Chile, Chili, Chilli oder was?
Chillischoten, Chillies, Pfefferschoten, Peperoni oder Pepperoncini – und doch alles dasselbe…
Was die Schreibweise und die richtige Chili Rechtschreibung angeht, stiften die scharfen Schoten seit ihrer (Neu-)Entdeckung durch die Europäer Verwirrung. In den USA heißen sie Chile Peppers, also mit “e”, entsprechend der spanischen in Mexiko noch heute gebräuchlichen Schreibweise. Einige US-Autoren versuchen, den historisch korrekteren Namen Chilli durchzusetzen. Unter Chili (mit einem “l”) versteht man in Amerika das mit scharfen Gewürzen, Bohnen und/oder Fleisch zubereitete Eintopfgericht mexikanischen Ursprungs. Aber schon in England ist – trotz gleicher Muttersprache – meist die Schreibweise Chili Peppers üblich. Sie wird auch hier verwendet, denn mit Chile verbindet man hierzulande das gleichnamige südamerikanische Land. In der deutschen Literatur werden auch scharfe Peppers häufig als Paprika bezeichnet. Dies ist zwar nicht verkehrt; allerdings hat sich gerade dieser Begriff für die milden Gemüse-Varianten eingebürgert. Bleiben wir für die scharfen Schoten hierzulande also bei Chili.
Sowohl der Begriff “Pepper” als auch “Pfeffer” leitet sich vom lateinischen piper ab. Der Name Chili Pepper und deren Schärfe lassen den Trugschluss zu, dass die Früchte etwas mit Pfeffer zu tun haben; besonders Kolumbus prägte seinerzeit diesen Irrtum (siehe “Die Chili-Story“). Biologisch sind die Chilis jedoch in keiner Weise mit dem allseits bekannten Pfeffer, dessen Beeren (“Körner”) getrocknet und meist gemahlen verwendet werden, verwandt. Vielmehr gehören die scharfen Schoten der Gattung Capsicum zu den Nachtschattengewächsen. Da viele Chili-Sorten aber ebenfalls scharf sind, bezeichnete man sie schon bald nach ihrer Entdeckung irreführenderweise als “Peppers”. Dasselbe gilt für die italienischen Peperone; auch der ungarische Ausdruck Paprika geht darauf zurück, in der Türkei heißen die dort verwendeten Schoten Biber, in Skandinavien Peppar.
Der Name Capsicum wiederum geht sehr wahrscheinlich auf den lateinischen Begriff capsa (Kapsel, Gehäuse) zurück. Vereinzelt wird als Ursprung auch der griechische Ausdruck kapto (beißen) vermutet. Die letztgenannte Vermutung ist auch nicht von der Hand zu weisen, denn beißt man in einen scharfen Chili Pepper, beißt er zurück. Für die letztere Interpretation spricht, dass man im Volksmund und älteren deutschen Botanik-Büchern bisweilen auch auf den Namen Beißbeere trifft. Man stelle sich vor: Statt www.pepperworld.com würden wir www.beissbeerenwelt.de heißen!
Wie der nachfolgende kurze geschichtliche Rückblick zeigt, ist Südamerika die ursprüngliche Heimat der Chili Peppers. Der Name Chili (bzw. Chile) geht direkt auf den Ausdruck chilli zurück, ein Wort der von den Azteken benutzten Nahuatl-Sprache. Die Mexikaner nennen heute alle Peppers “Chile”; die Spezifizierung erfolgt durch ein nachgestelltes Adjektiv, das die Region oder das Aussehen beschreibt, zum Beispiel Chile Jalapeno (“aus Jalapa”) oder Chile de Arbol (“baumähnlich”).
Die Inkas nannten ihre scharfen Schoten Aji. Auch dieser Ausdruck findet noch heute Verwendung und zwar als Kennzeichnung einer bestimmten Chili-Pepper-Familie namens Capsicum baccatum. Und für viele Südamerikaner gilt für alle scharfen Chili-Schoten Aji als Sammelbegriff. In Spanien heißen Chilis Pimenton (z. B. Pimenton de la Vera) und eine bestimmte milde Capsicum-Art ist hier unter dem Namen Pimiento bekannt. Auch dies ist ein Ausdruck der sich aus dem Begriff für “echten” Pfeffer ableitet – spanisch Pimienta, französisch Piment (auch Chilis heißen hier Piment, z. B. Piment d’Espelette). Verwirrenderweise wird Piment bisweilen auch für das karibische Gewürz Allspice verwendet, das weder mit echtem Pfeffer noch mit Capsicum verwandt ist.
Des Weiteren gibts dann noch geniale Wortschöpfungen wie “Pfefferonen” – wohl angelehnt an Peperoni.
Noch heute stößt man im Deutschen bisweilen auf den Ausdruck “Spanischer Peffer”, im Französischen neben Piment auch auf Poivre d’Espagne, im Skandinavischenh heißt’s Spansk Peppar (dem einen oder anderen kommt jetzt sicher auch der “aufgepepperte” schwedische Absolut Peppar Wodka in den Sinn). Und als Handelsbezeichnung ist der lateinische Name Piper hispanicum gebräuchlich. Nur “Pfeffer” ist’s halt keiner, sondern eben unser heiß geliebter …
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3 Comments
Karla
Wenn es schon um Rechtschreibung geht, dann möchte ich auch gleich mal etwas anmerken. Hier auf der Seite werden zusammengesetzte Substantive stur getrennt geschrieben und somit falsch. es heißt Chilischote, nicht Chili Schote, Chilisorte, nicht Chili Sorte und so weiter. Da sollte mal etwas besser drauf geachtet werden. 🙂
Michael
Mir fällt immer wieder auf, dass das Wort „Chili“ im Deutschen im Sinne von „Eintopf“ verwendet wird. Es handelt sich dabei i.d.R. um Rezepte, die entfernt an ein „Chili con Carne“ erinnern, aber häufig überhaupt kein Chili enthalten. Das heißt, die Kurzform „Chili“ für Chili con Carne = Chilischoten mit Rindfleisch hat hier eine vollkommen neue Bedeutung erhalten.
luculla
Chili und Chilli – OMG!
Da das Capsicum (annuum etc.) aus den Gebieten von Mittel- und Südamerika stammt, ist die korrekte Schreibweise plus Aussprache CHILE (Plur. chiles). Was Sie als „historisch“ betrachten ist entweder Unkenntnis dieser Tatsache oder kulturelle Nachahmung resp. Überheblichkeit (im Sinne Präferierung der US-Hot Dog-Unkultur).
Analog zu „Chili“: Den Namen der Griechischen Siegesgöttin NIKE (ΝίκηNíkē) spricht man z.B. nicht als „Najki“ aus! Dass die Amis, die nicht etwa durch übertrieben hohe Bildung aufzufallen pflegen, Najki sagen, ist jedoch in diesem Fall vernachlässigbar, da es sich um die Benennung von Sportschuhen/-Bekleidung handelt. Ich darf annehmen, dass kaum ein Ami weiss, wer Nike ist…
So, wie ein US-Amerikaner Najki sagt, plappert er auch Chili (Tschili) und es ist ihm und seinen europäischen Followern völlig Wurscht, wie die tatsächlich historische Aussprache/Schreibweise lautet. Er spricht ja Chile/Chiles als Chili/Chilis aus… Und in Geographie, Geschichte, Sprachen unbewanderte Europäer müssen es unbedingt nachmachen, gell?
Kulinarisch deutlich besser entwickelte Länder haben für diese Pflanze eigene Bezeichnungen, z.B.:
Italien – peperoncino
Frankreich – piment fort
Zur freundlichen Kenntnisname.