno Conchos, Jalapeno Jalafuego). Außerdem Carmen, Lunchbox Red/Yellow/Orange, Golden Treasure, Saltillo, Yucatan, Jamaican Red, Ciliegia Piccante, Chinese Mini. Nicht aufgegangen ware lediglich Galapagos (mal wieder) und im Vorjahr in der Sonora-Wüse frisch gezupfte Chiltepin.
Pikieren der Chilipflanzen
Nachdem die eigenen Chilipflanzen noch ein wenig brauchen, freuen wir uns über „Überbrückungsware“ aus dem Supermarkt. Zum Beispiel über diesen Import: Rote Antillen-Habbis aus Santo Domingo, Hauptstadt der Dominikanischen Republik. Dort ist es ja auch schon ein wenig wärmer… und die Habbis ordentlich scharf, aber auch gut im Aroma.
Rote Antillen-Habbis aus Santo Domingo
Kleiner Exkurs in die Nähe von Parma. Zu unseren Freunden Maurizio und Luisa von Ca‘ D’Alfieri, mit denen wir zurzeit zusammen die italienische Ausgabe von CHILI BARBECUE produzieren.
Das italienische CHILI BARBECUE Team: Harald, Renate, Luisa, Maurizio (und Heidi)
Sehr schön zum Nachgrillen der verschiedenen gefüllten Peperone-Rezepte aus dem Buch eigneten sich diese Corno-Schoten aus Sizilien:
Corno-Peperone aus Sizilien
In einem Supermarkt in Parma entdeckte Luisa diese nette Chili-Vielfalt. In Kleinmengen abgefüllt wurden sieben verschiedene Chilisorten feilgeboten, mit Erklärungen und Scoville-Skala auf der Rückseite der Packungen.
Chili-Paks in einem Supermarkt in Parma
Im Sortiment fanden wir Habanero, Jalapeno, Rawit, Cayenne, Yellow Hot und „Starter“ Red & Green (auch eine Art Cayenne). Für zwei Jalapenos oder drei Habbis 1,49 Euro…. ganz schön happig, aber man muss den Aufwand honorieren, in der Nicht-Saison so eine Chili-Vielfalt anzubieten, appetitlich zu konfektionieren und auch ein wenig Information dazu zu bieten. Wie entschieden uns für ein Päckchen Rawit.
Rawit-Chilis aus Senegal
Rawit-Chilis sehen ähnlich wie entsprechende Thai-Chilis aus, weisen aber nicht deren komplexes florales Aroma auf. Aber sie sind gut scharf und peppern so manches Gericht gut auf. In großem Maßstab werden sie in Afrika angebaut, insbesondere in Uganda und Senegal – vorn dort stammen unsere roten Schoten.
Und wieder gab es Friggitelli, denn wir hatten von Freunden ein schönes Rezept damit bekommen.
Friggitelli aus dem Supermarkt
In zwei Supermärkten fanden wir die leckeren Schmor-Schoten, zu ca. 2 Euro bzw. 2,50 für 500 g. Nicht schlecht! Am folgenden Tag entdeckten wir dann noch bei LIDL (gibts hier auch!) Friggitelli für 1,49 pro halbem Kilo.
Und was machen wir diesmal damit? Zum Beispiel eine leckere Frittata-Pfanne mit Eiern, Käse, getrockneten Tomaten, Friggitelli und pikanten Rawit-Chilis! Hier das Rezept.
Manuela (Pepper Parma) und Renate (Pepperworld)
Am 18. Mai 2014 war es mal wieder soweit – Tag der offenen Tür auf der Azienda Stuard in Parma, wo Chili-Forscher Dr. Mario Dadomo viele Jahre Chili-Forschung betrieb, bevor er uns alle im vergangenen September überraschend und für immer verließ. Die letzten Jahre hatte er seine Felder, Gewächshäuser und die Vetriebsfirma Pepper Parma zusammen mit seiner Frau Manuela Lavado Sànchez betrieben, und die führt den Betrieb mit viel Einsatz und netten Mitarbeitern fort. Sie hat ebenfalls einschlägige akademische Ausbildung, und vor allem viel Erfahrung. Und obendrein ist sie noch super-nett.
Blick in eines der Pepper Parma Gewächshäuser
Dieses Jahr umfasst der ausführlich in Wort und Bild dokumentierte Sortenkatalog sagenhafte 640 Sorten; die meisten wurden an diesem Wochenende als Kaufpflanzen angeboten. (Stolz waren wir natürlich, dass auch die nach uns benannten Chili-Sorten „Renate“ und „Harald“ zu haben waren.)
Chili-Nachwuchs
Viele der kräftigen Pflanzen standen schon kurz vor der Blüte; einige später hinzu gekommene Neuheiten waren noch etwas kleiner, so auch die von uns mitgenommenen Sorten Chupetinho Sweet, Habanero Peach, Habanero Crema, Pimenta Morango (portugiesisch für „Erdbeer-Chili; C.chinense), Trinidad Scorpion x Moruga (jenseits von scharf), und der brandneue Vatican-Chili, der quietschgelbe Früchte bekommen soll. Wir sind gespannt…. zum Glück ist die Chilisaision bei uns lang!
Manuela bei der Zubereitung eines pikanten Orangen-Salats
Manuela ist übrigens Spanierin, und sie kommt aus der Estremadura. Jener Region also, die Chili-Freunden als Anbaugebiet des Pimentón de la Vera bekannt ist. In der Mittagspause, bei der es diverse regionale Spezialitäten zu Essen gab, bereitete sie spontan eine Spezialität ihrer Heimat zu: „Orange mit Pimentón“. Dies ist ein extrem einfach zuzubereitender, aber sehr leckerer Orangensalat. Alles was man braucht, sind schön reife saftige Orangen, Olivenöl, etwas Salz, und der berühmte Pimentón de la Vera.
Arancia con Pimentón (Orangensalat mit Pimentón de la Vera)
Das pikante Pulver der über Eichenholz geräucherten Chilis kommt in der typischen Blechdose, und Manuela hat zum Glück eigentlich immer eine dabei. Die Orangen werden geschält, in Scheiben geschnitten und auf Tellern angerichtet. Dann kommt extra natives Olivenöl drüber, eine Prise Salz, und eben das leckere pikante Räucher-Chilipulver. Klingt ungewöhnlich, schmeckt aber echt super und ist sehr erfrischend. Unbedingt mal ausprobieren und Lob für eine originelle und leckere Idee ernten!
Maurizio (Ca‘ d’Alfieri) mit neuer Barbecue-Soßen-Linie
Auf dem Markt, der mit dem Tag der offenen Tür einherging, war auch unser Freund Maurizio von Ca‘ d’Alfierivertreten. Neben vielen scharfen und unscharfen Spezialitäten aus der hauseigenen Fertigung präsentierte er seine neue Barbecue-Soßen-Linie. Einige der Soßen basieren auf Rezepten, die wir in unserem Buch CHILI BARBECUE vorstellen. Wir hoffen, dass die Soßen auch bald in unserem ehemaligen Shop auftauchen werden, denn sie sind wirklich sehr lecker und heben sich von dem US-Einerlei positiv ab.
„Eier-Chili“
Es gab noch vieles andere zu sehen und zu probieren. Unter anderem zeigte ein Erdbeer-Spezialist 30 verschiedene Sorten der leckeren Frucht, die es auch alle zu probieren gab, eine wahre Geschmacks-Explosion. Von einer kleinen Brauerei gab es erlesene Biere, und auch lokal produzierte Eiscreme und Backspezialitäten fehlten nicht. Kuriosität zum Schluss: Von Manuela bekamen wir diese nette „Eggplant“, eine Chilipflanze im Ei!
Besuch aus der alten Heimat gabs Ende Mai – Peer vom Pepperpark, den jetzigen Betreibern unseres (ehemaligen) Pepperworld Hot Shop, wurde gleich als „Feuerstreuer“ eingespannt, denn es gab unsere sagenhaften 2.5-1-0.5 Ribs aus dem Roesle Kugelgrill.
Besuch aus der alten Heimat… Peer vom Pepperpark
Juni – Im Chiligarten gab es auch in der neuen Heimat bald dasselbe Problem wie in der alten: Es wurden dann doch wieder „mehr Chili-Pflanzen, als es dieses Jahr sein sollten“. Das nahmen wir zum Anlass, ein neues Pflanzgefäß zu testen: Mit dem urbanen (Chili-)Gärtner als Zielgruppe hat die italienische Firma VERDEMAX mit dem „L’ORTO in terrazzo“ („Garten auf der Terasse“) einen Pflanzkasten komplett mit Bewässerungstechnik geschaffen. Unseren bebilderten Erfahrungsbericht und Tipps dazu finden Sie hier.
Ein Teil unserer Chili-Plantage… im Vordergrund der Verdemax-Pflanzkasten
Ausflug nach Mailand. Die italienische Ausgabe unseres Buchtitels CHILI BARBECUE nimmt konkrete Formen an; Anfang Juni treffen wir uns mit unserer Verlegerin Barbara von Trenta Editore in Mailand. Der Verlag sitzt in der italienischen Medienhauptstadt und ist seit zehn Jahren auf Food-Titel spezialisiert – goldrichtig für unser Projekt. Aber auch ansonsten ist Mailand eine tolle Stadt mit einer gediegenen Mischung aus alten Bauwerken und futuristischer neuer Architektur. Kulinarisches spielt hier eine wichtige Rolle, und seit ein paar Monaten gibts auch hier ein „EATALY“, ein unglaubliches Kaufhaus für italienische Spezialitäten. Und was für ein genialer Name!
Eataly – ein Schlemmerpalast für italienische Spezialitäten
Auf mehreren Etagen gibts hier wirklich alles, was das Land zu bieten hat. Auch Chili-Spezialitäten sind hier zu finden, zum Beispiel gemahlene Chocolate Habaneros, Naga Morich und Bhut Jolokia aus italienischer Produktion. Wir haben mal Pulver von gelben Scotch Bonnets mitgenommen, apulische getrocknete Brat-Peperone, sowie eine lokale Hot Sauce. Außerdem phantastisches frisch gebackenes Brot aus Natursauerteig.
Gemahlene Exoten-Chilis bei Eataly, grown in Italy
Jetzt aber mal wieder Barbecue… Aus Perugia haben wir ja bereits vor Jahren von der sensationellen Schoko-Veranstaltung Eurochocolate berichtet. Nun schickt die umbrische Hauptstadt sich an, auch die Grill-Hauptstadt Italiens zu werden. Bereits im zweiten Jahr fand hier mit „Piacere Barbecue“ vom 6. bis 15. Juni 2014 ein zehntägiges Spektakel statt, das dem übersetzten Namen „Grillvergnügen“ alle Ehre macht und 60.000 Besucher anlockte. Wir waren natürlich dort – hier unser Bericht!
Piacere Barbecue – Grillvergügen auf italienisch. Siehe unseren Bericht…
Juli: Hurra, Kirschenzeit! Und das in doppeltem Sinne. In der Provinz Verona gibt es jetzt sensationelle Kirschen zu kaufen, und im Garten reifen die scharfen Kirschen, kleinfrüchtige Tondo Calabrese, die bei uns derzeit – außer ins Müsli – fast überall reinkommen:
Ebenfalls aus Kalabrien kommt Diavolicchio, teuflisch scharf und vom Aroma irgendwo zwischen Thai-Chili und Tabasco, daher sehr vielseitig verwendbar:
Auch die lang vermissten Jalapenos werden bereits rot, der Grill wartet schon:
Hingegen grün verspeist wird Piacentino, eine Landrasse aus der Emilia Romagna, deren Früchte sich mangels „Innenleben“ hervorragend zum Füllen und Grillen eignen, sowie der schon bekannte Friggitello. Dem Piacentino widmen wir in Kürze auch noch ene eigene Seite, denn er ist wirklich empfehlenswert.
Chili-Erntezeit… die schönste Jahreszeit, egal wo!
Barbecue Piccante! Gerade rechtzeitig zur Chili-Ernte und Grillsaison ist auch unser erstes italienisches Buch fertig geworden – die italienische Ausgabe von CHILI BARBECUE.
.
Geschwister: CHILI BARBECUE und BARBECUE PICCANTE
Die Ausgabe in italienischer Sprache heißt BARBECUE PICCANTE, denn CHILI würde italienisch wie „kili“ ausgesprochen werden und die Mehrzahl von Kilo(gramm) bedeuten. Die Rezepte sind dieselben, aber Layout und zum Teil auch Bilder wurden dem italienischen Geschmack angepasst. So ist in der deutschen Ausgabe etwa bei einigen Grillsnacks im Hintergrund eine TV-Fernbedienung zu sehen, weil das eben Sachen sind, die man mal beim Fernsehfußball knabbert. Nicht so in Italien, sagt Barbara, unsere Verlegerin – in Italien nimmt man sich mehr Zeit zum Essen und Genießen, und schaut nicht nebenbei in die Glotze. Kein Problem, letztlich wissen wir den hohen Stellenwert kulinarischer Genüsse in diesem Land auch zu schätzen. Aber psst, nicht Barbara verraten: bei uns zuhause gibts trotzdem auch mal Wings oder Potato Skins vorm Fernseher 😉
Wir sind mächtig stolz auf unser erstes italienisches Buch, bei dem uns natürlich eine Übersetzerin geholfen hat, und vor allem unsere italienischen Freunde Maurizio und Luisa von Ca‘ d’Alfieri, die wir wiederum mit dem Projekt so richtig auf den Barbecue-Trip gebracht haben…
Alle Jahre wieder: Pikantes Abendessen nahe Parma
Am 19. Juli gab es auf dem wunderschönen Anwesen von Ca‘ d’Alfieri zum 9. Mal die alljährliche sommerliche Serata del Peperoncino. Eine Veranstaltung rund um die feurigen Früchte, in deren Mittelpunkt stets ein mehrgängiges pikantes Menü steht. An diesem schönen lauen Sommerabend trafen sich 44 Freunde der scharfen Schote; einige waren schon mehrmals dabei.
Scharfer Abend bei Ca‘ d’Alfieri: Serata del Peperoncino
Die diesjährige Serata del Peperoncino war zugleich die öffentliche Premiere von BARBECUE PICCANTE. Das Buch gabs zum Einführungspreis, und als Set mit Barbecue Sauce und Rub.
Die Serata del Peperoncino war zugleich Buchpremiere
Thematisch passend stammten auch einige der Menü-Spezialitäten aus dem Buch. Hier das Menü:
Antipasti: „aufgepepperter“ luftgetrockneter Schinken und Speck vom Schwarzschwein, Knusprige Polenta in Chiliform mit Salsiccia Piccante (CHILI BARBECUE Seite 38), pikante Bruschetta sowie diverse hausgemachte Chutneys, eingelegte Chilis und Salsas. Die Polenta it ein heißer Party-Tipp für alle, die den Chili-Keksausstecher aus dem Pepperworld Hot Shop haben: Maurizio hat zuerst die Polenta in dünner Schicht auf einem Backblech abkühlen lassen, dann damit die Chilis ausgestochen und anschließend knusprig gebraten. Das kam super an!(Der Autor hat währenddessen rund 100 kleine Salsiccie piccanti geformt und gegrillt).
Dazu gab es von Maurizio und Luisa selbstgebackenes Brot – wahlweise mit oder ohne Peperoncino-Anreicherung 🙂
Pikante Antipasti
1. Gang: „Gnocchetti infuocati“ – quasi feurige Spätzle, mit mediterranen Zutaten und natürlich Chilis. Das Rezept folgt in Kürze, denn dies Gericht war wirklich sensationell.
2. Gang: Eine Platte mit dreierlei Kostproben aus BARBECUE PICCANTE: Best Ribs Ever (CB Seite 42), Smoky Cowboy Beans (Seite 132) und Cesars Salad mit Mesquite Smoked Coffee Chicken (Seite 78ff). Ich hatte vorher noch nie Ribs und Hähnchenbrust für 44 Leute gesmoked, aber dank frühen Aufstehens und guter Vorbereitung kamen wir zeitlich ganz gut hin.
„Best Ribs Ever“ — so gut wie alle Gäste stimmten zu …
Da Ca‘ d’Alfieri jetzt einige unserer Barbecue-Soßen aus dem Buch kommerziell herstellt, wurden diese natürlich auch zu den Grilltellern gereicht. Wir hoffen, dass diese Soßen auch bald im Pepperworld Hot Shop aufschlagen, denn sie sind wirklich sehr gut und mal ganz was anderes.
Dessert: Hier hatte sich Luisa mal wieder was ganz Besonderes ausgedacht. Sie zauberte Kokos-Halbgefrorenes mit Peperoncino und karamellisierter Ananas, bestreut mit geriebener dunkler Naga-Morich-Schokolade. Verdammt lecker.
Neben Wein und Kaffee gab es für den geneigten Genießer hausgemachten Chili-Schokolikör. Rundherum ein originelles und gelungenes Chili-Dinner.
Manuela von PepperParma war auch dabei; sie stellte verschiedene Chili-Neuzüchtungen ihres Betriebes vor und brachte für jeden Gast eine Pflanze mit; Renate bekam dabei sogar ihre Namensvetterin. Außerdem gabs nach dem Abendessen eine kleine Tombola, bei der es als Hauptpreis ein herrliches Bouquet aus nicht weniger als 35 Chilipflanzen gab!
Toller Tombola-Hauptpreis: Bouquet aus 35 Chilipflanzen von PepperParma
Einige Gäste blieben auch über Nacht und konnten sich noch auf ein schönes Frühstück im Freien freuen.
Zurück in Bardolino…
Unser Hochbeet hat sich bereits bestens bewährt
Unser kleiner Chiligarten hat das Wochenende trotz hochsommerlicher Temperaturen ohne Bewässerung überstanden. Es ist erstaunlich, was das kleine Beet die vergangenen Monate bereits hergegeben hat – außer Chilis auch Salatklöpfe, drei Sorten Möhren, Frühlingszwiebeln, Radieschen und jede Menge mediterraner Kräuter. Im Vordergrund sieht man den Rosmarin, dahinter Zitronengras, das hier bestens gedeiht. Rechts hinten stehen unsere Pfkanzcontainer mit weiteren Chilipflanzen – irgendwie werden es doch jedes Jahr mehr als geplant!
Die ersten reifen Habaneros
Besonders froh war ich, dass jetzt Ende Juli die Habaneros reifen. Auch wenn es jedes Jahr neue Schärfe-Rekordler gibt: Die beste Balance von Schärfe und Aroma haben bei Capsicum chinense für mich nach wie vor die guten alten Yucatan Habaneros!
Frische Habbis auf Käsebrot…. mmhhhhh!
Die ersten reifen Habaneros gabs gleich mal auf Käsebrot. Heftig aber schmackhaft! Inzwischen ist auch ein Großteil der Friggitelli rot greift, und ich verstehe überhaupt nicht, warum diese fast nur grün angeboten werden. Wie bei Jalapenos sind sie jetzt noch süßer und haben noch besseres Aroma. Momentan gibts die roten Friggitelli gerne im Frühstücks-Omelett, zusammen mit Frühlingszwiebel, frischen mediterranen Kräutern und Mozzarella:
Schon wieder Friggitelli-Omelett…. jetzt mit rotgereiften Chilis
Gegrillte Ravioli? Na klar!
Ansonsten sind wir auch am Grill beim Experimentieren: Kann man Ravioli grillen? Man kann! So gehts: Frische Ravioli (also nicht aus der Dose!) 2-3 Minuten erhitzen und abtropfen lassen. Großzügig mit Cajun-Würzmischung (z. B. Feuerstreuer Cajun Dust) bestreuen. Zwischen jeweils zwei Ravioli ein Salbeiblatt legen und das „Sandwich“ mit Parmaschinken umwickeln. Die Päckchen auf Grillspieße schieben und von beiden Seiten über mittlerer direkter Hitze je 5-6 Minuten grillen. Dazu passt ein leichter Yoghurt Dip mit frischen Kräutern und etwas Knoblauch. Rezept mit mehr Bildern folgt noch… ist aber auf jeden Fall etwas, das wir wiederholen werden.
„Harald grills everything but his Mom, Part 1“: Gegrillte Ravioli
Das Childucken Experiment
Jetzt sind fast alle Chili-Sorten reif. Daher gab es bei uns gleich sieben Chilisorten aus unserem Garten auf einmal zu essen: Italienischer Corno, Friggitello, Jalapeño, Lunchbox, Stromboli, kalabrischer Diavolicchio und ein kleiner chinesischer Ornamental. Das Besondere daran: Alle Chilis wurden so gewählt, dass sie ineinanderpassen, wo es ging, dann auch noch Platz für dünn geschnittenen Parmaschinken und Cheddarkäse. Dann mit Bacon umwickelt und ab in den Grill (35 Min.), dann mit BBQ Sauce gepinselt und nochmals so Minuten grillen.
„Harald grills everything but his Mom, Part 2“: Childucken!
Das Ganze erinnerte mich ein wenig an eine US-Südstaaten-Spezialität, die ich in Louisiana mal von Chef Paul Prudhomme kennengelernt habe – „Turducken“. Das ist ein Turkey, gefüllt mit einer Ente (Duck), die ihrerseits mit einem Chicken gefüllt ist, daher der Name „Turducken“. Daher nenn ich meine Chili-Kreation „Childucken“. Bei meinem Freund Dave DeWitts fiery-foods.com Website hab ich schon mal eine englischsprachige Anleitung mit Bildern, die deutsche folgt noch.
22. August… Besuch aus dem hohen Norden
Bei hochsommerlichen Temperaturen in Bardolino waren drei Kollegen vom PepperPark zu Besuch.
Jens Klenke, Alexander Hicks, Harald Zoschke und Peer Görke
Und das hatte seinen Grund: In der Firma, die ja schon seit gut drei Jahren „unseren“ Pepperworld Hot Shop betreibt, gab es strukturelle Veränderungen, neue zusätzliche Leute und noch mehr tolle neue Ideen. Ein idealer Zeitpunkt, nach 18 (!) Jahren Arbeit an Pepperworld.com die Regie auch an der wohl umfassendsten deutschen Chili-Website an die Kollegen zu übertragen. Es kommt also wieder zusammen, was zusammen gehört, und wir haben den Kopf frei für ein paar andere Projekte, die uns unter den Nägeln brennen. Natürlich schreiben wir auch hier auf PW weiter, und ergänzend wird sich auch auf chili-barbecue.de zukünftig mehr tun. Mehr zum Schichtwechsel hier. Natürlich ergab sich auch Gelegenheit, das eine oder andere zu grillen und ein paar neue Chili-Sorten zu verköstigen, von denen womöglich die eine oder andere für die kommende Saison im Shop auftaucht…
Bei einem Treffen am Gardasee darf natürlich ein Besuch bei „Didi und Hasi“ nicht fehlen. Vor sechs Jahren erkannte das Paar aus Wermelskirchen die Marktlücke, dass am Lago trotz der zahlreichen deutschen Urlaubsgäste niemand des Germanen liebsten Imbiss anbietet – die Currywurst! Mit ihrem „Imbiss-Paradies“ im chiliroten Wagen und ihrem ganz eigenen Stil erlangten die beiden dank diverser VOX-Auswanderer-Reportagen und fleißigem Einsatz Kult-Status, und an ihrem Wagen ist immer schwer was los.
Pepperworld-Gang zum Currywurst-Frühstück bei Didi und Hasi
Renate und ich kochen meistens italienisch oder Southwestern, aber hin und wieder muss es einfach Currywurst und „Pommes rot-weiß“ sein. Außerdem sind Dirk und Anke Leithäuser, so ihre richtigen Namen, supernette Typen. Eines Morgens gab es daher auch zusammen mit dem Pepperpark-Besuch ein herzhaftes Currywurst-Frühstück. Didi und Hasi machen ihre eigene Soße zur Wurst (echt super) – Peer hatte aber sicherheitshalber noch ein paar scharfe Sahchen aus dem PWHS-Sortiment zum „Nachpeppern“ dabei. Sicher ist sicher…
September… die Chili-Ernte geht weiter!
Unglaublich, wieviel Früchte die kalabrische Diavolicchio produziert. Wir haben schon so viele Früchte frisch geerntet und verarbeitet, und es reifen laufend welche nach.
Da lohnt es sich natürlich, das Dörrgerät anzuwerfen. Die Chilis behalten auch nach dem Trocknen bei 55 °C wunderbar ihre Farbe. Außerdem sie haben ein tolles Aroma, und reichlich Feuer…
Sehr produktiv sind auch die milden aber sehr schmackhaften Lunchbox Peppers, hier in der Variante Yellow(es gibt auch Orange und Red).
In unserer unersättlichen Neugier haben wir mal ein paar Lunchbox-Schoten auf dem Sideburner unseres Gasgrills geröstet und enthäutet. Das Ergebnis war äußerst lecker – der süße Geschmack und die Röstaromen…. sehr schön für Antipasti, mit Kräutern und ein wenig Olivenöl.
Und hier, was aus dem netten kleinen „Eggplant“-Pflänzchen geworden ist, das wir im Mai von Manuela in Parma bekommen hatten. Es wuchs und produzierte hübsche kleine violette Blüten, die Renate vorsichtig mit einem Pinsel bestäubt hat. Daraus gingen violette Früchte hervor, die schließlich rot abreiften. Ernte und Verkostung stehen noch aus…
Nachdem nochmal einige Jalapenos rot wurden, landeten sie im Kugelgrill, um zu Chipotle veredelt zu werden (alles zu den geräucherten Chilis hier). Nachdem sie letztesmal zuviel Hitze abbekommen hatten (wir wollen sie ja nur räuchern, nicht garen), diesmal ein kleiner Trick: Ein paar Steine dienen als Hitzeschild. Sobald die Räucherholz-Chips auf den Briketts sind, wird die Kugel natürlich geschlossen. Als Holz haben wir diesmal wieder Pecan verwendet.
Anschließend noch das Finish im Dörrgerät. Rauchig-pikante Würze für den Winter!
*** to be continued…Fortsetzung folgt!**
Text und Bilder von Harald Zoschke