Hauptgruppe: C. annuum
Farbe unreif/reif: grün/rot
Fruchtlänge, Durchmesser: ca. 150, 50 mm
Schärfegrad (0-10): 2
Herkunft: New Mexico, USA
Anaheim Chili und New Mexican sind relativ früh blühende Chilis mit kleinen weißen Blüten und langen milden Früchten, die lange grün bleiben, letztendlich aber – wie bei den meisten Sorten – rot abreifen. Die fleischigen spitzen Früchte werden 15 bis 20 cm lang und weisen ähnlich wie Paprika große Hohlräume auf. Die Pflanzen werden etwa 60 bis 80 cm hoch und entwickeln für Chili-Pepper-Verhältnisse relativ große Blätter (bis zu 9 x 18 cm). Sie werden in New Mexico seit mehr als 300 Jahren angebaut und hat daher auch ihren Namen; Anaheim wird heute nicht mehr als eigene Sorte, sondern als eine Variante von New Mexican angesehen.
Der Name „New Mexican“ sorgt auch für Verwirrung:
Bis in die 70er Jahre verstand man darunter im wesentlichen jene Sorten, die auf der in New Mexico seit mehr als 100 Jahren angebauten Sorte vom Schotentyp „Anahheim“ basierten – große Schoten von mild bis mittelscharf, so 12-18 cm lang, grün zum Rösten geerntet, oder rot getrocknet und zu Pulver vermahlen. Typische Vertreter sind Anaheim selbst, NuMex Ortega, NuMex Big Jim, Chimayo oder NuMex Barker. Viele dieser Sorten wurden an der New Mexico State University entwickelt, seit rund 12 Jahren gibts dort sogar ein spezielles Chile Pepper Intitute, das forscht und züchtet (durch Selektion und Kreuzung übrigens, ohne Gentechnik). Dort werden laufend neue Sorten entwickelt, zunehmend auch andere Chili-Typen, wie Ziersorten, spezielle Jalapenos und sogar milde Habaneros. Zu Recht entwickeln die Züchter dort jetzt auch einen gewissen Stolz auf diese Leistungen und stellen allen ihren Züchtungen „NuMex“ für New Mexican voran. NuMex Suave ist zum Beispiel ein milder (!) Habanero, und NuMex Twilight ein in verschiedenen Farbstadien abreifender Zierchili. – Wir wollen hier unter „New Mexican“ aber klassischen genannten Sorten verstehen.
Kulinarische Tipps Anaheim Chili
Wegen seiner großen Hohlräume und des leicht entfernbaren Innenlebens eignet sich dieser Pepper bestens zum Füllen, wie zum Beispiel im mexikanischen Klassiker „Chiles Rellenos“ (siehe Rezepte). Man kann sie aber auch „einfach so“ auf dem Holzkohlegrill als Beilage mitschmoren. Zum herkömmlichen Trocknen eignet sich diese Sorte nicht (professionell und in geeignetem Klima getrocknete Anaheims sind in ihrer Heimat bisweilen als Chile pasado erhältlich). Wie alle fleischigen Pepper-Sorten lassen sich Anaheim bzw. New Mexican aber gut einfrieren und auch sauer einlegen. Anaheim und New Mexican können sowohl grün als auch rot geerntet werden. Im US-Südwesten werden die frischen roten New Mexican-Schoten nach dem Ernten zu attraktiven Zöpfen („Ristras“) geflochten und zum Trocknen rund ums Haus gehängt; sie dienen gleichermaßen als Schmuck und zur Verwendung in der Küche. Die getrockneten Schoten werden auch zu Pulver vermahlen, dessen Schärfegrad je nach Sorte zwischen „mild“ und „hot“ liegt.
Anbau-Anmerkungen
Das Keimen sollte nach 7 bis 18 Tagen erfolgen, bis zur Reife vergehen 78 bis 90 Tage, je nach Sorte und Klima. Die Pflanzen sollten im Abstand von mindestens 30 bis 45 cm stehen. Da Anaheim meist ergiebig ist und die Früchte relativ groß und schwer werden, sollten Sie der Pflanze rechtzeitig mit Stützen (z. B. Bambusstäben) helfen. Da diese Sorte auch in grünem Zustand verwendet wird, kann man sie frühzeitig ernten; dies begünstigt das Nachwachsen weiterer Schoten. An der New Mexico State University wurden für die Landwirtschaft zahlreiche „New Mexican“-Sorten gezüchtet, die jeweils betimmten Erfordernissen gerecht werden. So wurden beispielsweise Chimayo und Espaniola speziell für kältere Klimazonen ausgelegt. Weitere beliebte Sorten sind NuMex Big Jim und NuMex R. Naky, die eher im heißeren Süden New Mexicos angebaut werden und bei uns viel Sonne benötigen.
Nachdem wir viele NewMex-Varianten durchprobiert haben, hat sich NewMex Heritage 6-4 als besonders geeignet erwiesen. Unserer Erfahrung nach neigt diese Sorte auch in unserem feuchteren Klima am wenigsten zu Fäulnis (NeweMex-Sorten sind ja für trockenes heißes Wüstenklima optimiert), sie wachsen gut und lassen sich bestens auf dem Gasgrill rösten und leicht enthäuten.
Saatquelle NuMex: Pepperworld Hot Shop