Echte Wasabi-Pflanze im Garten?
Überrascht waren wir, als wir eine Wasabi-Pflanze in einem Gartenmarkt fanden. Leider stand nur noch ein Exemplar davon im Regal, das ziemlich traurig aussah. Das haben wir dann aber trotzdem mal mitgenommen.
Der Informations-Einstecker preist die Wasabi-Pflanze als „schärfer als europäischer Meerrettich“ an. Die „milderen Blätter und Blattstiele“ sollen sich auch für Salate eignen. Für Paste soll man „ein Stück von der scharfen Wurzel abbrechen und reiben“. Ob sich die Pflanze dann noch wie angegeben „ideal als mehrjährige Kübelpflanze“ eignet, wagen wir mal zu bezweifeln. Ausprobieren konnten wirs leider nicht, da die Pflanze an ihrem empfohlenem halbschattigen, feucht gehaltenen Standort einfach verschwand. Sollten wir noch einmal auf Wasabi-Pflanzen stoßen, werden wir aus Neugier einen neuen Anlauf nehmen.
Und nun war es auch schon so weit. Unser Lieferant für frischen Wasabi bietet auch Wasabi-Pflanzen an. Um unsere Neugierde zu stillen, haben wir uns sogleich zwei Exemplare mitschicken lassen. Das untensteheden Bild zeigt, wie die Wasabi-Pflanze bei uns ankam.
Die Versandverpackung machte einen einwandfreien Eindruck und die Wasabi-Pflanze waren unbeschädigt. Nun hieß es noch einmal, sich mit der Wasabi-Pflanzen-Pflege intensiv auseinander zu setzen. Aufgrund des natürlichen Wachstumsgebietes der Pflanze empfiehlt der Lieferant einen Platz mit milden Temperaturen und wenig Sonneneinstrahlung. Die Pflanzen mögen es schön feucht, so dass wir einen Platz in unserer Büroküche gewählt haben. Bis jetzt haben wir die Pflanzen täglich feucht gehalten und sie wachsen und gedeihen, wie das untere Bild zeigt.
Es heißt, es kann bis zu zwei Jahre dauern, bis die Wasabi-Wurzel eine angemessene, gut essbare Größe erreicht hat. Geduld ist also gefragt. Wir halten euch auf dem Laufenden! Bis dahin findet ihr unten einen Bericht unseres Pepeprworld-Lesers mit Wasabi im Container .
Für die Wasabi-Versorgung in der Küche freuen wir uns derweil, dass wir dir jetzt schon (und nicht erst in zwei Jahren) Wasabi-Pulver und frischen Wasabi anbieten können.
Erfahrungen unserer Pepperworld Leser mit einer Wasabi-Pflanze
Pepperworld-Leser Mario Braun berichtet von seinen guten Erfahrungen mit Wasabi im Container:
Es war Mitte Februar als ich in einem Holzfachmarkt die Wasabipflanze und auch einen Baumchili aufstöberte und kaufte.
Beide habe ich dann vorläufig im kühlen Schlafzimmer gehalten, was jedoch aufgrund der sehr tiefen Temperaturen länger als geplant dauerte. ich hatte erst anfang Mai die Möglichkeit die nur wenig gewachsenen Pflanzen draußen im Garten zu halten. Dieses hat der Baumchili nicht verkraftet, aber der Wasabi, den ich in einen großen Kübel gesetzt hatte. Die dafür benötigte Erde war einfache Pflanzerde aus dem Baumarkt, welche aber mit ordentlich Rinderdung durchgemischt habe, weitere Düngungen erfolgen bis jetzt nicht.
Die ersten Tage wurde die Pflanze normal gewässert, mussten jedoch feststellen, dass sie keine direkte Sonne verträgt und die Blätter hängen lies. da war es nun an der Zeit, nach zu forschen wo Wasabi beheimatet ist und aufwächst, und es wurde klar, dass diese Haltung geändert werden musste. Also stellten wir den großen Kübel an einen schattigen Ort und die tägliche Wasserzufuhr wurde auf ca. 5 l täglich erhöht. Von dem Zeitpunkt an konnte ich fast täglich sehen wie die Pflanze sich entwickelt. Auf den Aufnahmen (die ersten haben noch keinen Datumsaufdruck) können Sie sehen, wie das Blattwerk sich ausbreitet und auch in die Höhe wächst. Jetzt blüht sie auch. Die Aufnahme von heute ist im Anhang (rechts auf dem
Blatt liegt zum Größenvergleich eine 1-Euro-Münze).
Probieren, konnte ich noch nichts, außer den kleinen Blättern, aber da fehlt halt noch das Aroma und die Schärfe. Ich warte jetzt darauf, dass sich am Pflanzansatz die Wurzelausleger, wie in Ihrem Beitrag zu sehen ist, bilden, denn das sind ja die eigentlichen Wurzeln.
Hier noch weitere Aufnahmen einer Wasabirauke, die ich in einem Gartencenter gefunden habe. Da merkt man beim Verzehr der Blätter und Blüten schon richtig die Schärfe und das feine Aroma wie es bei der Wasabiwurzel sein soll, bin mal gespannt, was draus wird…
Kleines Update von Mario Braun:
„Bei meinen letzten Ausführungen über die Wasabipflanze habe ich einen Absatz übersehen, denn es ist zwar ein Anbau unter bestimmten Voraussetzungen möglich, was hier ja auch schon beschrieben wurde. Jedoch ist die ursprüngliche Wildform , wie sie in den kühlen Bergwäldern Japans vorkommt, kaum kultivierbar, da sie nur auf nährreichem Boden an fließenden Bächen und Flüssen gedeihen kann. Bei den hiesigen Pflanzen, die wir käuflich erwerben und auch kultivieren und anbauen können handelt es sich um die Sorte „Matsum“.
Bei meiner Pflanze, die immer noch in der Blüte steht, hat sich noch nicht viel getan, es wäre jedoch schön zu wissen, ob von den Blüten her auch Samen ensteht, denn der Wasabirauke wird nachgesagt, dass sie selbstständig Samen entwickelt und sich somit vermehrt. Um festzustellen, ob sich bei meiner Wasabi Wurzeln bilden, müsste ich diese aus dem Kübel holen, aber damit warte ich noch, denn auf einem der beigefügten Bildern sind zwar kleine Ansätze zu sehen, aber ob es wirklich Ausleger sind wird sich noch heruasstellen…
Noch ein paar Worte zur Rauke:
Diese winterharte Pflanze verfügt über einen hohen Anteil an Senfölen und wirkt nebenbei antibakteriel. Beim Verzehr der Blätter und besonders der Blüten ist klar erkennbar, dass es sich um Wasabi handelt, denn die bekanntlich relativ gute Schärfe weist darauf hin,(ich habe beides schon in Salaten probiert), für einen Liebhaber der asiatischen Küche ein Muss.“
Ursprünglicher Text und Bild von Harald Zoschke – aktualisiert im Februar 2015
8 Comments
Renate Schübel
Hallo, habe ebenfals im Baumarkt eine Wasabipflanze gekauft. Jetzt bin ich über das dargestellte froh und werde sie auch in einen Container pflanzen. eigentlich wollte ich sie auspflanzen, das lasse ich. Mal sehen, was bei mir wird. Danke, Renate
smilla
meine Pflanze hat den Winter überlebt im Kräuterbeet.
Reinhold G.
Hallo, ich habe letztes Jahr bei Pepperworld zwei Wasabiwurzel erhalten.
Voller Stolz und Freude preiste ich die frisch geriebene Wurzel vor meinen Gästen als frischen echten Wasabi mit unvergleichlichen Geschmack und Schärfe an.
Jedoch alle meine Besucher -auch Asiatische Gäste- einschließlich ich, waren davon leider nicht so begeistert wie einsuggeriert angenommen.
Wir empfanden das aus der frischen Wurzel zubereitete Wasabi (gerieben mit der richtig guten mitbestellten Stahlreibe) als kaum scharf, nicht besonders schmackhaft, und mit leicht seifigen Beigeschmack.
In der Schärfe zu normalen Meerrettich lagen hier Welten dazwischen.
Die zweite Wurzel pflanzte ich enttäuscht -jedoch aus experimentierspaß mit exotischen Pflanzen- in einen Topf (ca, 32 cm Durchmesser) mit normaler Erde und stellte sie schattig in einen unbedeutenden Teil meines Gartens. Vernachlässig gegossen, mehr an Pflege hat sie nicht abbekommen,- auch die Erde trocknete manchmal auch.
Zur Überwinterung bekam sie einen relativ dunklen Fleck im Gartenschuppen mit nur einen Fenster ab. Gegossen wurde sie hier ca. alle 6 Wochen. Zu meiner Verwunderung sind daraus zwei dicht aneinander gewachsene Pflanzen geworden, die letztlich auch noch Blüten bekamen die jedoch keine Samen bildeten.
Jetzt ende April stellte ich sie wieder im Garten, diesmal in einen halbschattigen etwas unterdachten Teilabschnitt. Ihnen geht es trotz nochmal auftretenden Schneefall gut, und sind im gesamten nicht ganz so groß wie die auf den Foto von Mario Braun.
Probiert habe ich meine selbst aufgezogen Wasabipflanzen noch nicht,- den Hoffnung auf Geschmack- oder Schärfeveränderung fehlt mir.
Fazit für mich: nur eine robust gezüchtet Kulturpflanze, bei der leider wie bei vielen anderen Kräuter, Obst oder Gemüsesorten auch, gute Eigenschaften und Geschmack verloren ging.
Schade
Becker
Hallo, ich habe heute gerade eine Wasabi Pflanzen angekommen von eine Privat Veräufer auf ebay.
Die Blätte sind nicht gut, fehlt sie sich und auf dem Blätte haben so viel schwarze Locken.
Bitte helfen Sie mir, soll ich die Kranken Blätte abschneiden ?
MFG
Becker
Silke
Meine wasabi pflanze steht im Gewächshaus, nicht beheizt, den ganzen Winter ohne Wasser, ich fange jetzt an zu GIEßEN. SIE IST GUT GEWACHSEN, HAT GANZ VIELE BLÜTEN, jetzt frag ich mich, ab wann kann ich die erste Ernte versuchen
Bodo Muri
Wasabi !!! Ich bin Aikido Sensei und natürlich Japan Fan und Sushi mit Wasabi liebe ich über alles ! Vor 3 Jahren hatte ich in Deutschland eine Wasabi Pflanze gekauft und in der Schweiz in meinen Garten gepflanzt und im 1. Jahr war schon zu sehen, es gefällt der Pflanze. Ich habe Morgensonne bis ca 14-15 Uhr und etwas lehmigen Boden. Im 2. Jahr kam die Pflanze trotz hartem Winter wieder und dieses Jahr ist diese schon wunderbar gross und blüht in voller Pracht. Ich denke ab nächstem Jahr werde ich mal die erste Ernte probieren ….
Andi-San
Noch ein kleiner Hinweis: beim (echten) Wasabi wird nicht die Wurzel verarbeitet wie beim Meerrettich. Es wird der Stamm der Pflanze verwendet. Je nach Qualität der Wasabipaste kann man auch Blätter und deren Stiele verarbeitet, die auch eine gewisse Schärfe aufweisen. Im Handel findet man ja fast immer das Wasabi-Ersatzprodukt Seiyo Wasabi, das aus einer Mischung von billigem Meerrettich, verschiedenen Senfprodukten und allerlei Lebensmittelfarben gewonnen wird. In Deutschland kann man davon ausgehen, nie echten Wasabi zum Sushi zu bekommen. In Japan soll auch 99% der Ersatz-Wasabi sein.
Echter Wasabi -nicht als Zierpflanze- ist sehr schwer anzubauen. Man sollte sich über die verschiedenen Sorten informieren (Daruma und Mazuma sind Favoriten, andere sind: Takai, Medeka, Shimane) und per Samen (später evtl. über Pflanzenteilung) selbst ziehen. Ich empfehle Auspflanzen an einem schattigen, feuchten und geschützten Bachlauf.
Wasabi frühestens nach 18-24 Monaten geerntet werden. Ist der liegende oder aufrechtwachsende Stamm etwa fingerdick, kann geerntet werden. Allerdings darf man nur einen Teil der Pflanze ernten. Also nicht die ganze Pflanze herausrupfen! Man soll sowieso nur so viel ernten, wie man gerade braucht: Wasabi oxidiert schnell (ein paar Tage Kühlschrank geht aber (am Besten Paste erst vor Gebrauch herstellen). Der Rest der Pflanze kann sich so erholen und weiterwachsen, sollte im Winter aber mit Reisig o.ä. abgedeckt werden.
Heidi
Meine Wasabipflanze hat jetzt den zweiten Winter draußen nicht nur locker überlebt, sondern sieht auch im Winter viel besser aus, als im Sommer. Sie wächst im Topf im schattigen Hof und blüht jetzt im Februar zum ersten Mal. Im Sommer läßt sie gern die Blätter hängen, erholt sich aber gut sobald es kühler wird. Sie bekommt im Sommer jeden Tag einen Schuss Wasser und im Winter lasse ich sie ganz in Ruhe. Ein Bild hab ich gerade nicht, aber sie sieht zur Zeit genauso aus wie die blühende Pflanze ganz oben auf dem Bild.