USA-Südwesten: Ein kulinarischer Road Trip Teil 3
Im September 2012 führte uns ein vierwöchiger Road Trip quer durch den Südwesten der USA: Texas, New Mexico, Arizona, Kalifornien und Nevada. Über die kulinarischen Erlebnisse und Interessante aus dem USA-Südwesten berichtet unsere kleine Beitragsserie. Hier kommt…
Teil 3: Nicht Chili, nicht Barbecue, aber irgendwie interessant
In Teil 1 berichten wir Chilis und pikante Küche, und in Teil 2 über alles, was unterwegs mit Barbecue zu tun hatte. Hier nun all jenes Kulinarisches, das weder in die eine oder andere Kategorie passt, wir Ihnen aber trotzdem nicht vorenthalten wollten…
Texas
Und die Suppe des Tages ist…
Das ist doch mal ’ne anständige Tagessuppe: Gesehen vor der Bat Bar in der 6th Street in Austin, der am Abend wohl interessantesten Straße der Stadt mit vielen Musik-Clubs und Bars.
Gehaltvolle „Tagessuppe“ in Austin
Shampoo für Hotheads
OK, mal nichts zu essen, aber lecker klingts trotzdem: Dieses Shampoo, das wir in einem Drogeriemarkt in San Antonio entdeckt haben, enthält Chili und Rosmarin. Wären die Flaschen nicht so riesig gewesen, hätten wir eine mitgenommen…
Für Hot Heads: Chili-Shampoo
Für Hot Heads: Chili-Shampoo
Texas ist wieder im Ölgeschäft
Der Westen von Texas bietet dem Besucher viele Interessantes, weit mehr als etwa die bekannte deutsche Wurst- und Bier-Kultur in Fredericksburg oder New Braunfels. Das liebliche hügelige Hill Country überraschte uns „in the middle of nowhere“ mit einer Oliven-Plantage. Im repräsentativen Produktions- und Verkaufsgebäude befindet sich auch ein großzügiger Probierraum, und als ausgesprochene Olivenöl-Fans waren wir begeistert, was für hervorragende Öle hier produziert werden. Kein Wunder, dass diese auch schon diverse Auszeichnungen erhielten. Die Preisgestatung ist ähnlich wie bei sehr hochwertigen Olivenölen in Italien. Darauf können die Texaner wirklich stolz sein.
Nachwuchs: Oliven-Plantage mit Jungbäumen
Olivenöl-Produktions- und Verkaufsgebäude mit Probier-Theke
Preisgekrönte Olivenöle, made in Texas!
Die „Texas Hill Country Olive Co.“ liegt am Rand des Örtchens Dripping Springs, keine Autostunde von Austin entfernt.
Chuckwagons, die Kochmobile der Pioniere
Auf unserem Weg westwärts von Fredericksburg Richtung Arizona stießen wir auf eine Ansammlung von Chuckwagons, dem Kochmobil der Pioniere. So ein Wagen hatte alles, was der Koch brauchte, um für Cowboys oder im Treck ziehende Siedler-Familien Mahlzeiten zubereiten zu können: Einen ausklappbaren Arbeitstisch, Vorräte, Utensilien und als wichtigstes Koch- und Backgerät mindestens einen Dutch Oven. Danke an die netten Leute von Yee Haw Ranch Outfitters, deren Chuck Wagons wir fotografieren durften.
Chuckwagon… hier kocht der Chef
Bei Yee Haw Ranch Outfitters bekamen wir auf unserem Road auch die ersten Longhorns zu sehen, wenn auch nur als hervorragend gemachtes Präparat.
Der Name ist Programm: Texas Longhorn
Diese eindrucksvolle Rinderrasse ist vermutlich die (unbeabsichtigte) Kreuzung zwischen spanischen und englischen Rindern zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Die langen Hörner, die bis zu 2m umspannen können, entwickelten sich wegen der Dornen und Büsche des Wilden Westens, durch die sie sich kämpfen mussten. Im 19. Jahrhundert war das Longhorn noch das klassische Rind, das die Cowboys einfingen und auf langen Trails zur Eisenbahn Richtung Chicago brachten. Um 1920 war es fast ausgestorben, komerziell ersetzt durch Züchtungen mit mehr Fleisch. Heute halten sich texanische Rancher Longhorns meist nur noch als Hobby, und sie sind sogar schwer zu finden. Auf vielen Ranches entdeckten wir stattdessen Ziegen!
New Mexico
In der Tat mussten erst nach New Mexico kommen, bis wir lebendige Longhorns zu Gesicht bekamen, dafür aber auch gleich eine komplette Familie mit Kalb. Das phantastische New mexico Heritage Museum in las Cruces betreibt eine Ranch, auf der alle möglichen Rinderrassen gehalten werden.
Texas Longhorns auf der Ranch des New Mexico Heritage Museums
Hier noch ein Prachtkerl. Im Hintergrund die herrlichen Organpipe Mountains (ein wichtiges Orientierungsmerkmal, wenn man in Las Cruces unterwegs ist).
Longhorn, im Hintergrund die Organpipe Mountains
Arizona
Ring frei in Tucson
In Tuscon haben wir uns für ein paar nette Tage mit unseren langjährigen Freunden Dave „Pope of Peppers“ DeWitt und seiner Frau Mary Jane getroffen. Oft sind es die kleinen Sachen, die im Leben Freude machen: Dave schenkte mir einen Flaschenöffner-Ring, und da wir zusammen das eine oder andere Bierchen getrunken haben, erwies sich der Ring gleich als äußerst praktisch. Schmuck kann so nützlich sein!
Praktisch und immer dabei: Der Flaschenöffner-Ring
In Teil 1 haben wir über die leckere Quesadilla im „Tohono Chul Garden Bistro“ in Tucson berichtet. Zur Quesadilla schmeckt eine regionale Getränkespezialität, eine frisch zubereitete Limonade aus Prickly Pears, den hier überall reichlich vorhandenen Kaktusfrüchten. Die krasse Farbe ist nicht etwa künstlich, sondern stammt von diesen Früchten! Den Prickly Pear Sirup Sirup gibts auch zu kaufen, sodass man krass gefärbte Cocktails zuhause kredenzen kann.
Prickly-Pear-Limonade, die krasse Farbe stammt von den Kaktusfrüchten
Kalifornien
San Francisco (Kalifornien)
Hamburger und Hot Dogs kennt so ziemlich jeder, aber die „Amis“ haben noch einen weiteren Fast Food Snack, den Corn Dog. Der hat es allerdings noch nicht so richtig zu uns geschafft. Besonders im Süden der USA ist er sehr beliebt. Corn ist natürlich Mais, und „Dog“ bezieht sich auf Hot Dog, der häufigsten Verwendung von Würstchen in den USA. Die Herstellung ist einfach: Ein Würstchen kommt auf einen Spieß, wird in Maisteig getaucht und dann ein paar Minuten frittiert, sodass der Snack am Stiel eine knusprige Hülle bekommt. So ein Corn Dog kleckert nicht, und man kann ihn auch im Stehen oder sogar beim Gehen essen. Hier eine Imbissbude in San Farncisco, an der es die berühmte Clam Chowder (sämige Muschelsuppe), Chili con Carne, und aben Corn Dogs gibt.
Imbissbude mit Chili con Carne und Corn Dogs
Und so sehen sie aus, die Würstchen am Stiel. Ein originelles Finger Food, bei dem die Finger schön sauber bleiben!
Corn Dogs — Würstchen-Lollis im Maisteig
Natürlich kann man Corn Dogs bei uns auch zuhause selber machen. Da die Originalgröße ziemlich üppig ist, haben wir uns überlegt, Mini-Würstchen zu verwenden — ein toller Party-Snack! Und wir wären nicht Pepperworld, wenn wir die Hündchen nicht ein wenig „aufpeppern“ würden. Hier unser Rezept.
Und hier noch ein paar Beweise, dass die verrücktesten Dinge nach wie vor in Kalifornien zu finden sind. Für die Radl-Tour durch Napa Valley empfiehlt sich diese praktische Flaschen-Halterung.
Trinken auf Rädern
Also, wir lieben Schokolade, und wir mögen Beef Jerky, das würzige getrocknete Rindfleisch der Cowboy-Pioniere. Aber beides zusammen… wir konnten uns nicht überwinden, mehr als 4 Dollar für den 2Beef JerkyMilk Chocolate Bar“ abzudrücken! Wir hatten schon mal eine Schokolade probiert, die mit knusprigen Bacon-Stückchen durchsetzt war. Geschmacklich auch etwas gewöhnungsbedürftig, hatte aber wenigstens einen interessanten Crunch. Der dürfte beim flexiblen Beef Jerky wohl fehlen.
Die Schoki mit Hickory-geräuchterten Mandeln hat uns da schon mehr angelacht und auf eine Idee gebracht: Gelegentlich mal ein Drahtkörbchen mit Mandeln kurz mit in den Smoker stellen. Entweder einfach so als Snack, oder eben in einer Schokolade. Wir werdens probieren und berichten…
Schokolade für Carnivoren: Mit Beef Jerky (Trockenfleisch)
Gerade zu Halloween macht sich auch diese Muffin-Form mit kleinen Särgen recht fein, die wir in San Francisco in einem Küchenshop entdeckt haben. Im Web findet man eine ganze Reihe Anbieter dafür, wenn man nach dessert shell pan coffin sucht, oder nach wilton halloween (der Hersteller hat auch noch andere interessante Formen. Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten. 😉
Zu Halloween: Formen für Schokosärge und Muffins.
So Leute, das wars mal wieder. Noch nicht genug gelesen? in Teil 1 dreht sich alles um Chilis und pikante Küche, in Teil 2 um Barbecue. Und hier gehts zum USA Road Trip Hauptmenü.