Die Chili Geschichte: Danke, Chris!
Ohne Dich gäb’s Pepperworld® nicht – und das Essen wäre fad.
Die Chili Geschichte erklärt, wie sich die scharfen Schoten in einer erstaunlich bunten Vielfalt rund um die Welt ausbreiten konnten. Von frischen Chilis, getrocknetne Chilis, Kuschel-Chilis aus Plüsch bis hin zu Chilis in der Flasche.
Das war nicht immer so. Vor dem 15. Jahrhundert waren Chilis außerhalb Südamerikas unbekannt. Die einzige scharfe Würze, die es davor in Europa gab, war der “echte” schwarze Pfeffer, lateinisch piper nigrum. Den konnten sich aber nur wenige Reiche leisten, denn die Pfefferbeeren gediehen nur im fernen Indien, der Transport war teuer. Ende des 15. Jahrhunderts wurde Christoph Kolumbus ausgesandt, dies zu ändern – eine kürzere, direkte Route übers Meer musste her …
Mit GPS wär das nicht passiert …
Von seinen ausgedehnten Erkundungsfahrten brachte Kolumbus seinerzeit nicht nur die Kartoffel mit nach Europa, sondern auch scharfe Chili-Schoten, und zwar aufgrund eines kleinen Irrtums. Der Hauptzweck seiner historisch berühmten Reise 1492 bestand bekanntlich darin, einen kürzeren Seeweg nach Indien zu finden, um Spanien einen Vorsprung vor der Konkurrenz anderer europäischer Handelsflotten zu verschaffen. Sehr wichtige Handelswaren waren zu damaliger Zeit Gewürze, insbesondere eben jener schwarze Pfeffer. Die Pfefferkörner waren in Europa so begehrt, daß sie sprichwörtlich Gold wert waren. Bekanntlich starb Kolumbus in dem Glauben, die Küste Indiens befahren zu haben; daher nannte er die vorgefundenen Ureinwohner “Indianer”.
Mit GPS-Navi wär das nicht passiert: Als er in der Karibik (“West-Indien”) landete, lernte er die von den Einwohnern verwendeten kleinen Beeren kennen, die sich durch enorme Schärfe auszeichneten. Und genau hier saßen er und seine Begleiter einem weiteren Irrtum auf; man hielt die Pflanzen mit den feurigen Früchten für Verwandte des ja schon aus Indien bekannten Pfeffers und bedachte sie daher ebenfalls mit dem Namen pimienta (spanisch für “Pfeffer”). Darum heißen die pikanten Gewürzpaprika-Sorten, international als “Chilis” bekannt, vielerorts “Spanischer Pfeffer”.
Danke, Chris!
Global Warming
Durch die internationalen Handelswege verbreiteten sich die Schoten schon im 16. Jahrhundert zügig um die ganze Welt, einschließlich Indien, Afrika und Asien. Indien hat heute sogar den höchsten Pro-Kopf-Verbrauch an Hot Peppers und in den USA überrundeten Chili-Soßen Mitte der 90er Jahre den heißgeliebten Tomatenketchup als beliebteste Würzsoße. Weit über 2000 verschiedene Varianten an Hot Sauce und Salsa sind allein im Land der unbegrenzten Möglichkeiten zu haben; Experten sammeln und verkosten sie wie edle Weine. Seit ein paar Jahren bringen traditionelle deutsche Soßenanbieter auch hiesige Gaumen auf den feurigen Geschmack und im Supermarktregal räumen langweilige Kartoffelchips den Platz für pikant mit Chilis gewürzte Mais-Chips. Und auch hierzlande werden es täglich mehr.
Aus den Küchen der Welt sind Chilis nicht wegzudenken. Dabei sind die scharfen Schoten nicht nur gesund, sondern lassen sich so vielseitig wie kein anderes Gewürz oder Gemüse verwenden. Und jede Sorte hat ihr typisches, unverkennbares Aroma. Viele Sorten – inklusive kulinarischer Anmerkungen – hält unsere Chili-Datenbank bereit.
Auch die Medizin hat den Nutzen der scharfen Schoten erkannt. Erfolgreich werden Chili-Wirkstoffe unter anderem gegen Hexenschuss, Migräne, Gürtelrose und Kreislaufbeschwerden eingesetzt, und laufend stößt die Forschung auf neue Erkenntnisse und Einsatzmöglichkeiten. Mehr dazu hier.
So groß wie die Verbreitung der Chilis ist die Vielfalt ihrer Arten. Auch wenn viele davon ihre Heimat in Südamerika und der Karibik haben, sind sie mit ein wenig Geschick auch vom Hobby-Gärtner kultivierbar, sogar auf Terrasse und Balkon. Hier steht, wie das geht.
Die Chili-Pflanzen sind nicht nur eine attraktive Bereicherung des Gartens, sondern liefern Würze und Gemüse für die Küche. Jede Menge Ideen bekommt ihr hier.
Darüber hinaus hat sich rund um’s Thema scharfe Schoten eine eigene Kultur (und Industrie) entwickelt, die zum Teil recht amüsante Blüten treibt (Kostprobe gefällig? Siehe Chiliheads).
All diesen “heißen Themen” widmet sich PEPPERWORLD®!