
Stängelbrand ist eine oft unterschätzte, aber gefährliche Pflanzenkrankheit, die auch bei Chilipflanzen auftreten kann. Sie führt zu Schäden am Stängel und kann – wenn nicht rechtzeitig erkannt – zum Absterben der Pflanze führen.
Was ist Stängelbrand?
Stängelbrand bezeichnet eine Erkrankung, bei der das Gewebe im Bereich des Stängels – meist nahe der Erdoberfläche – verfärbt, eingeschnürt und schließlich zerstört wird. Es handelt sich oft um eine Infektion mit pilzlichen Erregern wie Phytophthora, Pythium, Rhizoctonia oder Fusarium, die unter feuchten und warmen Bedingungen ideale Wachstumsbedingungen finden.
Typische Symptome
- Dunkle bis schwarze Verfärbung am Stängelgrund
- Einschnürungen des Stängels – die Pflanze sieht dort wie „abgebunden“ aus
- Vertrocknete, schlaffe Blätter, obwohl der Boden feucht ist
- Welkende Pflanze, oft beginnend von unten nach oben
- Im fortgeschrittenen Stadium Totalausfall der Pflanze
Ursachen
- Staunässe und dauerhaft nasser Boden
- Verdichtete Erde ohne ausreichende Belüftung der Wurzeln
- Hohe Luftfeuchtigkeit und zu wenig Luftzirkulation
- Infiziertes Substrat oder Saatgut
- Zu tiefer Stand der Pflanze, wodurch der Stängelbereich ständig feucht bleibt
Bekannte Erreger
- Phytophthora capsici – besonders bei Paprika- und Chilianbau gefürchtet
- Pythium spp. – oft bei Jungpflanzen und Keimlingen
- Fusarium oxysporum – kann auch ältere Pflanzen befallen
- Rhizoctonia solani – typischer Verursacher von Stängel- und Wurzelfäule
Vorbeugung
- Gut durchlässiges Substrat verwenden, um Staunässe zu vermeiden.
- Mäßig gießen – lieber seltener, dafür gründlich, und Staunässe verhindern.
- Luftzirkulation verbessern – nicht zu dicht pflanzen.
- Gesundes Saatgut und steriles Pflanzsubstrat nutzen.
- Pflanzenstängel nicht ständig befeuchten – beim Gießen direkt an den Wurzelbereich zielen.
- Jungpflanzen nicht zu tief einsetzen, damit der Stängelgrund trocken bleibt.
Was tun im Befallsfall?
- Befallene Pflanzen entfernen, um eine Ausbreitung zu verhindern.
- Topf und Erde entsorgen oder desinfizieren – Pilzsporen können überdauern.
- Keine befallenen Pflanzenteile auf den Kompost geben.
- Anbaufläche für einige Jahre wechseln (Fruchtfolge beachten).
Stängelbrand bei Chilis ist zwar gefährlich, lässt sich aber durch vorbeugende Maßnahmen gut vermeiden. Der wichtigste Schutz ist ein gesundes Wurzelsystem in lockerer, durchlässiger Erde und ein trocken gehaltener Stängelbereich. Wer diese Punkte beachtet, kann seine Chilipflanzen vor diesem heimtückischen Problem bewahren.