Pizza grillen – Napoletana für zuhause
Steinofenpizza aus dem Steinbackofen ist was das in jeder guten Pizzeria erwartet wird. Zu Hause im Backofen ist das nicht so einfach selbst nachzumachen. Hauptgrund dafür ist das viele Backöfen nicht so warm werden, wie in ein Steinbackofen. Aber trotzdem muss auch zu Hause nicht auf dieses typisch italienische Feeling verzichtet werden. Der Grill ist die Lösung. Hier in unserer Reihe rund um Pizza grillen zeigen wir euch einige unserer Versuche Pizza auf den Grill zu kredenzen. Viel Spass beim Lesen und nach backen ! Pizza auf dem Cobb Grill, Teil 1: Mit Weber Pizzastein Pizza auf dem Cobb Grill, Teil 2: Mit der Cobb Edelstahl Pfanne Pizza grillen, so geht’s ohne Pizzastein auf dem Grill!
Pizza auf dem Cobb Grill, Teil 1: Mit Weber Pizzastein
Nachdem wir in unserem Cobb Premium schon Cornbread und Kuchen gebacken haben, war Pizza im runden Wunder schon lange überfällig. Hier boten sich uns zwei Alternativen an: Zum einen hatten wir schon vor längerem einen Pizzastein gekauft – nicht zuletzt deshalb, weil er mit seinen 26 cm Durchmesser auch für den Cobb geeignet erschien. – Zum anderen haben wir die vielseitig verwendbare Cobb Edelstahl Pfanne – warum sollte man nicht auch darin Pizza backen. Wir werden beides probieren.
Als erstes kommt der Pizzastein zum Einsatz.
Vorteil eines Pizzasteins ist, dass er erheblich heißer werden kann als ein Backblech im Backofen. Deshalb ist die Pizza „vom Italiener“ meist besser als aus dem heimischen Ofen. Zudem gibt er seine Wärme gleichmäßig ab und nimmt Schwitzwasserbildung des Teigs auf. Der Stein ist meist aus Schamott, Speckstein oder Cordierit; beim Weber-Produkt ist es das Letztgenannte. Der Backstein im Profi-Pizzaofen liefert bis zu 500°C – kann unser Cobb mit Pizzastein da mithalten?
Der Stein setzt auf den sich verjüngenden Innenrand der Cobb-Schale auf – lieber wäre uns, er wäre etwas kleiner und würde auf den Kohlekorb aufsetzen. Die Luftzirkulation reicht jedoch trotzdem, aber der Stein ist etwas schwer zu entfernen. Also: Haube drauf und aufheizen. Zur Temperaturkontrolle verwenden wir ein Backofenthermometer und einen digitalen Infrarot-Temperaturmesser. Nach rund 15 Minuten zeugt das Digi-Thermo 211C, das Backofenteil, das mehr die Luft über dem Stein misst, 160C.
Das Blech verwenden wir nur, um die Pizza nachher unbeschadet auf den heißen Stein manövrieren zu können. Zum Backen würde es meines Erachtens den Zweck des Pizzasteins – größtmögliche Temperaturabgabe und Feuchtigkeitsaufnahme – zunichte machen. Belegt wird heute vegetarisch mit Friggitelli-Peppers, roten Zwiebeln und braunen Champignons, und natürlich Mozzarella-Käse Da dem Stein währenddessen weitere 10 Minuten Aufheizzeit vergönnt waren, dürfte er nochmal gut zugelegt haben. Ganz so schnell wie erhofft ging es nicht; nach 10 Minuten entschieden wir uns, nochmal 5 Minuten draufzugeben. Danach war die Pizza aber recht ordentlich: Knuspriger Rand, nicht durchgeweicht, und von unten gebräunt aber nicht verbrannt. Hier noch ein Bild aus der Esser-Perspektive. Fazit: Klappt OK mit dem Pizzastein, aber mechanisch geneigte Cobber wollen sich vielleicht einen Stand bauen, der den Stein 1 bis 2 cm höher positioniert, damit er nicht klemmt und die Luft besser zirkuliert. Auszutesten wäre, ob ein Cobblestone anstelle der Briketts höhere Temperaturen bringen würde. Das nächste Pizzabacken geschieht dann mit der Cobb-eigenen Edelstahlpfanne.
Pizza auf dem Cobb Grill, Teil 2: Mit der Cobb Edelstahl Pfanne
Nachdem wir in unserem Cobb Premium schon Cornbread und Kuchen gebacken haben, war Pizza im runden Wunder schon lange überfällig. Hier boten sich uns zwei Alternativen an: Zum einen hatten wir schon vor längerem einen Pizzastein gekauft – nicht zuletzt deshalb, weil er mit seinen 26 cm Durchmesser auch für den Cobb geeignet erschien. – Zum anderen haben wir die vielseitig verwendbare Cobb Edelstahl Pfanne – warum sollte man nicht auch darin Pizza backen! Wir probieren beide Varianten. In Teil 1 haben wir auf dem Pizzastein gebacken; hier kommt nun die Cobb Edelstahl Pfanne zum Einsatz. Wie ein Großteil des inzwischen recht stattlichen Cobb-Sortiments wird auch die Cobb Edelstahl Pfanne unter anderem vom Pepperworld Hot Shop vertrieben; ich habe meine allerdings schon ein paar Jahre. Zu der Pfanne schreibt der Shop: „Auch zum Pizza und Brot backen ist sie hervorragend geeignet.“ OK, das werden wir jetzt mal ausprobieren. Diesmal gehen wir aus Zeitgründen in den Discounter unseres Vertrauens und suchen im Kühlregal den Fertigpizzateig mit den wenigsten Zusatzstoffen aus. Leider finden wir nur quadratischen Teig. Das Backblech vom Pizzastein leistet auch hier gute Dienste, nämlich zum Bemessen des Teigs. Damit er in die Cobb Edelstahl Pfanne passt, muss der Durchmesser knapp 1 cm weniger sein als das Blech, nämlich ca. 25 cm. Aus den Teigresten backen wir zum Schluss knusprige Minihörnchen. So sieht sie aus, die Cobb Edelstahl Pfanne. Ein solides relativ schweres Teil, das wie aus dem Vollen gefräst wirkt. Wiederum haben wir unseren Cobb Premium mit sechs Grillbriketts angefeuert und bringen zunächst die Pfanne auf Temperatur. Hier sind wir allerdings etwas zögerlich: Die Pfanne ist antihaftbeschichtet, und bei Küchenpfannen wird meist empfohlen, die diese nicht leer aufzuheizen. Mehr als 10 Minuten trauen wir uns daher nicht. Ein Thema jedoch, dass man durchaus einmal mit Experten von der Firma Cobb klären könnte. Während des Aufheizens wird die Pizza belegt, zum besseren Vergleich wie in Teil 1 vegetarisch mit Friggitelli-Peppers, roten Zwiebeln und braunen Champignons, und natürlich Mozzarella-Käse. Das mit Mehl bestäubte 26er Blech vom Weber Pizzastein dient auch in diesem Fall nur dem Transport der Pizza in die aufgeheizte Pfanne. Passt genau… also Deckel drauf… … den Pepper-Timer auf 10 Minuten stellen und schon mal ein Bier aufmachen. Auch hier haben wir noch knapp 5 Minuten dazugegeben. Hätten wir die Pfanne stärker aufgeheizt, wäre dies wahrscheinlich nicht nötig gewesen. Diese aufgerollten Fertigpizzateige gehen oft nicht so hoch auf wie selbstgemachter Teig. Die Pizza wurde aber knusprig, wegen der dünnen Stärke fast schon zu knusprig. Nix geht über selbstgemacht, aber wir wollten auch beide Teigvarianten ausprobieren. Im Bild aus der Esser-Perspektive sieht man, dass die Pizza auch in der Pfanne von unten gleichmäßig braun wird, ohne zu verbrennen.
Fazit
Sowohl mit dem Weber Pizzastein als auch mit der Cobb Edelstahl Pfanne verwandelt man den Cobb Premium in einen passablen kleinen Pizzaofen. Während der Pizzastein mehr das Pizzabäckerei-Feeling vermittelt (und wahrscheinlich auch heißer wird, mit den damit verbundenen Vorteilen), bietet die Cobb Edelstahl Pfanne einfacheres Handling. Da mit ca. 40 Euro beide in etwa dasselbe kosten, bietet die Pfanne mehr Flexibilität. Schließlich kann ich auf dem Pizzastein keine Pfannkuchen backen, Spiegeleier braten, Beilagen brutzeln usw. Eines hat sich aber auf jeden Fall gezeigt: selbst wenn man eine große Holzkohle-Grillkugel und einen fünfflammigen Gasgrill sein eigen nennt, überrascht der kleine Cobb immer wieder mit seiner Vielseitigkeit (das mag sich jetzt schon fast wie Werbung anhören, aber ich werde weder von Cobb noch vom PWHS „gesponsort“. Der Kleine ist bei mir schon seit über 10 Jahren im Einsatz. Siehe auch meine weiteren Beiträge zum Thema Cobb Grill).
Pizza grillen, so geht’s ohne Pizzastein auf dem Grill!
Egal, was die Tiefkühl-Pizza-Werbung verspricht: Wenn’s wirklich „wie beim Italiener“ schmecken soll, hilft nur eines: Von Grund auf selber machen, im Sommer einfach Pizza grillen. Und wer im Sommer nicht am Herd stehen will, kann das sogar draussen auf dem Grill erledigen – vorausgesetzt, man beachtet ein paar Tricks.
Wer wenig Stress mit dem Teig haben will, kauft eine Fertigmischung, z.B. von Mondamin. Da ist sogar schon die Hefe drin, und man muss nur noch Wasser zugeben. Die 460g Packung reicht für 2 Pizzas und der Teig wird wirklich gut. Als Tomatenbasis bietet sich Pomito mit Tomatenstückchen im 450g Pappkarton an. So geht’s:
- Teigmischung in eine Schüssel geben und mit der auf der Packung angegebenen Menge lauwarmem Wasser vermischen. Mit einem Handrührgerät (Knethaken), notfalls mit einem Kochlöffel, zu einem glatten Teig verkneten, bis er sich leicht vom Schüsselrand lösen lässt. Dann nochmal kurz mit den Händen durchkneten.
- Nun ein kleiner Trick: Da der Teig auf dem Grillrost leicht anklebt, nehmen wir für jede Pizza eine gewellte/perforierte Alu-Grillpfanne. Mit Hilfe eines Backpinsels gründlich mit Pflanzenöl einfetten, dann den Pizzateig darauf ausbreiten. Parallel dazu schon mal den Grill anheizen – Gasgrill auf volle Leistung, Holzkohle für starke Hitze.
- Pizza im geschlossenen Grill bei starker Hitze backen. Bereits nach 1-2 Minuten hebt sich der Teig und bildet Blasen. Sobald er von unten leicht braun wird, Pizza herausnehmen, Grillhitze reduzieren.
- Die Oberseite der Pizza mit Öl bestreichen, dann aus der Grillpfanne lösen und wenden. Die Unterseite sollte aussehen wie oben gezeigt, durch die Alu-Pfanne bekommt sie ein interessantes Wellenmuster. Gleichmäßig mit der Tomatenbasis bestreichen, dem Käse und den übrigen Zutaten belegen.
- Dann wieder ab in den Grill damit und mit geschlossener Haube bei mittlerer Hitze (etwa 200 °C) ca. 20 Minuten lang Pizza grillen, bis der Teig knusprig ist. Gelegentlich mit einer Gabel prüfen (aber nicht zu oft, da der Grill mit jedem Öffnen an Temperatur verliert).
Zur Grill-Pizza schmeckt natürlich ein italienischer Rotwein oder auch ein kühles Bier. Genau wie wir müsset ihr wahrscheinlich ebenfalls ein wenig experimentieren, bis ihr mit eurem Grill die optimale Draussen-Pizza hinbekommt. Mit unseren Tipps sollte es aber schnell klappen. Viel Spass und guten Appetit!
* Als Hot Sauce zum „Aufpeppern“ bieten sich an: Lava Jolokia, Pain 100% (danke an Elias für den Tipp!), Hottie’s Caribbean Pepper Sauce und Ring of Fire (alle Varianten).