Chili Gewächshaus: Automatische Gewächshaus-Bewässerung

Chili Gewächshaus zur Saisonverlängerung – Gewächshaus-Bewässerung

Automatische Bewässerung

Am besten ist es natürlich, wenn man sich die Zeit nehmen kann, regelmäßig selbst nach den Pflanzen zu schauen und bei Bedarf zu gießen. Was aber, wenn die Zeit fehlt oder wenn man mal ein paar Tage oder Wochen unterwegs ist? Ein einziger richtig heißer Tag kann schon ausreichen, den mühevoll aufgepeppelten Pflanzen den Garaus zu machen.

Die Lösung: Automatische Bewässerung mit einem Tröpfchenbewässerungssystem. Im Gegensatz zum manuellen Gießen oder Beregnungsanlagen kann das Wasser damit genau dosiert und direkt an die Pflanze gebracht werden. Das spart nicht nur Wasser, sondern verhindert auch unnötige Feuchtigkeit auf den Pflanzen. So wird Pilzbefall und unnötiger Einsatz von Fungiziden vermieden.

In Gartencentern und Versandhäusern gibt es dafür eine ganze Reihe von Systemen, die baukastenmäßig zusammengestellt werden können.

Lösung 1: „Low-Tech“

Eine Firma in Wangen/Allgäu bietet ein verblüffend einfaches „Low-Tech“-System an – Ventile mit Quellholz in der Erde regeln den Wasserzulauf in Abhängigkeit von der Erdfeuchte. Das fanden wir interessant genug, um es in unserem Gewächshaus zu installieren. Und es hatte sich auch ganz gut bewährt. Nach weiteren „Erfahrungen“ mit diesem Anbieter hält sich unsere Begeisterung für diese Firma jedoch inzwischen in Grenzen, sodass wir uns nach einem anderen System umschauen und unseren ausführlichen Erfahrungsbericht zu diesem Bewässerungssystem entfernt haben (bitte auch keine Fragen dazu). Zum Glück gibts eine ganze Reihe interessanter Alternativen.

Lösung 2: Bewässerungskegel BLUMAT

Sobald die letzten Quellholz-Ventile von Beckmann aufgebraucht sind, werden wir uns nach einer Bewässerungs-Alternative umsehen. Schon im vergangenen Jahr haben uns diese Bewässerungskegel von Blumat für einzelne Töpfe gute Dienste geleistet:

 

Herzstück ist ein poröser Tonkegel, der über einen Schlauch Wasser aus einem Gefäß ansaugt und an die Erde abgibt. Da das Gefäß tiefer stehen muss, ist der Aufwand fürs Höherstellen des Gefäßes zwecks Druckgefälle nicht notwendig. Die maximale Wasserabgabe beträgt 130 ml pro 24 Stunden. Bei höherem Wasserbedarf (z. B. mehrere Chili-Pflanzen pro Container) wären also ggf. mehrere Kegel pro Gefäß einzusetzen.

Von Blumat gibts inzwischen ein komplettes System, das sich individuell zusammenstellen lässt – siehe Information beim Anbieter hier und hier.

Wir werden mal ein wenig experimentieren und dann darüber berichten. Auch weitere Bewässerungssysteme werden wir unter die Lupe nehmen.

Blumat Anwender-Bericht

Pepperworld-Fan Christian Rath hat in seinem Gewächshaus bereits Blumat-Bewässerung im Einsatz. Er schreibt:

Hallo zusammen, bin aus Österreich und will mal meinen Senf zum Thema Bewässerung für Chilies, Basilikum und Tomaten dazuabgeben! Bin vor einigen Jahren auf Eure Seite gestoßen, da ich eine Bewässerung für mein Gärtchen suchte das ohne feste Wasserleitung auch funktioniert!
Habe mich dann durch die Berichte von Beta 8 gelesen und diese dann bei Beckman gekauft. Hat wie beschrieben super geklappt, nur jetzt sind die Quellhölzer hinüber und der Versand von 20 Stück aus Deutschland war mir dann zu teuer und so rüstete ich auf Blumat Tropf um.

Zum Blumat Topf kurz und bündig:
Funktioniert super, habe sieben Reihen mit bis zu sieben Verteilertropfern (VT) installiert. Wasser kommt von einer 300 Liter Regentonne, die ca 1m Höher steht als die Tropfer.

Mitunter kommt es zu Problemen, wenn die (nur mit Verteilertropfen) Tonkegel der Reihe niedriger steht als der letzte VT, gerade im Moment wo nur etwas Wasser gebraucht wird, es tropfen dann meist nur die ersten VT und die letzten fast gar nicht!

Zwei Problemchen: Mir kommt so vor, als ob manche VTs im eingedrehten Zustand extrem schnell tropfen und wenn man nur mit einer Regentonne (niedriger Höhenunterschied/weniger Druck) bewässert, kann es vorkommen das den anderen VTs das Wasser fehlt! Dies passiert jedoch nur, wenn man eine Reihe mit einem Kegel und mehreren VT verbindet. Ich tausche dann meist die schnell trofpenden VT gegen andere aus und lege sie zur Seite (man kann ja, wenn man genug schnelltropfende VT besammen hat, eine Reihe aus diesen bilden). Oder man nimmt eben nur kürzere Reihen mit max 3 oder 4 Topfern – müsste auch gehen!

Fazit: Habe die Anlage jetzt seit 40 Tagen in Betrieb und bin jetzt nach der Lernphase sehr zufrieden. Zu Beginn mussten Tropfer gegen andere getauscht werden, manche auch nachjustiert, aber jetzt läufts prima

Nun zu den Details…
Ich verwende hier einen Hochtank, ca 75 cm höher als die Bewässerung. Mit Schläuchen reduziere ich auf 16 mm Pipelife Tropferrohr mit Filter.

Je nach Abzweigung stecke ich in die 16 mm Leitung einen Microrohranschluss. Mit Microtropferleitung von Gardena oder Pipelife gehe ich weiter ins Blumat System, welches sich problemlos damit zusammstecken lässt, 5 mm in 8 mm Schlauch (ist auch dicht ohne Reduzierungstücke ). Durchmesser klein dann groß ist falsch aber funktioniert auch.

Hier sieht man die 3 Tonkegel. Jeder dieser Kegel regelt ca 6 Verteilertropfer, durch den geringen Höhenunterschied zum Hochtank kanns da vielleicht schon mal Probleme mit dem Druck und der gleichmässigen Bewässerung kommen, man kriegts aber irgenwie in Griff. In der Natur ist auch nicht alles glecihmässig befeuchtet…

Hier sieht man schön die 3 Blumat Tropfer jeder regelt bis zu sechs VT. Leider hab ich auf zu engem Raum gepflanzt oder schlichtweg zu viele Chilies genommen. Bis heute bin ich zufrieden; wenns die nächsten Jahre keine Probleme mehr gibt bleibe ich dabei! Meine Tomaten gedeien ebenfalls mit den Blumat-Tropfern.

Ach so, als Endtropfer verwendete ich die gleichen Verteilertropfer nur verknotete ich den Silikon Verbindungsschlauch am Ende einer Reihe geht auch!
Ein paar Wochen später schickte Christian noch ein kleines Update:

Blumat Tropf ist ein ideales Bewässerungssystem jedoch mit Schwächen.

Punkt 1: Bei den momentanen Temperaturen und Hochtanks, neigt das Tankwasser zur Veralgung, dem ich mit einem Filter entgegenwirke. Aber genauso bilden sich Algenpartikel in den Mikroschläuchen und an den Gewinden der Verteilertropfer die nach und nach Verstopfen. Das ist sicher ein Problem das aus dem niedrigen Druck resultiert.

Punkt 2: Kommen die Verteilertropfer auf erdigem Boden mit Spritzwasser, Regen, manuelles Gießen, usw. in Berührung, verklebt auch dieses die Tropfer.

Beide Probleme habe ich nur bei den Tomaten, nicht aber bei den Chilies, die komplett von allen Seiten wettergeschützt sind. Und eine Verklebung der Verteilertropfer durch Algenbildung kann ich hier auch nicht festellen, da die Schläuche nicht von der Sonne aufgeheizt werden.

Meine Gegenmassnahme: Ich versuche an den Verteilertropfer den Durchlass etwas zu erhöhen und das Gewinde am schwarzen Tropfer etwas axial abzuflachen (siehe Bild oben). Nicht komplett bis vorne, da man sonst gar nichts mehr regeln kann.  Vielleicht hilfts…

 

Nachtrag für die Blumat Bewässerung:

Habe sie nun wieder im Einsatz und muss doch sagen, dass Sie für eine fast drucklose Bewässerung mit REGENWASSER doch nicht das Gelbe vom EI ist:

1. Verstopfen die Tropfer durch ALGENBILDUNG und Schmutz, der im Regenfass trotz Filter vorhanden ist.

2. Der Druck bei einer Fallhöhe von 1m ist zu wenig, um mehrere TROPFER in Reihe zu benutzen.

3. Austrocknen der KEGEL durch das Verstopfen der TROPFER oder defekte MEMBRAN bzw undichter Sitz zwischen Kegel und Regler.

Fazit:

BETA 8 war Wartungsfreundlicher und sicherer was das Vertrauen angeht.

+Vorteil bei Blumat weniger Schlauchgewirr als bei BETA 8

-Nachteil mit Regenwasser verstopfen ständig die Tropfer der Blumat Anlage, was auch auf den geringen Druck vom Regenfass in 1m höhe zurückzuführen ist!

Mit einem Wasseranschluss mit Frischwasser habe ich noch nicht getestet, weil nicht vorhanden!

 

Schickt uns eure Erfahrungen, gerne mit Bildern, per Email!