Zitronenpfeffer wächst nicht am Baum, sondern wird aus diversen Zutaten gemischt
Bei Zitronenpfeffer handelt es sich nicht etwa um eine neuartige und gewagte genetische Kreuzung zwischen Pfeffergewächsen und Zitruspflanzen, wie man vielleicht anhand des eingängigen Namens vorschnell vermuten könnte. Vielmehr kennzeichnet diese im Handel und Kochbüchern übliche und vielfach verwandte Bezeichnung Gewürzmischungen, welche aus grob bzw. fein granulierter Zitronenschale und geschroteten Pfefferkörnern hergestellt werden und zumeist weitere Zusätze und Zutaten wie Glutamat, Knoblauch, Kurkuma, diverse Kräuter und Zucker enthalten. Zitronenpfeffer wird oft als gut streufähiges Gewürzsalz mit gefriergetrocknetem Gemüse und Speisewürze verkauft, den Leitsätzen des deutschen Lebensmittelbuchs muss Zitronenpfeffer bei einer solchen Deklarierung dann mindestens 40 % Salz und 15 % Gewürze aufweisen. Als Gewürz sind derartige Mischungen natürlich vor allem dazu gedacht und geeignet, den Kochvorgang zu rationalisieren und bei der Zubereitung Zeit zu sparen. Viele Rezepte für Fischgerichte, insbesondere für Lachs, favorisieren Zitronenpfeffer als perfekt passende Zutat mit aromatischer, jedoch hauptsächlich fruchtig-säuerlicher, und nicht zu intensiver Schärfe.
Die Zitronensäure im Zitronenpfeffer passt bestens zu Fischgerichten aller Art
Die in Zitronen natürlich vorkommende Fruchtsäure vermindert darüber hinaus auch den mitunter als unangenehm empfundenen Fischgeruch, da sie biogene Amine in nicht flüchtige Salze überführt. Bekanntlich kam und kommt der Saft der Zitrone ja deshalb auch in manchen gehobenen Restaurants und den dort verbreiteten Fingerschalen zum Einsatz, in denen man sich die Hände diskret nach dem Verzehr von Aalen, Austern, Flusskrebsen, Langusten, Muscheln oder Hummer säubern kann, ohne die Gesellschaft an der Festtafel verlassen zu müssen. Zitronenpfeffer als geschmacklich hervorragende Kombination von Zitronen und Pfeffer kann natürlich auch bestens zu Hause und in Eigenregie hergestellt werden, der individuellen Experimentierfreude sind dabei keinerlei Grenzen gesetzt. So kann etwa anstelle des Schalenabriebs einer vorzugsweise leicht getrockneten Zitrone auch derjenige einer Orange oder Limette für eher süßliche bzw. säuerliche Aromen zum Einsatz kommen. Grundsätzlich sind für die Herstellung von Zitronenpfeffer nach Hausmacherart sämtliche Pfeffersorten geeignet, allenfalls sehr scharfer Cayennepfeffer mit hohen Scoville-Werten weist meist zu viel Schärfe auf und überdeckt deshalb unter Umständen die angestrebten Fruchtnoten.
Zitronenpfeffer im Handel kaufen oder nach eigenem Geschmack selber machen
Frisch zubereitet eignet sich Zitronenpfeffer am besten für den sofortigen oder zeitnahen Verzehr, die Trocknung der Schale erfolgt dabei an der frischen Luft in der Sonne oder noch schneller im Backofen. Mit einem heute im Handel bereits recht günstig zu habenden Dörrautomaten können Zitronen und ihre Schalen auch in größerem Umfang effektiv getrocknet werden. So kann man sich einen kleinen Vorrat an selbst gemachten Zitronenpfeffer anlegen, in luftdicht verschlossenen Gläsern oder Dosen halten sich die als Gastgeschenke unter Scharfschmeckern beliebten Gewürzmischungen über einen längeren Zeitraum, ohne den Geschmack zu verlieren. Interessante und erstaunlich unterschiedliche Ergebnisse erhält man beispielsweise in Verbindung mit Dill, Petersilie oder Thymian. Bei kommerziell produziertem Zitronenpfeffer wird hingegen häufig auch synthetisch produzierte Citronensäure eingesetzt. Der in der EU unter der Nummer E 330 bis auf die Verwendung in Honig, Milch, Butter sowie gewissen Schokoladenprodukten und Fruchtsäften zugelassene Lebensmittelzusatzstoff gilt als gesundheitlich weitestgehend unbedenklich und ungefährlich. Wer jedoch generell allergisch gegen Zitrusfrüchte ist, sollte bei der Verwendung von Zitronenpfeffer natürlich ein wenig Vorsicht walten lassen.
Ob Spargel, Salate, Soßen oder Schinken: Zitronenpfeffer ist vielseitig verwendbar
Außer für Fisch eignen sich Gewürzmischungen mit Anteilen von Zitronenpfeffer auch sehr gut für manches Rezept von Kartoffelgerichten, speziell in der Schweiz werden etwa die beiden dortigen Nationalgerichte Käsefondue und Raclette mittlerweile gerne mit etwas Zitronenpfeffer „aufgepeppt“, um somit der manchmal leicht schwerfälligen Mischung aus Käse und Kartoffeln einen Hauch würziger und fruchtiger Frische zu verleihen. Aus dem italienischen Südtirol stammt die populäre Schinkenspezialität des Zitronenpfeffer-Rohschinkens „Prosciutto alla Citronella“, die erst aus der gemeinsamen Reifung mit Zitronenpfeffer ihren unverwechselbaren Geschmack erhält. Gut passt Zitronenpfeffer auch in Dips, Dressings, Soßen und Marinaden für Gemüse, Salate und Fleisch, besonders Rezepte für Gegrilltes aller Art schwören heute häufig auf die fruchtige und exotisch wirkende Schärfe aus Pfeffer und Zitronen. Sehr gut verträgt sich Zitronenpfeffer auch mit Spargel und Tomaten, das erstgenannte weiße Edelgemüse wird mit einer feinen Soße aus Butter, Salz, Thymian und Zitrone bzw. Zitronenpfeffer noch einmal bedeutend aufgewertet. Auch als eine der Zutaten für die Zubereitung von Gerichten aus Quark oder Frischkäse macht Zitronenpfeffer einiges her, viele Veganer und Vegetarier schwören deshalb „Stein und Bein“ auf das aromatische Gewürz.
Zitronenpfeffer ist überall erhältlich und meist günstiger als andere Pfeffersorten
Selbst gemachter oder kommerziell hergestellter Zitronenpfeffer kann auch gut als günstiger Ersatz für die meist teureren asiatischen Pfeffersorten wie Kampot Pfeffer oder langer Pfeffer (Stangenpfeffer) verwendet werden. Ähnlich wie diese verfügt er über leicht süße und säuerliche Aromen, die ihn bestens für Currys und andere fernöstliche Gerichte prädestinieren. Bezugsquellen und empfehlenswerte sowie leicht in der eigenen Küche nachzukochende Rezepte mit Zitronenpfeffer finden interessierte Scharfschmecker inzwischen zu Hunderten im Internet, so etwa auch auf der Netzpräsenz des in München ansässigen Spezialisten für Gewürze aller Art, Schuhbecks Internet GmbH. Deren „Zitronen-Pfeffer Gewürzzubereitung“ ist garantiert frei von Laktose und glutenhaltigen Zutaten. In den Dosen zu 50 Gramm finden sich neben 36 % Pfeffer und 6 % Zitronenschale auch Salz, Zucker, Citronensäure, natürliches Aroma, Knoblauch, die Trennmittel Siliciumdioxid und Kalziumstearat sowie Rapsöl. Diese Gewürzmischung mit Zitronenpfeffer von Schuhbecks eignet sich für sämtliche Fleischgerichte mit Huhn, Pute, Rind, Kalb, Lamm und Schwein sowie für Brotaufstriche und Kräuterbutter.