Hauptgruppe: C. annuum
Farbe unreif/reif: grün/rot, gelb oder lila
Fruchtlänge, Durchmesser: ca. 120-150, 100-120 mm
Schärfegrad (0-10): 0
Herkunft: Europa, USA
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Gemüsepaprika – die mildeste aller Capsicum-Sorten – trotzdem ein Verwandter der kleinen scharfen Chilis. Paprikaschoten enthalten jedoch – weil gezielt so gezüchtet – so gut wie kein Capsaicin (keine Regel ohne Ausnahme: Die US-Sorte MexiBell überrascht den ahnungslosen Esser durch interessante Schärfe). Wegen ihrer Glockenform heißt Paprika im anglo-amerikanischen Sprachraum „Bell Pepper“. Die meist mehrstämmige Pflanze wird etwa 75 cm hoch und bekommt kleine weiße Blüten. Die mittelgrünen Blätter laufen spitz zu und werden etwa 8 cm lang und 4 cm breit. Die blockförmigen, zunächst grünen Früchte haben je nach Sorte drei bis vier Kammern und werden mit der Reife rot; es gibt jedoch auch Züchtungen, die gelb, orange oder violett abreifen oder schlichtweg auch im quasi-reifen Zustand lange grün bleiben. Die Früchte kennt jeder; sie sind dickfleischig und saftig; je nach Sorte werden sie 10 bis 18 cm lang und bekommen einen Durchmesser bis zu 10 cm.
Kulinarische Tipps Gemüsepaprika
Paprika ist eine wichtige Zutat für viele ungarische Gerichte, zum Beispiel Gulasch und Paprikasch. Aber auch aus deutschen Küchen ist frischer Papkrika schon seit Jahrzehnten nicht mehr wegzudenken; man verwendet ihn zum Füllen, für Gemüsepfannen und Rohkostsalate oder „einfach so“ als vitaminreichen Snack zum Knabbern. Die Schoten enthalten viel Vitamin C; der rote Paprika zusätzlich das gesunde Carotin. Leider gibt es auch Sorten, bei denen nicht nur das Capsaicin, sondern auch der Geschmack weggezüchtet wurde; probieren Sie deshalb ruhig verschiedene Einkaufsquellen. Auf Wochenmärkten großer Städte erhält man an türkischen Gemüseständen oft schmackhafte Varianten. Aufgrund ihrer dickfleischigen Konsistenz lassen sich Paprika nicht auf natürliche Weise, sondern nur künstlich trocknen; sie eignen sich aber bestens zum Einfrieren. Hierzu schneidet man sie am besten in Streifen und entfernt Scheidewände und Samen. Das in jedem Lebensmittelgeschäft erhältliche Paprikapulver besteht aus künstlich getrocknetem, gemahlenem Paprika, hierfür werden spezielle spitzschotige Sorten verwendet, wie sie in Ungarn angebaut werden und wenig mit den bei uns bekantten dickfleischigen Gemüsepaprika zu tun haben.
Anbau-Anmerkungen
Das Keimen früher Sorten soll laut Saatanbieter nach 10 bis 21 Tagen erfolgen, bis zur Reife werden 60 bis 65 Tage genannt; andere Paprikasorten brauchen bis zu 90 Tage zur Reife. Die Pflanzen sollten einen Abstand von mindestens 45 cm und einen Reihenabstand von 60 cm bekommen. Wie andere Peppers wachsen auch Paprikapflanzen gut in Blumenerde, lieben aber auch sandigen Lehmboden mit guter Drainage. Wegen der saftigen Früchte bei hohem Ertrag sollte man reichlich düngen und wässern. Und da die Schoten groß und schwer werden, sollten Sie der Pflanze rechtzeitig mit Stützen (z. B. Bambusstäben) helfen; in Gewächshäusern ist das Aufleiten an Schnüren üblich. Falls erforderlich, sorgen Sie – besonders bei Windgefahr im Freiland – mit etwas Schnur für zusätzlichen Halt. Sorten, die in reifem Zustand rot oder orange werden, können Sie auch in grünem Zustand ernten; voll ausgereift sind sie aber nicht nur eine Augenweide, sondern auch wesentlich süßer, vitaminreicher und schmackhafter. Achten Sie beim Paprika-Saatkauf darauf, daß es auch Sorten gibt, die nur für den geheizten Anbau im Treibhaus bestimmt sind, zum Beispiel Spirit F1 von Juliwa.