
Für viele oft eine geheimnisvolle Chili Art, mit der sie nicht ganz so gut zurechtkommen, da sie völlig anders ist, als ihre anderen Chilibrüder- oder -schwestern.
Die Rocoto (Capsicum pubescens) gehört zu der Gattung Capsicum (Paprika) und ist vor allem in Mittel- und Südamerika zuhause.
Der Namensbestandteil „pubescens“ bedeutet behaart und weist auf die behaarten Blätter und Stängel dieser Art hin.

Was als allererstes auffällt, die Samen der Rocotos sind nicht hell oder beige, wie bei fast allen anderen Chilisamen, sondern sie sind schwarz.
Diese schwarze Samenhülle ist sehr hart. Deshalb empfiehlt sich eine Aussaat schon im November, spätestens Dezember.

Die Pflanzen wachsen sehr hoch, wir hatten schon Exemplare mit 3-4 Meter Höhe. Daher kommen die Rocotos zu ihrem Spitznamen „Baumchili“. Sie haben zwar nichts mit Bäumen zu tun, erreichen aber eine stattliche Höhe.

Jetzt kommen wir zur nächsten Besonderheit der Capsicum pubescens. Alle anderen Sorten/Arten ihrer Familie haben fast immer helle oder weiße Blüten.
Nicht so die Rocoto, sie möchte auffallen und bildet deshalb blau-violette Blüten. Sehr auffällig und vor allen Dingen, wunderschön.
Und die schönste Besonderheit der Rocoto ist in meinen Augen der Duft, den sie bei Berührung verbreitet. Diesen fruchtigen, einzigartigen Geruch, den die Capsicum pubescens ausströmt, merkt man besonders beim Umtopfen.

Während der Wachstums- und Reifephase dieser wahnsinnig interessanten Chili Art zeigen sich noch andere, einzigartige Merkmale.
Die Rocotos brauchen sehr viel Wasser. Bei anderen Chiliarten rät man davon ab, sie zu nass zu halten. Rocotos lieben es, wie eine „Wasserpflanze“ gehalten zu werden.
Auch für genügend große Töpfe ist zu sorgen, 40-80L sollten es schon sein. Wer jetzt denkt, dann pflanze ich sie einfach in meinen Garten. Das klappt leider nicht, die Erde muss schnell warm werden und das funktioniert nur in der Topfhaltung.
Dann brauchen sie unglaublich viel Dünger, dass 2 – bis 3 fache einer normalen Chilisorte.
Noch eine Besonderheit, die Rocotos brauchen die Nachtabsenkung der Temperatur. Deshalb sollte man sie nicht im Gewächshaus anziehen und nicht zu nahe an wärmespeichernde Hauswände stellen.
Das ist doch einfach, oder? Ich würde es versuchen. Der geringe Aufwand lohnt sich auf jeden Fall.
Wer diese ganzen Ratschläge befolgt, wird mit einer tollen Ernte beglückt, mit Früchten einer Chiliart, die ihres Gleichen sucht.

2 Comments
Beate Hirner
Die Rocotos sind geschmacklich eine Wucht, scharf aber auch fruchtig. Bisher hatten wir immer gute Ernten.
Günter Schaub
Prima. 🙂 Was für eine Sorte / Sorten hattest Du denn?