Kaminofen Pizza mit dem Ofeneinsatz

Pizza aus dem Kaminofen

Für eine richtig gute Pizza braucht man eine höhere Backtemperatur, als sie die meisten heimischen Backöfen liefern. Draußen im Grill hilft ein Pizzastein. Für Besitzer eines Kaminofens gibt es aber auch eine pfiffige „Indoor“-Lösung. Selbst Grillen ist damit möglich.

Auf der Website zu unserem Buch CHILI BARBECUE widmen wir uns dem Thema Wintergrillen. Wer aber lieber im Warmen bleiben möchte, muss aber auch nicht auf Grillgenüsse und Pizza „wie vom Italiener“ verzichten. Vorausgesetzt, das Heim verfügt über einen Kamin- oder Kachelofen.

Seit Sommer 2012 sind die Pepperweltler auch glückliche Besitzer eines Kaminofens. Das war nicht ganz einfach, denn unser Energiesparhaus verfügt über eine kontrollierte Belüftungsanlage – keine Chance also für einen offenen Kamin oder einen konventionellen Ofen. Ein Messebesuch zeigte uns eine Lösung auf, die mit einer sogenannten raumluftunabhängigen Brennkammer arbeitet, die ihre Frischluft von außen bezieht – Zu- und Abluft also über einen eigenen Kamin, außerdem eine gut dichtende selbst verriegelnde Brennkammertür. Um diese Brennkammer herum wurde ein hübscher Kamin aufgemauert – siehe oben.

 

Dies eröffnete auch die Möglichkeit, ein interessantes Set namens „Pizza Casa“ einzusetzen. Dies ist ein Ofeneinsatz, der sich in so ziemlich jede Brennkammer einsetzen lässt. Er besteht aus einem Edelstahlgestell, in das sich wahlweise ein schwerer Schamotte-Pizzasteinoder oder ein Grillrost einsetzen lässt. Die Beine sind als Gewindestangen ausgeführt, sodass das Gestell an die Gegebenheiten der Brennkammer angepasst werden kann. Das einzige benötigte Werkzeug dazu ist daher ein Schraubenschlüssel. Ansonsten ist in dem Set alles drin, was man braucht – sogar eine hölzerne Pizzaschaufel, ein Edelstahl-Schaber und eine Würstchenzange. Auch ein Heft mit Aufbauanleitung, Rezepten und Sicherheitshinweisen ist dabei.

Die Montage ist nur einmalig erforderlich; zur Benutzung wird das Gestell einfach in die Glut des Ofens gestellt. Darauf wird dann mittels eines Gestellhebers ein Pizzastein gelegt. Der Heber ist auch erforderlich, denn der dicke Stein ist ernsthaft schwer, und wenn dann noch die heiße Glut dazukommt, soll es schnell gehen.

 

 

 

Pizza Time!

Zunächst macht man ganz normal ein Feuer (vorzugsweise mit Hartholz), um ausreichend Glut zu erzeugen. Dann stellt man mit dem Heber das Gestell über die Glut, setzt den Pizzastein darüber und heizt ihn ordentlich auf; bei uns dauert das etwa 45 Minuten. Tipp: Im Zweifelsfall lieber etwas länger warten. Je heißer der Stein, desto knuspriger die Pizza!

 

Der Hersteller empfiehlt, seitlich etwas Platz für ein Feuer zu lassen, um auch ein wenig Oberhitze und den typischen Holzofengeschmack zu bekommen.

 

Während der Pizzastein aufheizt, hat man genug Zeit, seinen ein paar Stunden zuvor angesetzten Teig zu formen und zu belegen. Hierfür kam unser bewährtes Grillpizzateig-Rezept aus CHILI BARBECUE zum Einsatz (die in dem Buch vorgestellen Chili-Pizzas lassen sich natürlich auch auf dem Pizza Casa zubereiten).

 

Beim Belag gilt wie immer bei Pizza: „weniger ist mehr“. Soße nicht zu dick auftragen und nicht zu üppig belegen, sonst wird der Teig erdrückt und geht nicht gut auf, und die Pizza wird womöglich matschig.

 

Ist der Stein heiß genug, kann die Pizza mit der mitgellieferten Schaufel eingeschoben werden; sie ist in 3 bis 6 Minuten fertig, daher sollte man dabeibleiben. Es ist sowieso Teil des Vergnügens, zu sehen wie der Rand aufgeht und der Käse schmilzt. Pizza Casa empfiehlt, die Pizza nach etwa der halben Backzeit um 180 Grad zu drehen, damit sie gleichmäßig backt.

 

 

 

Wie man im Anschnitt sieht, ist der Teig schön aufgegangen und schön knusprig geworden.

Fazit: Für rund 90 Euro bekommt man einen kompletten und sehr wertigen Set, der alles beinhaltet, was man zum Pizzabacken im Kaminofen braucht. Macht echt Spaß, und das Ergebnis kann sich sehen (und schmecken) lassen.

Text und Bilder von Harald Zoschke