Länger und gesünder leben dank scharfer Schoten
Seit Jahrhunderten kennt die Volksmedizin den Einsatz von Chili-Extrakten gegen Rheumatismus und eine Vielzahl weiterer Beschwerden. In China glaubte man beispielsweise, dass Chilis das Leben verlängern können, und zwar weil bestimmte Alterskrankheiten weniger häufig auftreten – in erster Linie Lungenentzündung, die insbesondere im Alter oft fatale Folgen hat. In Indien behandelt man mit Pepper-Extrakten Mandelentzündung, Diphterie und Schlangenbisse. In Russland helfen Chilis – wie könnte es anders sein? – in Wodka eingelegt gegen Erkältungen, Appetitlosigkeit, Rheumatismus und Magenprobleme. Und bei uns kuriert man schon seit Generationen mit Cayenne-gepfefferten Pflastern und Salben erfolgreich Rheuma und Rückenschmerzen.
Alles Aberglaube? Kaum. Allein in den letzten fünf Jahren sind in medizinischen Publikationen weit mehr als 1000 wissenschaftliche Veröffentlichungen erschienen, die sich mit Capsaicin, dem scharfen Wirkstoff der Chilis , befassen. Die moderne Forschung fand heraus, welche Wirkungsprinzipien sich hinter den heilenden Kräften des Pepper-Wirkstoffs verbergen. Lesen Sie hier, welche Tausendsassas die scharfen Schoten und der aus ihnen gewonnene Extrakt sind. Das Einsatzgebiet reicht heute von Gürtelrose über Magengeschwüre bis zu Herzbeschwerden. Verschiedenen heilpraktischen Veröffentlichungen zufolge lindern Chilis neben Reisekrankheit sogar Heimweh …
Schmerzlinderung
Früher glaubte man, die schmerzlindernde Wirkung von Pepper-Extrakten – insbesondere Cayenne – sei vor allem auf die höhere Durchblutung durch die Hautreizung zurückzuführen, die sich bei lokaler Verabreichung durch Einreibung ergab. Heute sind die Mediziner überzeugt, dass das primäre Wirkungsprinzip anders aussieht. Man fand nämlich heraus, dass für die Nerven-Weiterleitung des Schmerzes von der Stelle des Auftretens bis zum Gehirn eine komplexe chemische Verbindung zuständig ist, der die Schmerzforscher den Namen Substanz P gegeben haben. Substanz P ist ein sogenannter Neurotransmitter, ein Botenstoff also, der die Nachricht „Autsch!“ von Nervenzelle zu Nervenzelle bis ins Gehirn meldet. Fehlt diese Substanz, unterbleibt die Schmerzmeldung an die „Zentrale“.
Beim Kontakt mit dem Capsaicin glauben die Nerven, einen besonders starken Schmerz melden zu müssen und schütten deshalb Substanz P aus, was das Zeug hält. Lokal aufgebracht hat Capsaicin nun die Eigenschaft, diesen Neurotransmitter aus den betroffenen Nervenzellen herauszuziehen und abzubauen. Wiederholt man das Auftragen einige Male, ist der lokale Vorrat an Substanz Pvorübergehend aufgebraucht; der Bereich wird weitgehend schmerzfrei (aus diesem Grund muß das Auftragen von Capsaicin-Salbe auch unbedingt regelmäßig wiederholt werden, auch wenn zunächst keine Verbesserung verspürt wird).
Diese neuen Erkenntnisse helfen, durch Einsatz von Capsicum-Extrakten auf immer neuen Gebieten synthetisch hergestellte „chemische Keulen“ zu ersetzen. Bisher waren Rheumasalben und andere Heilmittel auf Capsaicin-Basis meist in der Naturheilkunde angesiedelt, die völlig unberechtigt oft die zweite Geige spielt.
Auch die Kopfschmerzforschung entdeckt das Capsaicin; es gilt mittlerweile als vorbeugendes Mittel bei Migräne und als lindernd bei anderen Kopfschmerzarten. Neben der Wirkung auf die Neurotransmitter spielt hier sicher auch die Verbesserung der Durchblutung eine Rolle, denn oft sind Kopfschmerzen gefäßbedingt. Viele Leute berichten sogar, dass sie Kopfweh-Attacken bisweilen durch den Verzehr von eingelegten Jalapeno-Scheibchen oder einer frischen Cayenne-Schote erfolgreich abwehren können.
Ein heißes Pflaster
Schon seit 1928 gibt es das von der Beiersdorf AG hergestellte „ABC-Pflaster“ (siehe Abbildung). Es wirkt gegen Rückenschmerzen, Hexenschuß, Ischias und Muskelschmerzen. „ABC“ steht für Arnika,Belladonna und Cayenne (Capsicum). Das Tollkirschen-Gift Belladonna ist heute in der Zusammensetzung allerdings nicht mehr enthalten. Neben dem entzündungshemmenden und gefäßerweiternden Arnika-Extrakt enthält das Pflaster als deutlich spürbaren Bestandteil eine Beschichtung aus Cayennepfeffer und Cayennepfefferextrakt. Das Pflaster wird auf die schnmerzende Rückenpartie geklebt und wirkt dann laut Beilage bis zu 48 Stunden lang. Auf der Verpackung ist zu lesen: „Die Wirkstoffe aktivieren die Durchblutung genau da, wo der Schmerz sitzt. Dadurch wird gezielt der Stoffwechsel gefördert und die Beseitigung von Schadstoffen angeregt. Die angenehme, lang anhaltende Wärmewirkung führt zu schneller Schmerzlinderung“. Hier spricht der Hersteller einen weiteren wichtigen Punkt an; die stärkere Durchblutung liefert das als lindernd empfundene Wärmegefühl und transportiert Schadstoffe schneller ab. dass die Schmerzlinderung primär deshalb zustandekommt, weil den Nerven der Schmerzregion „Substanz P“ entzogen wird (und die übrigen Wirkungen mehr unterstützend wirken), konnte bei der Entwicklung des Pflasters in den 20er Jahren wahrscheinlich noch niemand ahnen; geholfen hat es aber schon Generationen von Rückenschmerz-Gepeinigten.
Von den durch ihre Naturheilprodukte bekannten Kneipp-Werken ist eine Rheuma Salbe Capsicum Forteerhältlich; deren Wirkstoff aus aus Cayennepfeffer-Extrakt (1,4%) besteht. Als Anwendungsgebiete nennt Kneipp rheumatische Muskelschmerzen, Ischias und und Neuralgien (Weichteilrheumatismus). Wie eingangs geschildert, ist das heute bekannte Wirkungsprinzip viel raffinierter als die bloße Erwärmung durch gesteigerte Durchblutung, die unabhängig vom „Substanz-P-Effekt“ zustande kommt.

Ein paar Beispiele für Capsicum-Pflaster und -Salben
In den USA gibt es ähnliche Präparate, zum Beispiel Capzasin-P (siehe Abbildung). Diese Salbe enthält 0,025% gereinigtes Capsaicin und wird zur Linderung arthritischer Beschwerden empfohlen. Bei Osteoarthritis, so der im Internet erscheinende Informationsdienst Nutrition Reporter, finden Ärzte in Blut und Gelenkflüssigkeit der Betroffenen erhöhte Werte von Decapeptide Substance P (DSP). Dies schädige zum einen die Knorpelposterung, was die Osteoarthritis begünstige; zum anderen diene es als Neurotransmitter für die verstärkte Schmerzübertragung bei Osteo- und rheumatischer Arthritis. In einer Studie mit an Osteoarthritis Erkrankten, so berichtet der Internet-Informationsdienst, sprachen 81% der Testpersonen von einer bedeutenden Verringerung der arthritischen Symptome, nachdem sie 8 Wochen lang mit einer 0,025%igen Capsaicin-Salbe behandelt wurden. Weiteren Untersuchungen zufolge, so derNutrition Reporter, ließen sich mit derselben Salbe auch chronische Nackenschmerzen erfolgreich behandeln.
Gegenüber anderen pflanzlichen Präparaten hat Capsaicin zudem noch den Vorteil, geruchsfrei zu sein. Gemeinsam ist den Capsain-Salben, dass man sie nicht mit Augen oder anderen Schleimhäuten sowie Wunden in Kontakt bringen darf und sich nach der Einreibung gründlich die Hände waschen sollte. Weiterhin sollte man beachten, dass derlei durchblutungsfördernde Wärmesalben auch nicht unmittelbar nach einem heißen Bad auftragen werden sollten.
Chilis im Kampf gegen Gürtelrose und Schuppenflechte
Recht neu ist auch die Erkenntnis, dass mit dem Pepper-Wirkstoff auch einer schmerzhaften Krankheit zuleibe gerückt werden kann, die von denselben Viren verursacht wird wie Windpocken. In den USA ist eine Salbe namens Zostrix® (Genderm) erhältlich, die als Wirkstoff 0,025% Capsaicin enthält und lokal aufgebracht gegen Gürtelrose (Herpes zoster) helfen soll.
Weiterhin sind Forschungen im Gange, dieselbe Salbe auch im Kampf gegen Psoriasis (Schuppenflechte einzusetzen. Einem Bericht im amerikanischen „Doctors Book Of Home Remedies“ zufolge scheint Capsaicin auch in der Lage zu sein, die Ernährung der krankhaften Hautschichten zu unterdrücken und so deren Wachstum zu bremsen. Sobald dieses Verfahren den Segen der Kontrollbehörden habe, sei jedoch damit zu rechnen, dass Zostrix womöglich verschreibungspflichtig wird. Außerdem, so heißt es in dem Bericht, müsse die Behandlung auf jeden Fall über mehrere Wochen durchgeführt werden und sollte nur unter ärztlicher Aufsicht geschehen.
Ein weiteres amerikanisches Salbenpräparat ist Axsain® (GalenPharma). Mit seinem Capsaicingehalt von 0,075% wirkt es gegen Neuralgien, diabetische Neuropathie sowie Schmerzen nach chirurgischen Eingriffen. Darüberhinaus sind Forschungen im Gange, als Folge von Chemo- oder Strahlentherapie entstehende schmerzhafte Mundschleimhautentzündungen mit Hilfe von Capsaicinpräparaten zu behandeln.
Gut für den Hals …
dass Capsaicin Halsbeschwerden lindern kann, hat offensichtlich auch Lofthouse, Hersteller der kräftigen Lutschpastillen Fishermens‘ Friend erkannt: Die Sorte „Extra stark“ (in der weißen Tüte) enthält neben Menthol, Eukalyptus und anderen Zutaten auch Paprika-Extrakt!
Auch medizinische Präparate gibts bei Halsentzündungen: Tonsipret-Tabletten und Tropfen der Firma Bionorica enthalten neben Pockholz und Kermesbeere als dritten Wirkstoff Arzneipaprika. Bionorica schreibt dazu auf seiner Website: „Heute weiß man, dass der aus den getrockneten Früchten gewonnene Wirkstoff Capsaicin, der den Schoten auch ihre Schärfe verleiht, die Schmerz- und Entzündungsreaktion des Körpers hemmt. Capsaicin ist unter anderem wichtiger Bestandteil in Tonsipret® und wird dort bei schmerzhaften Hals- und Mandelentzündungen eingesetzt.“
.. und den Kreislauf
Fest steht auch, dass die Chili-Wirkstoffe die Blutgerinnung beeinflussen und sich günstig auf den Kreislauf auswirken. Sogar Krampfadern sollen sich günstig beeinflussen lassen. Der verbesserte Blutfluss wirkt auch kalten Händen und Füßen entgegen, kann Schwindelgefühl beseitigen und verbessert die Nährstoffzufuhr zu den Zellen. Für alle, die nicht jeden Tag eine gehörige Portion scharfer Chilis konsumieren möchten, gibt es Cayenne-Tabletten. Hierbei handelt es sich um Kapseln, die – man riecht es sofort beim Öffnen der Pillendose – mit purem Cayenne-Pulver gefüllt sind. Es gibt Pillen, deren Konzentration auf 40.000 oder 100.000 „Heat Units“ (wahrscheinlich Scoville-Einheiten) eingestellt sind; der Hersteller empfiehlt daher nicht ohne Grund, die Kapseln nicht zu zerbeißen. In den USA bekommt man Cayenne-Tabletten in Naturheilmittel-Läden und den Drogerieabteilungen vieler Supermärkte rezeptfrei zu kaufen.

Cayenne-Pulver-Kapseln liefern eine starke Dosis Capsaicin
…und die gute Laune!
Wie schon in der Einführung erwähnt, können Chilis auch ganz allgemein das Wohlbefinden steigern. Das Hirn interpretiert die durch das Capsaicin bedingte Pepper-Schärfe als starken Schmerz und schüttet das morphium-ähnliche, körpereigene Endorphin aus, um den vermeintlichen Schmerz zu bekämpfen. Beim Genuß richtig scharfer Chilis oder einer daraus hergestellten Hot Sauce oder Speise kann dies durchaus zu einem gesteigerten Glücksempfinden führen, dem harmlosen (und nicht süchtig machenden) „Pepper-High“. Einige amerikanische Hot-Sauce-Produkte sind sogar vorrangig auf diesen Effekt ausgelegt, allen voran die wirklich unbeschreiblich scharfen Soßen Endorphin Rush und Dave’s Insanity – hier sagt der Name wirklich alles. So richtig „glücklich“ machen allerdings mehr jene Hot Sauces, bei denen neben der Schärfe auch das Geschmackserlebnis nicht zu kurz kommt. Hunderte Hersteller – besonders aus den USA, Mexiko und der Karibik – bieten hier kulinarische Meisterwerke an, fast jeder hat so seine Geheimrezepte. In der Karibik genießt man die superscharfen Scotch BonnetPeppers einfach fein geschnitten mit etwas Limettensaft; das ist für europäische Gaumen gewöhnungsbedürftig, macht aber auf jeden Fall munter.
Nicht unerwähnt bleiben soll auch, dass Chilis bisweilen sogar als Aphrodisiakum, also als anregend für die Liebe angesehen werden; etwa nach dem Motto: scharf macht scharf …
Chilis in der Naturheilkunde
Heilpraktiker wissen seit langem um die heilsamen Kräfte von Chilis . So empfiehlt zum Beispiel William Boericke in seinem Buch „Homöopathische Mittel und ihre Wirkung“ den Einsatz von Capsicum für Geist und Gemüt, bei Verdrießlichkeit, berstendem Kopfschmerz, Heimweh mit Schlaflosigkeit und sogar bei Selbstmordneigung.
Auch Dr. med. Erich Krug rät in seinem „Lexikon der Naturheilkunde“ bei vielerlei gesundheitlichen Problemen zu den scharfen Schoten, zum Beispiel bei klimakterischen Beschwerden, Kolitis, Hämorrhoiden, Katarrhen und Gallenproblemen.
Gegen Frostbeulen und rheumatische Beschwerden wird ein aus Alkohol und Paprikapulver bestehendes Präparat namens „Spiritus Russicus“ empfohlen; wahrscheinlich in Anlehnung an die weitere vorne erwähnte russische Volksmedizin.
Auch im Gesundheits-Ratgeber „Rezeptfreie Medizin und Naturheilstoffe“ werden gegen Hexenschuß und Ischias wärmeerzeugende Salben und Pflaster empfohlen. Die Autorin Dr. med Helga Eisele nennt eine ganze Reihe unterstützender Mittel auf Capsaicin-Basis. In Deutschland erhältliche Produkte:Kneipp Rheumasalbe Capsicum, Rheumaplast, ABC Wärmepflaster, Finalgon Schmerzpflaster. In Österreich erhältlich: Mayfit Chronische Salbe, Capsiplast Pflaster. Für die Schweiz wird Capsolin-Salbeaufgeführt.
Auch Renate Zauner, Autorin von „Rückenschmerzen natürlich behandeln“ (GU Ratgebeber Naturmedizin) rät, neben einer Vielzahl genau beschriebener gymnastischer Übungen, zur Schmerzlinderung Einreibungen mit durchblutungsfördernden Ölen oder Salben vorzunehmen oder durchblutungsfördernde Pflaster aufzulegen, die ein intensives Wärmegefühl vermitteln.
In ihrem „Heilpflanzen-Lexikon“ schreiben die Autoren H. Braun und D. Frohne der Capsicum-Familie neben der Wärmeerzeugung bei äußerer Anwendung noch weitere Wirkungen zu: Innerlich steigere Paprika die Peristaltik und möglicherweise auch die Diurese (Harnausscheidung). Auch die Magensaftsekretion, so die Autoren, werde angeregt.
Von Dr. med. Leonhard Hochenegg stammt das Buch „Ernährung, die Wunder wirkt“. Zum Thema Chilis heißt es darin, dass bei Bronchitis und Asthma Chilli-Pfeffer imstande sei, die Schleimlösung zu fördern und das Abhusten von zähen Schleimmassen zu erleichtern; ein Sekretstau in den Bronchien werde aufgelöst.
Außerdem, so Dr. Hochenegg, helfen die scharfen Schoten bei der Vorbeugung gegen Embolien und Trombosen, weil durch eine ganz bestimmte Menge Chilis Blutgerinnsel am Entstehen gehindert werden können. Des weiteren schreibt der Arzt den Chilis eine Steigerung der Herzkraft zu, sowie die Fähigkeit, einer beginnenden Herzschwäche entgegenzuwirken. Alles Thesen, die auch in der amerikanischen Fachliteratur bestätigt werden, und für deren Anwendung sich die weiter vorne geschilderten Cayenne-Tabletten empfehlen.
Wie schon der Titel des letztgenannten Buches zeigt, ist der Übergang von der Naturheilkunde zu einer heilenden oder gesundheitserhaltenden Ernährung oft fließend. Werfen wir daher einen Blick auf die gesunden Stoffe, die in den Pepper-Schoten enthalten sind.
Chilis als persönliche Klimaanlage
Vielleicht haben Sie sich auch schon einmal gewundert, weshalb ausgerechnet in jenen Ländern so scharfe Chilis konsumiert werden, wo es ohnehin so heiß ist. Der Grund ist einfach: Durch das scharfe Essen beginnt man, noch mehr zu schwitzen. Die Feuchtigkeit verdunstet auf der Haut, wodurch physikalisch Verdunstungskälte entsteht – genau wie bei Kühlschrank und Klimaanlage. Wichtig ist, dass dem Körper stets genug neue Flüssigkeit zugeführt wird.
Umgekehrt helfen Chilis beim „Einheizen“. Sogar die Frauenzeitschrift „Für Sie“ gibt ihren Leserinnen in der 96er Dezember-Ausgabe „Heiße Tips gegen Minusgrade“, zu denen auch der Konsum scharfer Schoten gehört. Einer der aufgeführten Ratschläge lautet: „Wenn die Kälte so richtig beißt – einfach zurückbeißen! Ingwer, Chili, Pfeffer, Zimt und Knoblauch entfachen die Hitze von innen. Sie enthalten Reizstoffe, auf die der Körper mit erhöhter Durchblutung reagiert“. In Alaska soll es übrigens nicht unüblich sein, zur besseren Durchblutung und Wärmung der Füße etwas Cayenne-Pulver in die Strümpfe zu streuen. In Sibirien wärmt man lieber „von innen“ mit Pepper-Vodka.
Chilis zum Schutz gegen Gewalt
Eigentlich gehört es nicht in den Bereich der Medizin, aber bisweilen besteht Gesundheitsschutz auch in der Verteidigung gegen physikalische Bedrohung. Zum Beispiel mit Abwehrsprays auf Pepper-Basis, die eine wirksame und relativ harmlose Alternative zu Schuß- und anderen Waffen darstellen, indem sie einen Angreifer nur vorübergehend ausschalten. Beim Einsatz solcher Sprays sollte man jedoch Vorsicht walten lassen: Allergiker und Asthmatiker können durch die massive Pepper-Dosis durchaus gesundheitliche Schäden erleiden, Lebensgefahr nicht ausgeschlossen. Und damit einem nicht selbst die Augen tränen, sollte man insbesondere beim Einsatz in Freien die Windrichtung beachten.
Diverse neue Einsatzgebiete von Chilis in der Medizin…
… werden laufend in den PepperNews behandelt (siehe auch deren Archiv!). Umfangreiche Informationen zu gesundheitlichen und medizinischen Themen rund um Chilis und deren Wirkstoff Capsaicin finden Sie auch in „Das Chili Pepper Buch 2.0“
Wichtiger Hinweis
Abschließend zu diesem Beitrag sei angemerkt, dass die hier aufgeführten medizischen Einsatzgebiete für Chilis auschließlich zu Informationszwecken dienen sollen. Bei Beschwerden „fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker“. Wundern Sie sich aber nicht, wenn Sie auch dort in Zukunft immer häufiger Präparate erhalten, deren Wirkstoff auf Chilis basiert.
4 Comments
Hartmann Michael
Hallo
Ich hätte eine frage, chillis und jalapenos helfen bei so vielen krankheite. Kann man auch die Leberwerte wieder senken. ?
Alexander
Das ist eine Gute Frage. Müssten wir aber auch erst nachschauen.
Mario
Hallo,
In diesem Buch können Sie viele nützliche Informationen über Cayenne Pepper finden
https://epdf.tips/curing-with-cayennecdad3f269471290df2c6b8d9521cd1f545566.html
Mario
Guten Tag,
die wunderbare Wirkung des Cayenne Peppers findet statt nur wenn Capsaicin mit der Mundschleimhaut in Kontakt kommt. Dieser schmerzhafte Schock kann Leben retten im falle eines Herzinfarktes oder Schlaganfalls. Kapsel sind nicht zu empfehlen. Genauere Informationen in den Bücher von Dr. Christopher und Richard Schulze . z.B. Curing with Cayenne Pepper. Ich habe gute Ergebnisse bei der Behandlung des grünen Star mit der Mixtur aus diesem Buch gehabt.