Weiter geht’s in Perugia…
Wie in Teil 1 geschildert, war „aufgepepperte“ Schokolade einer der großen Renner an den Eurochocolate-Verkaufsständen, wie hier bei Edelschoko-Hersteller Vannucci . Dessen hervorragende Cioccolato al Peperoncino entdeckten wir bereits auf dem diesjährigen Peperoncino Festival in Diamante, und wer in deder letzten Zeit eine Lieferung vom Pepperworld Hot Shop erhielt, fand darin mit Chance ein kleines kostenloses Täfelchen.
Hier auf der Eurochocolate machten wir die interessante Beobachtung, dass die Peperoncino-Schoki von Vannucci im Gegensatz zu den meisten Varianten der ihrer Mitbewerber jeden Tag ausverkauft war.
Offensichtlich hatten wir da mal wieder den „richtigen Riecher“, denn in Zukunft wird es in unserem Shop auch feine Schokoladen von Vannucci zu kaufen geben. Da die Fabrik unweit von Perugia liegt, haben wir uns natürlich auch die Fertigung angeschaut.
„Vannucci il Cioccolato“ – Zu Besuch in der Schokofabrik
„Kommt doch mal in der Farbrik vorbei und schaut Euch alles an – für den Nachschub zur Chokolate Revolution arbeiten wir auch am Wochenende!“ Dieser Einladung sind wir gerne gefolgt.
Schokoladenfabriken beschäftigten mich schon früh, denn während meines Ingenieurstudiums (lang, lang ist’s her) war deren Planung ein Lieblingsthema meines Fertigungstechnik-Professors. Da habe ich das erste mal vom Conchieren gehört, dem bereits 1879 von Rodolphe Lindt entwickelten Verfahren, das unerwünschte Bitterstoffe aus der Kakaomasse entfernt und ihren Schmelz verbessert.
Und nun stehen wir am Samstagnachmittag vor der Conche von Vannucci, in der gerade feine Arriba-Kakaomasse den letzten Schliff erhält.
In den temperierten Behältern im Bild unten warten bereits weitere Sorten auf ihre Verfeinerung in der Conche.
Besonders geehrt fühlen wir uns, dass Firmen gründer Antonio Zamporlini und seine Tochter Allessandra uns persönlich durch ihre Fertigungsanlage führen. Der Familienbetrieb wurde vor gut drei Jahren gegründet. Seine reiche Erfahrung hat der Ingenieur viele Jahre in einer großen Schokoladenfabrik in Perugia gesammelt, bevor er seine eigene Manufaktur für Spitzen-Schokolade startete.
Mit Recht stolz auf seine Schokoladenmanufaktur: Vannucci-
Firmengründer Antonio Zamporlini und Tochter Allessandra
Um zur Fertigungslinie zu gelangen, wird die flüssige Schokolade von der Conche in einen von einem Warmwassermantel beheizten Behälter befördert und landet so mit optimaler Viskosität in den Düsen.
„Probieren?“ Der Chef scheint unsere Gedanken
zu lesen. Die flüssige Schokolade schmeckt herrlich.
Für dragierte Schoko-Spezialitäten greift Vannucci nach alter Tradition auf solide Kupferkessel zurück. „Zu diesem Material gibts auch bis heute keine glechwertige Alternative“, erklären uns die Schoko-Spezialisten.
Weiterhin erfahren wir, dass die Aromen für die diversen Schokoladen im Hause aus natürlichen Zutaten aufbereitet werden: Peperoncino aus Kalabrien wird frisch gemahlen. Auch Zimt für die Canella-Täfelchen wird aus Zimtstangen frisch und hauchfein pulverisiert, ebenso der Kaffee für die Cappucccino- und der grüne Tee für die „Grean Tea“-Schokoladen. Diese Zutaten werden dann in der Conche mit eingearbeitet.
Bei der Verpackung besonders empfindlicher Produkte ist Handarbeit angesagt. Fleißige Mitarbeiterinnen sind auch an diesem Wochenende damit beschäftigt, Nachschub für die Eurochocolate-Woche fertigzustellen.
Soviel zu unserem Abstecher in die Manufaktur der feinen Vannucci-Schkoladen. Hier hätten wir noch Stunden, wenn nicht Tage verbringen können …
Schoko-Kunst
Zurück in die Stadt – dort wird inzwischen auch mit Schoklade gearbeitet, aber auf ganz andere Weise.
Italienische Künstler hatten als Material etwa kubikmetergroße solide Blöcke aus Schokolade zur Verfügung, gesponsort von der Schoko-
Traditionsfirma Perugina, die inzwischen zum Nestlé-Konzern gehört.
F: Wie aber bearbeitet man Schokolade?
A: Mit allem, was man im Werkzeugkasten halt so findet – Stechbeitel, Hammer und Meißel, Bohrmaschine und Gaslötlampe. Mach es zu Deinem Projekt 😉
Abgeschlagene Stücke und herumfliegende Schokosplitter wurden von den Zuschauern dankbar aufgefangen.
Darth Vader als Schoko-Kunstobjekt? Wir sind nicht ganz sicher. Sicher ist aber, dass nach diesem Tag einige Overalls in die Wäsche gehören.
Wir machen uns jedenfalls mit dem ebenfalls von Perugina bereitgestellten Schoko-Zug auf die Suche nach weiteren süßen Trends.
Ebenfalls an Kunst grenzt das Geschick einiger Schokoladenhersteller, Lebensmittel des täglichen Gebrauchs zu imitieren. Hier also unser …
Trend Nr. 2: Salami (und fast alles andere) aus Schokolade
Man muss schon zweimal hinschauen, um zu erkennen, dass diese Salami nicht aus Fleisch besteht, sondern aus leckerer Schokolade. Und die Außenhaut ist auch nicht weiß von Edelschimmel, sondern von Puderzucker. Das Ganze steckt dann in Schnurnetzen, genau wie das Original vom Metzger.
Wahlweise ist auch die schmackhafte „Salami“ mit Peperoncino zu haben. So ein Teil schicken wir natürlich an unseren Freund Dave DeWitt in die USA. Mal sehen, was der Zoll dazu sagt 🙂
Täuschend echt auch die Ravioli aus heller Schoko mit dunkler Füllung. Lecker, nur kochen sollte man die wohl besser nicht.
Aus weißer Schoko bestand auch dieser „Hartkäse“.
Diesen Käse könnte man ja über die Strangozzi reiben. Normalerweise eine bekannte umbrische Pasta-Spezialität, aber auf dieser Varanstaltung natürlich auch aus Schokolade gefertigt. Oder doch lieber Pizza al Cioccolato, original im Karton?
Trend Nr. 3: Kakao-Klamotten & Accessoires
Wir schreiben Mitte Oktober, und in wenigen Wochen ist wieder Weihnachten. Dies könnte den dritten thematischen Schwerpunkt erklären, den wir auf der Schoko-Revolution ausgemacht haben – wie weit er sich durchsetzen wird, bleibt abzuwarten.
Was schenkt man Vati, wenn er schon alles hat? Wie wärs mal wieder mit einem Hemd, komplett mit passendem Hut. Aber nicht schwitzen, das kommt nicht gut bei diesen Klamotten 😉
Lange keinen Schlips geschenkt? Bitteschön:
Dazu die passenden Schuhe. Entweder sportiv, auch für Nordic Chocolate Walking, oder einfach italienisch-lässige Slipper.
Um Stilbrüche zu vermeiden, empfehlen wir als modisches Accessoire die Geldbörse im Schoko-
Kroko-Design. Falls sie mal wieder leer ist, kann man sie wenigstens aufessen. Verdammt cool dazu die essbare Uhr. Wenns warm wird, verrinnt die Zeit förmlich!
Soweit zu unserem Ausflug aus der Chili- in die Schokowelt, in der es ja genug Berührungspunkte gibt. Es hätte noch so viel mehr zu entdecken gegeben in Perugia — Schoko-Kochkurse, Filme, Wettbewerbe… aber leider hatten wir nur zweieinhalb Tage Zeit.
Falls Sie noch mehr zu diesem genüsslichen Thema lesen möchten, schauen Sie doch mal in unseren Beitrag „Chili + Schoko„. Und falls Sie den ersten Teil verpasst haben: hier ist Teil 1.
One Comment
putnins
hallo wo kann man denn diese Salamie den Hartkäse und Ravioli kaufen?
wisst ihr wer der Hersteller diser Artikel ist?