Hauptgruppe: C. annuum
Farbe unreif/reif: grün/rot
Fruchtlänge, Durchmesser: ca. 50-200, 10-20 mm
Schärfegrad (0-10): 8
Herkunft: Mexico
Saatquelle und weitere Produkte: Pepperworld Hot Shop
Cayenne Chili – eine mit mehreren Stämmen bisweilen buschartig wachsende Sorte, die sich durch schlanke, gewundene sehr scharfe Früchte auszeichnet, die relativ früh leuchtend rot werden und sehr dünnwandig sind. Die Pflanzen werden etwa 75 cm groß und haben relativ kleine dunkelgrüne spitze Blätter. Es gibt viele Varianten, wobei die Länge der Früchte zwischen 5 und mehr als 20 cm schwankt. Cayenne ist eine sehr alte Züchtung aus der vorkolumbianischen Zeit, die erstmals 1542 erwähnt wird.
Der Name stammt von Cayenne, der Hauptstadt von Französisch Guayana (Südamerika) und dem gleichnamigen Fluß, wo diese Sorte – zumindest heute – nicht mehr angebaut wird. Vermutlich brachten Portugiesen Cayenne nach Afrika und Indien und bis in den fernen Osten, wo daraus diverse Varianten gezogen wurden. Populäre Sorten sind Cayenne, Joe’s Long Cayenne und Andy. Andy und Joe’s liefern besonders lange Schoten (bis zu 20-25 cm). Joe’s ist eine Züchtung aus Kalabrien. Über den Fachhandel liefert Juliwa neben der scharfen Sorte De Cayenne auch eine mildere Neuzüchtung namens Lombardo, deren Früchte sowohl frisch als auch sauer eingelegt verarbeitet werden können. Eine dritte, wiederum schärfere Sorte von Juliwa ist Westlandia; sie zeichnet sich durch besonders hohen Ertrag und attraktive lange Früchte aus. Interessant ist auch der neue NuMex Las Cruces Cayenne, dem wir einen eigenen Beitrag gewidmet haben.
Kulinarische Tipps
Da Cayenne-Chili-Schoten dünnwandig sind, eignen sie sich gut zum Trocknen. Neben der beißenden Schärfe ist für Cayenne der leicht rauchige, etwas bittere Geschmack charakteristisch. Industriell wird der größte Teil der Cayenne-Produktion als Gewürz zu Pulver vermahlen („Red Pepper“; „Cayennepfeffer“); hierfür werden kleine scharfe Sorten verwendet, die in Afrika, Indien, Japan, Louisiana (USA) und Mexiko angebaut werden. Als „Pizza Pepper“ oder „Crushed Red Pepper“ bekommt man Cayenne auch grob zerstoßen im Glas. Genau wie „echter“ Pfeffer schmeckt Crushed Pepper am besten, wenn man ihn erst kurz vor der Verwendung zerkleinert (Mörser oder ausrangierte saubere Kafeemühle). Frische grüne oder rote Schoten machen sich fein geschnitten gut in Salsas, Salaten und Dips. In der Cajun-Küche ist Cayenne ein unentbehrliches Gewürz für herzhafte Gumbos und Seafood-Gerichte. Auch in der asiatischen Küche darf Cayenne nicht fehlen, und wer Pizza lieber etwas pikanter mag (ist auch besser verdaulich!), sollte ihr mit Cayenne den richtigen „Pep“ geben. Cayenne wird auch in der Medizin genutzt, zum Beispiel für Salben, Wärmepflaster und sogar Cayenne-Kapseln (mit gemahlenem Chili gefüllt).
Anbau-Anmerkungen
Gibt es bei Cayenne-Saat Beschaffungschwierigkeiten, kann man im Supermarkt nach roten Holland-Chili Ausschau halten und aus ein paar roten (!) Schoten die Samen entfernen und trocknen. Hier hatten wir z.B. mit Cayenne-Schoten aus Israel viel Erfolg (das Vermehren durch entnommene klappt natürlich nur sortenstabil, wenn’s keine F1-Sorte ist). Das Keimen sollte nach 10 bis 21 Tagen erfolgen, bis zur Reife dürften 78 bis 90 Tage vergehen. Die Pflanzen sollten im Abstand von mindestens 30 bis 45 cm stehen. Saatanbieter weisen darauf hin, daß – wie bei den meisten Chilis – auch bei Cayenne ein frühzeitiges Abernten das Nachwachsen weiterer Schoten begünstigt.