Der Rösle Kugelgrill im Einsatz oder „Kennst du die 3-2-1 Ribs Regel?“
Ein Klassiker bei der Zubereitung zarter Barbecue-Ribs ist die „3-2-1 Ribs“-Regel: Zunächst drei Stunden indirekt „low and slow“, also im Smoker oder (indirekt) im geschlossenen Grill, dann zwei Stunden mit etwas Flüssigkeit (z. B. Apfelsaft) in Alufolie zart gegart, und dann noch eine Stunde ausgepackt, je nach Geschmack mit Barbecue Sauce oder einer „Glaze“ (Glasur) gepinselt. Dass dies aber kein Evangelium ist, zeigen unsere „2.5-1-0.5 Ribs“, mit denen wir unseren neuen Roesle Kugelgrill weiter erkunden. Hier der zeitliche Ablauf.
Am Vortag: Entfernen der Silberhaut, Trocken marinieren; diesmal nehmen wir mal wieder Southwestern-Rub (Rezept aus CHILI BARBECUE). Dann kühl stellen.
15:10: Grillbriketts werden im Anzündkamin vorgeglüht (etwa 1/3 Kaminvolumen), eine Handvoll Pecan-Woodchips wird in Wasser eingeweicht. Tipp: Mehr zum Thema Holzsorten zeigen wir Ihnen hier.
Der Grill wird für indirektes Grillen vorbereitet – in diesem Fall nur ein Kohlebehälter. Damit wir eine objektivere Garkammer-Temperaturanzeige bekommen, kommt der Behälter auf die dem Deckelthermometer gegenüberliegende Seite.
Zum Einsatz kommen außerdem „Rib-Racks“ aus einem großen schwedischen Möbelhaus, „Made in China“ (eigentlich sind es Tellerhalter; man muss nur an der Unterseite die Kunststoff-Muttern entfernen und am besten durch M4-Hutmuttern aus Edelstahl ersetzen).
Außerdem wird die Sonde eines Digital-Thermometers an den Rost geklippt (siehe rechts unten) – mal sehen, wie groß die Abweichungen zum Roesle-Thermo im Deckel sind. Und unter die indirekte Zone des Grillrostes kommen natürlich Tropfschalen.
Kohlebehälter (Rost darüber hochgeklappt…. praktisch zum Nachfüllen.
„Schwedische Rib-Halter“, und zu Testzwecken unser Digi-Thermometer
15:20: Ein Kohlebehälter für indirektes Grillen wird mit den glühenden Briketts befüllt, Grill zum Vorheizen geschlossen.
15:30: Die Ribs kommen in den Grill.
Auf die glühenden Briketts werden sowohl eingeweichte als auch trockene Holz-Chips gestreut. Dies bewirkt sofortige und verzögerte Rauchentwicklung. Der Grilldeckel wird natürlich schnellstmöglich geschlossen.
Die Anfangstemperatur beträgt 140°C, pegelt sich später bei etwa 125°C ein (Luftzufuhr unten geschlosssen, oben halb geöffnet). Wie man im Vergleich sieht, kommt auch die Anzeige des Roesle-Deckelthermometers ganz gut hin (es sitzt ja etwas höher).
17:00: Die Ribs werden mit Mischung aus 3/4 Apfelsaft und 1/4 Apfelessig besprüht, damit sie nicht austrocknen.
18:00: Die Ribs werden – zusammen mit einem Spritzer Apfelsaft-/Essiggemisch – in Alufolie gewickelt und weitergegart. Sicherheitshalber wird etwas vorgeglühte Kohle nachgelegt. Die Temperatur steigt auf knapp 150°C.
19:00: Die Ribs werden ausgepackt, im indirekten Bereich des Grillrostes auf Alufolie gelegt, mit einer Mischung aus je 50% des Apfelsaft-/Essiggemisches und BBQ Sauce (diesmal Barrel 51 Smoky Bourbon BBQ Sauce und im geschlossenen Grill noch 30 Minuten weiter gegrillt.
19:30: Fertig… Gerade rechtzeitig zum Abendessen!
Jetzt der alles entscheidende Ess-Test… Die Rippchen sind schmackhaft, haben den Rauch gut angenommen und sind schön zart, kurz vor „fall off the bone“. So wie es sein soll…
Fazit: Es müssen keine 6 Stunden sein. Unsere 2.5-1-0.5 Ribs konnten mit unseren bisherigen 3-2-1 Ribs locker mithalten. Und wir essen zwei Stunden früher. 🙂
Text und Bilder von Harald Zoschke
3 Comments
Mario
Mmmmm, leckerer Aluminiumzusatz, Apfelessig macht die Sache volkommen …
Harald
Inzwischen kommen die Ribs zun Dämpfen in eine Edelstahlwanne eines bekannten schwedischen Möbelhauses. Alufolie nur drüber, sodass nix damit in Berührung kommt.
Harald Zoschke
Seit längerem kommen die Ribs bei uns zum Dämpfen nicht mehr in Alufolie, sondern in die Edelstahlwanne eines bekannten schwedischen Möbelhauses. Alufolie kommt nur zur Abdeckung drüber, wo sie mit dem Grillgut keinen Kontakt hat.