Allgemeines:
Ihren Ursprung hat diese Art in Brasilien, wo sie meist als „Cumari“ bezeichnet wird. Dort wächst sie auch heute noch wild.
Eine Zeit lang wurde sie der Art Capsicum baccatum als Varietät untergeordnet (Capsicum baccatum var. praetermissum). Deshalb findet man sie auch heute noch häufig unter dieser Bezeichnung, obwohl sie mittlerweile wieder als eigenständige Wildart deklariert ist.
Die verschiedenen Einordnungen kommen durch viele Ähnlichkeiten zu anderen Arten zustande. Zum Beispiel ähneln viele C. praetermissum Blüten denen von C. pubescens. Es gibt aber auch viele Blüten, die aussehen wie die von C. baccatum. Viele Ähnlichkeiten sind ebenfalls im Vergleich zu C. eximium und C. cardenasii zu finden. Deshalb kann man diese Chilipflanzen häufig nur eindeutig bestimmen, wenn man sich das Gesamtbild anschaut.
Aufgrund ihrer vorrübergehenden Einordnung zu C. baccatum und den vielen ähnlichen Merkmalen wird C. praetermissum auch als halb-domestizierte Art bezeichnet. Ausserdem lässt sie sich im Vergleich zu vielen anderen Wildarten, sowohl im Freiland, als auch im Innenraum, recht leicht kultivieren. Die Pflanzen sind sehr wiederstandsfähig im Bezug auf Krankheiten, mögen aber nicht unbedingt kühlere Temperaturen.
Habitus:
Botanisch werden Capsicum praetermissum als Sträucher eingeordnet. Sie haben einen aufrechten reich verzweigten Wuchs und sind an den oberen Trieben leicht behaart. Normalerweise werden sie etwa 1,5 m hoch.
Blätter:
Die Blätter stehen wechselständig an langen Blattstielen am Sproß. Sie sind oval bis eiförmig und nach vorn hin zugespitzt. Sie können leicht behaart, dicht behaart oder aber fast filzig sein. Diese Eigenschaft variiert von Pflanze zu Pflanze. Sie sind normalerweise dunkelgrün gefärbt, können aber auch leichte violette Einfärbungen haben, ähnlich wie bei C. pubescens.
Blüten:
Pro Verzweigung bilden sich in der Regel 2 bis 3 Blüten. Die Färbungen der Blüten reichen von komplett violett, violett-weiß, violett-weiß mit grünen Tupfen bis hin zu weiß mit grünen Tupfen. Dabei sind die Kronenblätter immer mehr oder weniger stark verwachsen. Bei violetten Blüten sind die Staubgefäße ebenfalls violett, bei weißen Blüten sind sie weiß. Die Blütenstiele der meist 5- oder 6-zähligen Blüten sind sehr lang und wachsen aufrecht nach oben.
Früchte:
Die roten rundlichen oder ovalen Beeren sind 0,5 cm bis 1 cm groß. Sie haben ein aussergewöhnliches Aroma bei einem recht hohen Schärfegrad. Deshalb werden sie auch in ihrer Heimat häufig auf Wochenmärkten verkauft und zum kochen genutzt. Die kleinen Samen sind blassgelb.