Habanero Chili – 50X schärfer als Jalapeno

Habanero-Chili: Augenweide und feuriger Leckerbissen

Trotz allem Hype um Rekord-Sorten wie Bhut Jolokia – einer der optisch und kulinarisch interessantesten Chilis ist und bleibt unser guter alter Habanero Chili. Schärfemäßig verstecken muss sich der Habanero-Chili aber auch nicht, immerhin ist er rund 50-mal schärfer als Jalapeno! Auf rund 250,000 bis 300,000 Scoville-Einheiten (SHU) bringen es die Habaneros, einige Spezialzüchtungen – zum Beispiel Chocolate Habaneros auch über 400,000 Scoville (siehe auch unser Brenn-o-meter).

Augenweide: Habanero-Pflanze mit reifen Früchten

Woher kommen Habaneros?

Auch wenn Habaneros auf Kuba kaum anzutreffen sind, bedeutet der Name Habanero soviel wie „aus Havanna“. In der Karibik ist ein Verwandter der Habaneros namens Scotch Bonnet verbreitet, weitere Habanero-Verwandte sind Caribbean Red und Tropical Red Habanero. Je nach Sorte werden die zunächst grünen Früchte gelb, orange oder rot; auch die Form ist unterschiedlich. In Mexiko – dort baut man Habaneros nur auf der Halbinsel Yucatan an – dominieren die orangefarbenen und gelben Habaneros, aus der Karibik kommen die genannten roten Varianten. Der Orange Habanero aus Yucatan ist nach wie vor einer unserer persönlichen Favoriten – gute Schärfe, kombiniert mit einem einzigartigen fruchtigen Aroma. In Großstädten bekommt man mit etwas Glück auch hierzulande frische Habanero-Chilis Münchner Viktualienmarkt.

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Habanero-Chili-Tipps für die Küche

Habaneros, hierzulande von ihren Fans auch einfach Habbies genannt, sind wirklich unglaublich scharf. Sie haben aber auch ein sehr interessantes tropisch-fruchtiges Aroma, das sie von allen anderen Chilis deutlich unterscheidet. Sie sind nicht sonderlich dickfleischig, in frischer Form trotzdem saftig. In Mexiko und in den USA werden Habaneros für kommerzielle Hot-Sauce-Produkte verwendet; auch in der heimischen Küche lassen sich damit pikante Soßen zaubern. Eine Habanero-Schote – fein gehackt und gut verteilt – verleiht Salsas nicht nur Feuer, sondern auch tropisches Flair. Mit ihrem Aroma passen Habaneros sowohl zu Tomaten als auch zu tropischen Früchten.

Achtung, Hausfrauen: Habaneros sind keine „Mini-Paprika“! Einer Meldung vom Juni 2012 im Oberbayerischen Volksblatt zufolge hatte eine Hausfrau in der Gemüseabteilung eines Supermarktes niedliche kleine Paprikaschoten gekauft, die sie daheim in den Wurstsalat schnippelte. Beim Abendessen war es dann soweit: „Schon nach der ersten Gabel Wurstsalat brannte es höllisch. Lippen und Zunge schwollen in kürzester Zeit an. Panik stieg in ihr hoch.“ Unser Fazit: Eine bessere Kennzeichnung wäre wünschenswert, damit unsere scharfen Lieblinge nicht in Verruf geraten. Und in der Küche sollte man seine Zutaten vor Verwendung ruhig mal probieren. 😉

Habaneros werden auch getrocknet angeboten; man kann sie entweder über nacht in Wasser aufquellen lassen oder die trockenen Schoten im Mörser oder in einer ausrangierten Kafeemühle mahlen (Habanero-Staub dabei nicht einatmen!). Auch selbstgezogene Habaneros lassen sich trocknen, am besten in einem Dörrgerät.

Habanero-Chilis im Dörrgerät

Mehr zum Thema Habaneros trocknen erfahren Sie hier.

Und wie Sie Habaneros einlegen, um sie zu konservieren, zeigen wir hier.

Tipp: Ob frisch oder getrocknet, generell sollten Sie bei jeglicher Verwendung von Habaneros unbedingt die Verarbeitungshinweise (Schutzhandschuhe, Hände/Geschirr waschen usw.) beachten.

Habaneros lassen sich wirklich vielfältig verwenden. Schärfemäßig Geübte können die frischen Chilis zum Beispiel füllen und backen, wie in unseren Gefüllten Jalapenos im Speckmantel, siehe Rezept

Wie Jalapenos können Mutige auch Habaneros füllen und backen

Unsere gesammelten Rezepte mit Habanero (frisch, Pulver, Soße, …) finden Sie hier

Ganz wichtig sind Habaneros natürlich für Hot Sauce – so hat man die feurige Würze dieser Chilis immer zur Hand. Neben kommerzieller Habanero Hot Sauce kann man natürlich auch seine eigene kochen – Tipps und Rezepte in unserem Beitrag Scharfe Soßen selbstgemacht.

Tipp: Habanero-Ringe

Mit dem Trüffelschneider dünne Ringe schneiden und auf Frischkäsebrot genießen. Lecker, und eine gute Methode, das feine Habbi-Aroma pur zu erleben. Trocknet man die Ringe, kann man sie quasi wie dänische Röstzwiebeln als peppige Deko und auf Smørrebrød verwenden.

Habanero-Anbau zuhause

Habaneros lieben es warm. Aber wemit etwas Geschick gedeihen sie auch bei uns – alles, was Sie zum Habanero-Züchten wissen müssen, finden Sie in unserem Crash-Kurs für Chiligärtner.

Habanero-Pflanzen werden bis zu 120 cm hoch; in unseren Breiten kultiviert – sofern ein sonniger Sommer dies zulässt – werden die buschigen Pflanzen jedoch meist nur halb so groß.

Die Aussaat sollte 8 Wochen vor dem letzten Frost erfolgen; das Keimen geschieht bei 21 °C nach 12 bis 21 Tagen, bis zur Reife gelten als Kennwert  95 bis 100 Tage, in unserem Klima dauert es meist deutlich länger. Nach dem Handhaben der Habanero-Samen Hände waschen! Den Saatkörnern, obwowohl selbst nicht scharf, haftet oft noch Schärfe von Gewebe an, auf dem sie gewachsen sind.

Die Pflanzen sollten einen Abstand von mindestens 45 cm bekommen. Habaneros brauchen einen besonders sonnigen Platz; sofern man einen guten Sommer erwischt oder aber einen Wintergarten oder ein Gewächshaus benutzen kann, gedeihen selbst diese Tropen-Chilis in unseren Breiten erstaunlich gut.

Die Schoten der Yucatan-Habaneros werden leuchtend orange, die meisten bleiben hierzulande allerdings oft kleiner als in ihrem heimatlichen Klima in Mexiko oder der Karibik. Verwenden Sie aber auch solche kleineren Schoten, denn sie haben mit Sicherheit trotzdem die Schärfe und schon das typische Habanero-Aroma.

Habanero wird fälschlicherweise bisweilen „Habernero“ buchstabiert, daher für unsere Suchfunktion auch diese Schreibweise…

Habanero Variationen

Als Original würden wir die Orangene Habanero aus Yucatan bezeichnen, seit dem wurden viele Sorten mit dem Zusatz Habanero versehen manche auf jeden Fall berechtigt, andere eher weil der Name Habanero immer bekannter wurde und Leute bewusst danach gefragt haben. Wir wollen hier euch mal einige Vorstellen.

Text und Bilder von Harald Zoschke