Bhut-Spray soll indische Frauen schützen

Die zunehmende sexuelle Gewalt gegen Frauen in Indien ist für Polizei und Sicherheitskräfte ein massives Problem, verschärft durch Mangel an Personal. Daher setzt man jetzt auf den Schutz der Frauen auch durch verschiedene Maßnahmen zur Selbstverteidigung. Eine kommt aus dem assamesischen Tezpur, in dem ja schon seit Jahren mit Bhut Jolokia experimentiert wird, einem der schärfsten Chilis der Welt (siehe unseren ausführlichen Bhut-Beitrag).

Die für Verteidigung zuständige Defence Research and Development Organisation (DRDO) hat jetzt die Entwicklung eines Produkts namens „Capsispray“ abgeschlossen, einem laut DRDO „öko-freundlichen, nicht tödlichen Spray“. Dieser basiert auf einem Extrakt (Capsicum Oleoresin) von Bhut Jolokia, auch als Naga Jolokia und Ghost Pepper bekannt.

Bhut Jolokia – der schärfste kommerziell angebaute Chili der Welt

Bhut Jolokia – der schärfste kommerziell angebaute Chili der Welt

Bhut Jolokia ist in den nordöstlichen indischen Bundesstaaten, insbesondere in Assam, in Massen verfügbar. Dieser Chili ist nicht nur 20-30-mal schärfer als Chilis vom Cayenne-Typ (C. annuum), die sonst meist für Pepper-Sprays verwendet werden; auch die Zusammensetzung der Capsaicinoide, die das Capsaicin ausmachen, unterscheidet sich. Die Schärfe von Bhut Jolokia kann mehr als 1 Million Scoville-Einheiten betragen. Wer zudem schon mal eine Bhut-Schote probiert hat, kennt das für C. chinense typische lang anhaltende Brennen. Die DRDO-Dokumentation nennt für Bhut als botanische Art „Capsicum assamicum“; die Sorte gehört jedoch, wie Bosland nachgewiesen hat, zu C. chinense, mit leichtem genetischen Einschlag von C. frutescens (siehe unseren oben erwähnten Beitrag).

Der neue Bhut-Spray ist in Behältern von 50 ml bis 50 Liter erhältlich – für die Damenhandtasche dürften die kleineren Ausführungen praktikabler sein. Die größeren sind natürlich eher zur Bekämpfung von Aufständen gedacht, sie sind auf Trolleys mit Rädern und im Rucksack-Format verfügbar.