Hauptgruppe: C. chinense
Farbe unreif/reif: grün/braun
Fruchtlänge, Durchmesser: ca. 60,25 mm
Schärfegrad (0-10): 10
Herkunft: Indien
Saatquelle und Produkte: Pepperworld Hot Shop
Chocolate Bhut Jolokia – die in Assam (Indien) ansässige Firma Frontal Agritech, einer der Pioniere bei Anbau und Selektion des Schärfe-Weltrekordhalters Bhut Jolokia, entdeckte im Feld eine schokoladenbraune Variante der sonst knallrot abreifenden Bhut Chilis. Eine Laune der Natur? Die assamesischen Züchter haben dieses interessante Merkmal, das wir schon von den feurigen Chocolate Habaneros kennen, über viele Pflanzengenerationen selektiert und weitergezüchtet. Der Schärfegrad entspricht laut Züchter in etwa dem der roten Bhut (was wir nach schmerzhafter Verkostung bestätigen können). Die reifen Schoten sehen wirklich wie aus Schokolade gegossen aus; die Pflanzen selbst entsprechen weitgehend den „normalen“ (roten) Bhut Jolokia.
Die Pflanzen werden zwischen 45 und 120 cm hoch. Die Wuchsform ist buschig; die Blätter werden 10 bis 14 cm lang, 5 bis 7,5 cm breit, und sie bekommen die für C. chinense typische blasige Oberfläche. Die weißen Blüten haben einen leicht grünlichen Einschlag. Die länglichen, spitz zulaufenden zerfurchten Früchte haben 2,5 bis 3 cm Durchmesser, eine Länge von 5 bis 8,5 cm und reifen von grün über rötlich nach schokoladenbraun ab. Chinense-typisch wachsen mehrere Früchte pro Knoten, meistens zwei (bei einigen Varianten auch mehr). Ähnlich wie bei verschiedenen anderen Chinense-Sorten mit länglichen Schoten (z. B. Fatalii oder Hot Paper Lantern) ist die Anzahl der enthaltenen Samenkörner relativ gering. Für Bhut Jolokia wurden Spitzen-Schärfewerte von z. T. über 1 Million Scoville-Einheiten. Dies dürfte aber optimale Anbaubedingungen voraussetzen.
Kulinarische Tipps
Bhut Jolokia hat ein fruchtiges Aroma, im Gegensatz zu den frischen Habaneros bekannten Pfirsichnoten eher einen Hauch von Zitrus. Im getrockneten Zustand haben sie ein sehr interessantes süßliches Aroma, das an getrocknete Bananen erinnert. Im Vordergrund steht allerdings die unglaubliche Schärfe, weswegen man mit diesem Chili sehr, sehr sparsam arbeiten sollte. Bereits die grünen Schoten sind äußerst feurig. In gewissem Maße lassen sich die Schoten entschärfen, indem man ihr „Innenleben“ entfernt. Die dünnwandigen Schoten lassen sich gut trocknen (halbiert an der Luft oder im Ganzen im Dörrgerät).
Die frischen Schoten eignen sich feinst geschnitten für Salate und Salsa sowie zur Herstellung heftiger Hot Sauces. Getrocknete Naga/Bhut/Bih-Jolokia-Schoten kann man entweder über nacht in Wasser aufquellen lassen oder die trockenen Schoten, in der Pfanne trocken leicht angeröstet, im Mörser oder in einer ausrangierten Kaffeemühle mahlen (Staub dabei nicht einatmen! Augen schützen!)
Achtung: Ob frisch oder getrocknet: Sie sollten bei jeglicher Handhabung und Verwendung von Schoten dieser Sorte unbedingt Schutzhandschuhe tragen, das Berühren empfindlicher Körperstellen vermeiden, Hände/Geschirr gut reinigen und Kinder fernhalten bzw. warnen.
Anbau-Anmerkungen
Da sich Chocolate Bhut eine lange Zeit bis zur Reife braucht, sollte die Aussaat etwa Mitte Januar erfolgen, spätestens aber 8 Wochen vor dem letzten Frost. Es hat sich bei uns bewährt, der Bhut-Saat durch Einweichen in Kamillentee auf die Sprünge zu helfen; optimal sind ca. 27 °C im beheizten Anzuchtkasten. Bis zur Reife vergehen bis zu 120 Tage. Bhut olokia liebt es warm; in unserem Klima kann es daher auch deutlich länger dauern, sodass sich der Anbau im Gewächshaus oder Wintergarten empfiehlt. Die Pflanzen sollten einen Abstand von mindestens 45 cm bekommen. Mit der Bestäubung tut sich dieser Chili bisweilen etwas schwer; im Gewächshaus etc. sollte ggf. mit einem Pinsel nachgeholfen werden. Vorsicht ist wie gesagt bei der Handhabung der extrem scharfen Früchte geboten!
Da Chocolate Bhut sich sortenbedingt etwas schwer mit dem Keimen tut, hier unsere Anbau-Tipps.