Fiery Foods & Barbecue Show 2006
(Albuquerque, New Mexico) Teil 1 von 2
Erstmalig fand die feurige Fachmesse (Fiery Food Show) im Sandia Resort and Casino Events Center statt. Die elegante Anlage am nördlichen Stadtrand von Albuquerque gehört zum Sandia Pueblo, einem Indianerreservat. Erst im Dezember 2005 wurde das Casino um einen eleganten Hotelkomplex und ein Veranstaltungszentrum ergänzt. Kurze Wege vom Hotelzimmer zur Messe und reichlich Parkplätze machten diese Messe angenehmer als das alte Kongresszentrum in der Innenstadt. | |
Am Donnerstagmorgen vor der Messe waren Renate und ich mit Show-Produzent Dave DeWitt zu Gast bei 94 ROCK, einem beliebten Radiosender in Albuquerque. Schon die ganze Woche stellt Dave in der Morning Show Leute und Produkte vor, um die Werbetrommel für die Fiery Foods Show zu rühren. Rechts im Bild Radiomoderator TJ, der mit seinem Team ein gutgelauntes Vormittags-Programm gestaltet und neugierig auf die Chiliheads aus Germany war. Dazu ein vernünftiges Musikprogramm. Wo laufen heute schon noch Hendrix, Pink Floyd und Led Zeppelin. | |
Mit uns im Studio war auch Lori von Amour Chocolates. Wir trafen sie dann wieder an ihrem Messestand und probierten schoko-umhüllte Pecan-Nüsse mit einem Hauch New Mexican Chili. | Pecans wachsen gut in New Mexico, und im Süden des Bundesstaates findet man riesige Haine davon. Auch bei New Mexican Pecan Co. gab’s diese Nüsse, „aufgepeppert“ mit New Mexican Chili, zu probieren. |
Eine gute Zeit hatte Eddy Segbeaya aus Togo, der den ganzen Tag lang zur Musik seiner Heimat tanzte, die aus seinem Getthoblaster dröhnte. Seine westafrikanische Produktlinie heißt „Ebesse Zozo“, was auf togolesisch soviel wie „scharfe Chilis“ bedeutet.Hot Tamales | Vom Schwarzen Kontinent kam auch die Firma CapeFood, die südafrikanische Peri-Peri-Soßen und Chilis anbot. |
Eine in Mexiko und dem US-Südwesten verbreitete Spezialität sind Tamales: Eine vegetarische oder Fleischfüllung wird in getrocknete Maisblätter gehüllt, die zugebunden oder gefaltet werden; die Päckchen werden dann gedämpft. Die Blätter isst man nicht mit. Besonders in Mexiko werden Tamales traditionell zu Weihnachten gegessen; man bekommt sie aber auch in vielen Restaurans des Südwestens und in TexMex-Restaurants andernorts in den USA. | |
Das Zubereiten der Tamales im größeren Stil ist sehr zeitintensiv. Deshalb hat Charles Beavers aus Texas eine Maschine ertüftelt, die diese Arbeit erleichtert. Vermarktet wird sie von seiner eigenen Firma, Tamale King. | Nachdem das Gerät mit der Füllmasse geladen ist, lassen sich die Maisblätter einfach per Hebeldruck füllen. Charly haben wir die ganze Messe lang nie ohne sein Bluetooth-Set gesehen… |
Für Tamale-Fans, die diese Leckerei zuhause genießen möchten, bot Tamale Connection aus Colorado fertige vakuum-verpackte Tamales an, die sich im Kühl- oder Gefrierschrank aufbewahren lassen. | Erhältlich sind die Tamales zum Beispiel mit Shredded Pork (langsam gegartes, zerpflücktes Schweinefleisch) mit rotem oder grünem Chili. Schade, dass die Transportwege nach Europa so weit sind… |
Danny Cash und Kollegen sind ebenfalls interessante Typen aus dem Nachwuchslager. Sie sind zugleich Beweis, dass der Pioniergeist der frühen Fiery Foods Shows noch immer lebt. | |
Zurück zu den scharfen Soßen…Eine ganz andere Art Tamales sind die „Three Hot Tamales“ – Jodie, Lisa and Kristie, drei schräge Mädels aus New Jersey. Sie boten Ihre Hot Sauce mit Namen wie „Make Me Moan Mango“, „Cry Baby“ Hot Sauce sowie „Rub Me The Right Way“ Würzmischung an. | Eriner von ihnen durfte im Chili-Kostüm als „Pepperman“ die Runden drehen (siehe Teil 2) – das war bestimmt gut warm.Da half dann womöglich eine von Danny’s Soßen: „Bottled Up Anger“ – Ärger in der Flasche. |
Der Budweiser-Bierstand mit eisgekühlten Erfrischungen erwies sich des öfteren als hilfreich, wenn wir beim Probieren zu leichtsinning waren. | |
Noch aus unserer Zeit, als wir in Florida lebten kennen wir Tahiti Joe und seine Frau Charlotte. Zusammen haben wir so manche feurige Veranstaltung durchgezogen. | Obwohl’s zum Löschen von Chili-Flammen natürlich Sinnvolleres gibt – siehe unseren Beitrag „Au weia! Zu scharf! – So wird gelöscht…“ hier. |
Ebenfalls in Florida zuhause ist Buddy Taylor, Kunden des PW Hotshop bestens bekannt von Gator Sprinkle und Lethal Gator Hot Sauce. Mit Buddy und seinen selbstkonstruierten Grills haben wir in unseren „Floridays“ so einige Barbecue-Parties organisiert.Wo wir schon beim Thema Fleisch sind… | Auf jeder Fiery Foods Show sind seine speziell für Freunde zubereitete Shredded Pork Sandwiches bereits legendär.Lethal Gator wurde am Stand angemessen präsentiert… |
Bei High Plains Bisons aus Seattle gab es Steak Nuggets und würzige Wurst aus Bison- fleisch zu probieren. Nachdem die Siedler die „Indinanerbüffel“ wegen ihres Fells weitgehend ausgerottet hatten, hat man sich zum Glück noch rechtzeitig auf ihre Zucht besonnen. |
Nachdem wir noch nie zuvor nordamerikanische Büffel gesehen hatten, waren wir froh, auf einer Ranch nördlich von Albuquerque welche vor die Linse zu bekommen. Näher ran traute ich mich nicht – die 900 kg schweren Tiere rennen aus dem Stand mit bis zu 50 km/h. Im Hintergrund ein Teil der Sandia Mountains. |
Vom Fleisch zum Barbecue…Natürlich waren auch diverse Hersteller von Barbecue-Soßen vor Ort, zum Beispiel Daddy’s Louisiana Sauce. | Ganz aus Virginia war Willard Ashburn angereist; von ihm kommt unter anderem Willy’s Sassy Luau Sauce |
Grumpy’s ist ein Newcomer, der mit seinen Barbecue-Soßen erst 2004 begann. | Big Rick hingegen ist bereits ein ein alter Hase unter den BBQern. Bei ihm gabs auch eine süße Grillsoße, die sich für Diabetiker und für Diet-Ernährung eignet. Scheint Big Rick selbst aber nicht nehmen – er macht seinem Namen alle Ehre 😉 |
Im Hardware-Bereich haben wir zum Thema Grillen eine echte Neuheit entdeckt, und wir fragten uns, „warum sind wir nicht auf diese Idee gekommen?Das Problem: Grillspieße nutzen runde Grills schlecht aus, die Enden werden zu heiß zum Anfassen, Mariniertes ist unangenehm zum Aufspießen.Ungewöhnliche Chili-Produkte | Jimmy’s Lösung: Flexible „Spieße“ aus rostfreiem Edelstahl. Die Enden schauen raus und bleiben kühl. Die Form läßt sich dem Grill anpassen, und das Grillgut läßt sich auffädeln und dann im Gefäß oder in einer Plastiktüte schon fix & fertig aufgespießt marinieren. Auch ideal zum Rösten von Chilisschoten, um sie zu enthäuten. Genial, und schon bei uns im Pepperworld Hot Shop eingetroffen! |
Auf jeder Fiery Foods Show gibts aber auch gediegene Neuigkeiten zu entdecken. Etwa „Firecracker Glitter“, eßbare pikante Deko-Kristalle in rot und grün, für Freunde künstlicher Farbstoffe. Man kann damit Kekse verschönern, die Ränder von Margarita-Gläsern darin eintauchen oder Party-Häppchen damit dekorieren.Chili (con Carne) | Interessanter schon Sweet Green Chile von Pecos Valley, zuhause in Roswell. Genau, jenes Städtchen, wo 1947 die Aliens gecrasht sind – oder auch nicht.Das Produkt bringt den typischen Geschmack grüner NewMex-Chilis gut rüber, auch wenn die Süße in diesem Zusammenhang etwas gewöhnungsbedürftig ist. |
Natürlich kam auch Chili (con carne) auf der Fiery Foods & BBQ Show nicht zu kurz. Die Amerikaner veranstalten landesweit unzählige Chili-Kochwettstreite, die straff organisiert sind.Nette Ausblicke | Cin Chili präsentierte ihre Trophäen von der Terlingua International Chili Championship, und da wurden wir natürlich ganz neidisch, symbolisiert das edle Stück doch allerfeinlichst Pepperworld. |
Überhaupt quollen manche Stände förmlich über vor Trophäen und Auszeichnungen, wie hier für Cajun-Würzmischungen Marke „Slap ya Mama“ („Schlag deine Alte“ – natürlich mit einem Augenzwinkern gemeint).Scharfe Marmelade | Was wär so eine Messe ohne Tequila – den gabs bei Southern Wine & Spirits of New Mexico als Margarita-Pröbchen. Für unsere männlichen Leser: Wenn Sie lange genug hinschauen, erkennen Sie die Margarita-Proben. |
Der Anzahl der Angebote nach zu urteilen, steht auch Chili-Marmelade hoch im Kurz (PW Hot Shop Spezis wissen das natürlich längst).Heidi’s Raspberry Jam aus New Mexico offerierte eine Variante, die Himbeere mit Ingwer und Red Chili kombiniert.Chipotle in aller Munde… | Bei der Three Angel Farm probierten wir Himbeer-Chipotle-Marmelade – auch nicht uninteressant. |
Ganz allgemein war Chipotle ein hoch aktueller Geschmacks-Trend auf der Fiery Foods & BBQ Show, und es gab jede Menge Hot Sauce und andere Produkte mit dem Aroma geräucherter Schoten, wie hier bei Apple Canyon (rechts).
Rauchig-scharf: Chipotle Mehr zum Thema Chipotle hier.
Feines für Fabrikanten |
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Irgendwie müssen die ganzen Soßen natürlich auch hergestellt und etikettiert werden. | |
Zu diesem Thema wurden komplette Fertigungsstrecken demonstriert, wie etwa diese Abfüllanlage, die jeweils zwei Flaschen gleichzeitig füllen kann. | Für Etiketten in Kleinserie und Private Label zeigten Unternehmen wie QuickLabel Systems leistungsstarke Farbdrucker für Rollenware. |
Auf die richtige Grafik kommts für ein erfolgreiches Produkt natürlich ebenfalls an. | Echte Hingucker waren zum Beispiel die Designs von Frog Ranch und Wicked Tomato. |
Und irgendwoher müssen natürlich die Chilis für die Soßen kommen. Auch auf diesem Gebiet waren diverse Anbieter vor Ort. | Noch mehr Produkte… Menschenmassen… Kochvorführungen… verrückte Typen… eine Schönheitskönigin… das alles erwartet Sie in Teil 2! |