Hauptgruppe: C. pubescens
Farbe unreif/reif: grün/rot
Fruchtlänge, Durchmesser: ca. 40-70, 40 mm
Schärfegrad (0-10): 9
Herkunft: Peru
Saatquelle und Produkte: Pepperworld Hot Shop
Rocoto ist der gebräuchliche Name aller zur Hauptgruppe Capsicum pubescens gehörigen Chilis; sie zeichnen sich durch Mehrjährigkeit und Winterhärte aus und wurden in Südamerika vermutlich schon vor mehr als 8000 Jahren gezüchtet. In den Anden wachsen diese Peppers im Hochgebirge, wo die strauchartigen Pflanzen eine Höhe von 2 m und mehr erreichen. Die Blätter sind hell- bis dunkelgrün und – im Gegensatz zu Peppers der anderen Hauptgruppen – deutlich behaart. Die Blüten sind am Rand violett, innen weiß. Die Früchte mit bis zu 7 cm Länge und 4 cm Durchmesser sind rund bis birnenförmig; eine Variante heißt daher auch Chile Perón („Birnen-Chili“), eine andere Chile Manzano („Apfel-Chili“). Die reifen Früchte sind gelb, rot oder braun und recht scharf.
Kulinarische Tipps Rocoto
Rocoto-Chilis haben einen fruchtigen Geschmack mit einer artttypischen tropischen Note. Da die Schoten recht dickfleischig sind, werden sie in ihrer südamerikanischen Heimat meist frisch verwendet, zum Beispiel klein gehackt in Salsas, Soßen, für das Fischgericht „Ceviche“ (siehe Rezeptteil) oder im ganzen mit Käse gefüllt und gegart („Rocoto Rellenos“). Sofern man diese eher seltene Art in die Hände bekommt, läßt sie sich auch gut einfrieren. In Peru hält man Rocoto für besonders bekömmlich, da speziell die Schärfe von Rocoto nur auf die Geschmackszellen wirke, jedoch nicht den Verdauungstrakt. Trotzdem haben diese scharfen Chilis in Südamerika den Spitznamen „Gringo-Killer“ …
Anbau-Anmerkungen
Sorten der Gruppe Capsicum pubescens sollen – im Gegensatz zu Chilis aller anderen Gruppen – winterhart bis -5 °C sein. Dies konnten wir allerdings nicht bestätigen – unsere Rocoto-Testpflanzen gingen – wie alle anderen – im Kältetest – bereits bei leichtestem Frost ein. Man sollte doe Rocotos im Winter daher trotzdem ins Haus holen, zumal sie gut mehrjährig zu halten sind. Da Rocoto in ihrem Ursprungsgebiet fast ausschließlich im Hochgebirge angebaut wird, ist es allerdings immer ein wenig ein Glücksspiel wie diese Gattung bei uns im Flachland gedeiht. Einen Versuch ist es allemal wert, und wir sogar in Norddeutschland schon Rocoto-Pflanzen gezogen, die 25-30 schöne Früchte getragen haben – womöglich lieben sie unter herbes Klima mit niedrigen Nachttemperaturen.
2 Comments
Jogh
Ich habe auch eine Rocoto (red). Im ersten Jahr gab es keine Chilis. Dafür im zweiten sehr viele, mindestens 25-30 an einer Pflanze.
Drei Pflanzen waren es insgesamt, eine ist im Winter bei leichtem Frost im Gartenhaus eingegangen (doch nicht winterhart) und die andere durch ein Unglück zerstört. Die red Rocoto die übrig geblieben ist, wurde von mir im Januar massiv zurückgeschnitten. Sie hat mittlerweile einen schönen, holzigen, dicken Hauptstamm und wieder ein üppiges Blätterdach bekommen. Jetzt im dritten Sommer sind vereinzelt Blüten dran aber Leider keine Chilis. Scheint so als würde die Rocoto dieses Jahr keine Chilis mehr geben wollen. Sie wächst schnell und in die Breite, bildet viele Verzweigungen und Blätter. Ich glaube eine Kletterwand oder sowas wäre das beste für die Rocoto, da die Früchte doch relativ schwer werden. Musste die Pflanze letztes Jahr an vielen Stellen stützen, sonst wären die Zweige unter der Früchtelast gebrochen.
Ich halte die Pflanze ab April/ Mai ausschließlich draußen im Topf unter einer transparenten Carportbedachung. Da ist sie im Notfall vor stärkeren Windböen/ Hagel geschützt, bekommt aber Sonne und alle Temperaturen ab. Wenn im Oktober die ersten kalten Nächte einbrechen (so 5-10 Grad), wird die Pflanze geschnitten und kommt in mein Badezimmer. Dort steht sie dann auf dem Boden vor einem Südfenster.
Die Früchte finde ich absolut klasse, dickwandig und interessanter Geschmack. Sehen aus wie kleine Paprika, schmecken aber gar nicht danach. Die Schärfe ist im oberen Bereich anzusiedeln. Auch sind die Chilis lange haltbar, heißt nach dem Pflücken kann man sie wochenlang an einem kühlen Ort lagern.
Kurt
Ich bin ein Chili Zucht Neuling und habe heuer mehrere Chili Sorten angepflanzt, die auch alle gut abgereift sind.
Da mein Garten aber ab Ende September sehr schattig wird, habe ich vor ca. 2,5 Wochen meine Red Rocoto in einen Topf umgepflanzt und ins Wohnzimmer bzw. auf die sehr sonnigte Terrasse gebracht.
Zur Zeit verbringt sie die Nacht im warmen Wohnzimmer und den Tag im Freien auf dem Balkon in der Sonne. Die Aussentemperaturen schwanken von 2 bis 21 Grad (Südtirol).
Mein Problem ist, dass die vielen Früchte am Baum zwar ein sattes Grün mit ein paar dunkleren Flecken haben aber nicht rot/reif werden.
Frage:
Soll ich die Pflanze besser im Freien belassen oder weiterhin vom Wohnzimmer ins Freie und Abends zurückbringen?
2 Früchte sind vorige Woche noch grüner abgerissen, ich habe ohne Erfolg versucht sie in der Sonne nachreifen zu lassen, kann ich diese trotzdem trocknen und verwenden?
Kann ich überhaupt noch damit rechnen, dass die Früchte abreifen werden?
Wäre schön wenn ich einen Rat bekommen könnte.