
Viele Chili-Fans stehen jedes Jahr vor der Frage: Soll ich meine Pflanzen überwintern oder lieber neu aussäen?
Die Antwort hängt stark von der Sorte, der Anbaumethode und den eigenen Zielen ab.
Vorteile des Überwinterns
- Zeitersparnis: Überwinterte Pflanzen starten im Frühjahr deutlich schneller und können früher Blüten und Früchte bilden.
- Ertrag: Die mehrjährigen Sorten bringen im 2. oder 3. Jahr oft deutlich mehr Schoten.
- Seltene Sorten sichern: Wenn Saatgut schwer zu bekommen ist, kann das Überwintern sinnvoll sein.
Welche Sorten eignen sich gut zum Überwintern?
Empfehlenswert:
- Capsicum chinense (z. B. Habanero, Carolina Reaper, Bhut Jolokia)
→ brauchen lange zum Wachsen, profitieren stark vom Vorsprung im Frühjahr. - Capsicum frutescens (z. B. Tabasco, Piri Piri)
→ trägt oft erst im 2. Jahr richtig viele Früchte. - Capsicum pubescens (Rocotos)
→ robust, langlebig (können 10+ Jahre alt werden!), lohnen sich besonders.
Weniger geeignet:
- Capsicum annuum (z. B. Jalapeño, Cayenne, Paprika, Peperoni)
→ wachsen schnell und bringen im ersten Jahr bereits reichlich Ertrag.
→ Überwintern ist möglich, lohnt sich aber meist nicht, da neue Pflanzen schnell groß werden. - Capsicum baccatum (z. B. Lemon Drop, Aji Cristal)
→ ebenfalls eher einjährig im Anbau, Saatgut ist leicht verfügbar.
Herausforderungen beim Überwintern
- Lichtmangel im Winter: Viele Pflanzen vergeilen oder schwächeln.
- Schädlingsbefall: Besonders Spinnmilben und Blattläuse lieben das trockene Raumklima.
- Platzbedarf: Mehrere große Töpfe im Winterquartier sind nicht immer praktisch.
Unsere Meinung
- Überwintern lohnt sich vor allem bei langsamen wachsenden und seltenen Sorten (C.chinense, C.frutescens, C.pubescens oder Wildsorten).
- Für die gängigen Annuum-Sorten ist es oft einfacher, im Frühjahr frisch auszusäen.
- Wer Platz, Geduld und gute Lichtverhältnisse hat, kann aber jede Sorte versuchen zu überwintern – die Freude über eine „alte Bekannte“ im Frühling ist groß.
Infos, wie man richtig überwintert findet ihr hier in unserem Blog.